Lange führte Nemo vor allen anderen. Dann, am 2. Mai, die Hiobsbotschaft: Die Schweiz wird vom ersten Platz verdrängt. Mit Baby Lasagnas «Rim Tim Tagi Dim» konnte sich Kroatien neu knapp an die Spitze setzen. Nach dem ersten Halbfinal am Dienstag, in dem Baby Lasagna performte, vergrösserte sich der Abstand zu Nemo nochmals massiv. Die Gewinnchancen für Kroatien schnellten von 25 auf über 40 Prozent hoch.
Dann kam der zweite Halbfinal am Donnerstag. Mit dabei: die Schweiz mit Nemo. Trotz einer tollen Performance konnte der Schweizer Act seine Gewinnchancen aber nicht steigern, im Gegenteil. Vom 9. auf den 10. Mai sanken die Gewinnchancen der Schweiz von 20 auf 11 Prozent. Warum? Der Grund liegt vermutlich in der Kontroverse um Israel.
Eden Golan wurde in der Hauptprobe und während ihres Auftrittes in der Halle in Malmö massiv ausgebuht. Von den Zuschauern weltweit erfährt sie hingegen sehr viel Solidarität. Vom italienischen Fernsehen geleakte Abstimmungszahlen zeigten, dass in Italien fast 40 Prozent für Israel gestimmt hatten. Für die Wettanbieter ist danach klar: Israel hat mehr Chancen als zuvor gedacht.
Eden Golans Wettquoten schiessen in die Höhe. Vom 9. auf den 10. Mai springen sie von nur 2 auf 20 Prozent. Israel schiebt sich damit vom achten Platz auf den zweiten Platz vor die Schweiz und hinter Kroatien.
Nun, wenige Stunden vor Beginn des Finals, zeichnet sich ein Dreikampf zwischen Kroatien, Israel und der Schweiz ab. Dabei nimmt Kroatien klar die Favoritenrolle ein, doch die Hoffnung stirbt zuletzt.
Hinter den Top 3 sinken die Siegeschancen dann doch massiv. Frankreich konnte sich immerhin vom siebten auf den vierten Platz vorarbeiten, doch die Siegeschancen stehen laut den Wettanbietern bei gerade mal 4 Prozent. Auch die Iren konnten sich mit einem überraschenden Auftritt von Bambie Thug auf die vorderen Plätze schieben.
Stark abgesackt sind hingegen die Chancen der Ukraine (a. alyone & J. Heil) sowie jene Italiens (Angelina Mango). Komplett aus dem Ranking flog Joost Klein mit «Europapa». Grund dafür ist eine Kontroverse um sein Verhalten gegenüber einer Kamerafrau. Die Niederländer lagen zuvor kurzzeitig auf dem 3. Platz, verloren aber im Verlaufe der Halbfinals immer mehr an Boden.
Geht es allerdings nach der Anzahl Streams, stellen weder Baby Lasagna noch Eden Golan oder Nemo den beliebtesten Song. Auf Spotify führt die Liste Joost aus den Niederlanden an, mit dem Song «Europapa». Nemo folgt hier erst auf dem sechsten Platz und Kroatien schafft es gar nicht in die Top Ten.
Allerdings hat Spotify die Anzahl Streams zwischen dem 27. März und dem 25. April gemessen. Gemäss neuerer Zahlen – und gemessen lediglich an einem Tag – ist zwar immer noch der niederländische Titel mit Abstand der Führende, Rim Tim Tagi Dim folgt auf dem zweiten Platz, die Schweiz liegt mit The Code auf dem siebten Platz.
Let's see how the Spotify charts have reacted following the #Eurovision 2024 second semi-final!
— Eurovision Charts (@esc_charts) May 11, 2024
The Netherlands' "Europapa" skyrocketed on several countries' charts, reaching #1 in Belgium and Estonia. pic.twitter.com/mjjjTIygSz
Immerhin: In den Niederlanden, Griechenland, Rumänien und Israel steht Nemo bezüglich Streams auf dem ersten Platz. (leo/lak)