Am 2. September startete das «Herr der Ringe»-Spin-off «The Rings of Power» auf Amazon Prime. Die Serie spielt im Zweiten Zeitalter, tausend Jahre vor den Ereignissen in den «Herr der Ringe»- und «Hobbit»-Trilogien. Während bekannte Figuren wie Galadriel und Elrond wieder vorkommen – diesmal von anderen Schauspielern dargestellt – umfasst die grosse Besetzung viele Darsteller diverser Hautfarben. Dies stellt einen Kontrast zu früheren Darstellungen von Mittelerde dar, in denen die Charaktere überwiegend weiss waren.
Im Internet hat die Diversity im Cast zu rassistischen Reaktionen geführt. Mittelerde-Fans schreiben, dass die einzige Möglichkeit, die Werke Tolkiens richtig zu adaptieren, darin bestehe, die Figuren weiss zu machen.
Gegen diese Kritik haben sich bereits Schauspielerin Whoopi Goldberg und «The Sandman»-Autor Neil Gaiman ausgesprochen. Goldberg rügte die Fans dafür, dass sie ausserweltliche Kreaturen wie Hobbits (und Drachen in «House of the Dragon») akzeptieren, nicht aber schwarze Schauspieler:
«Sie existieren nicht in der realen Welt. Wisst ihr das? Es gibt keine Hobbits [oder Drachen]. Wollt ihr mir sagen, dass Schwarze nicht auch erfundene Wesen sein können?» Später fügte sie noch hinzu: «Alle von euch, die Probleme haben, weil es schwarze Hobbits gibt ... Findet euch selbst, denn ihr konzentriert euch auf die falschen Dinge.»
Nun melden sich auch die ursprünglichen Hobbit-Darsteller aus den «Herr der Ringe»-Filmen zu Wort. Auf Twitter teilte Elijah Wood (spielt Frodo) ein Foto von sich, Dominic Monaghan (spielt Merry) und Billy Boyd (spielt Pippin), auf dem sie T-Shirts mit einem Design tragen, das eine Reihe von Ohren verschiedener Völker aus Mittelerde mit unterschiedlichen Hautfarben zeigt, darunter den Satz «Ihr seid hier alle willkommen» in elbischer Schrift.
You Are All Welcome Here @LOTRonPrime @DonMarshall72 #RingsOfPower https://t.co/8txOhlHa2f pic.twitter.com/nWytILT0zG
— Elijah Wood (@elijahwood) September 7, 2022
Das Design, das von Don Marshall entworfen wurde und zum Verkauf steht (die Hälfte des Erlöses geht an eine Wohltätigkeitsorganisation), wurde auch vom vierten Hobbit Sean Astin (spielt Samweis) getragen:
You are all welcome here.#RingsOfPower @LOTRonPrime #MiddleEarth #Samwise @ElijahWood @BillyBoydActor @DomsWildThings @DonMarshall72 https://t.co/w2tdZ4nFwN pic.twitter.com/f4RsBKE9an
— Sean Astin (@SeanAstin) September 7, 2022
Die «The Rings of Power»-Schauspieler haben sich geschlossen zu rassistischen Drohungen geäussert, denen einige Darsteller der Serie offenbar ausgesetzt waren.
In einer Nachricht auf Twitter wurden rassistische Reaktionen zu den schwarzen Darstellern der Serie scharf verurteilt. In der Erklärung wird betont, dass der Autor J.R.R. Tolkien trotz gegenteiliger Online-Kritik eine «multikulturelle» Welt geschaffen hat, in der Menschen unterschiedlicher Herkunft ihre Kräfte für das Gute vereinen können.
«Wir, die Darsteller von ‹Rings of Power›, stehen zusammen in absoluter Solidarität und gegen den unerbittlichen Rassismus, die Drohungen, die Belästigungen und den Missbrauch, dem einige unserer schwarzen Darsteller täglich ausgesetzt sind», heisst es in der Erklärung. «Wir weigern uns, dies zu ignorieren oder zu tolerieren. [...] Unsere Welt war nie ganz weiss, Fantasy war nie ganz weiss, Mittelerde ist nicht ganz weiss.»
We stand in solidarity with our cast. #YouAreAllWelcomeHere pic.twitter.com/HLIQdyqLmr
— The Lord of the Rings on Prime (@LOTRonPrime) September 7, 2022
Trotz dieser Kontroverse war «The Rings of Power» ein grosser Erfolg für den Streaming-Dienst. Die Serie hatte bei ihrer Premiere 25 Millionen Zuschauende, die höchste Einschaltquote in der Geschichte von Amazon Prime.
(cmu)
Und hier kommt das aber; einzelne Schwarze/Asiaten wirken so einfach deplatziert.
Statt komplette schwarze Völker einzuführen, z.B. aus dem Süden Mittelerdes(von da weiss man nicht viel), hat man sich für die halbarschige Lösung entschieden.
Bei einer Theateraufführung hätte ich keine Probleme gehabt, da akzeptiere ich so etwas eher.
Und ja es ist Fantasy. Aber "gute" Fantasy muss immer auch stimmig sein.