Koffein kann positive Gefühle verstärken – vor allem morgens. Darauf deuten neue Studien hin. Der Effekt hängt aber davon ab, wann, wie und mit wem man sein koffeinhaltiges Getränk zu sich nimmt.
Studien hatten bereits auf Vorteile des Kaffeekonsums zu bestimmten Tageszeiten hingewiesen. In Langzeitstudien wurden insgesamt 26'000 Stimmungseinschätzungen nach dem Konsum von Kaffee gesammelt.
Dabei gaben die Teilnehmer an:
Die Daten zeigen: Koffein wurde mit einem Anstieg der positiven Stimmung in Verbindung gebracht – insbesondere in den ersten 2,5 Stunden nach dem Aufwachen. Danach liess der Effekt deutlich nach, nahm jedoch am späten Nachmittag (zehn bis 12,5 Stunden nach dem Aufstehen) erneut leicht zu.
Ein Gefühl nahm dabei besonders stark zu: Enthusiasmus. Diese Wirkung war in beiden Studien konsistent nachweisbar. Auch «Zufriedenheit» und «Glück» verbesserten sich, allerdings nur in der zweiten Studie.
Negative Gefühle wie «Traurigkeit» oder «Verärgerung» wurden in einer zweiten Studie zwar schwächer – die Effekte waren aber klein und nicht durchgängig. Angst oder Sorgen blieben unverändert.
Die Forscher führen den Effekt vor allem auf die Blockierung des Botenstoffs Adenosin zurück. Adenosin fördert Müdigkeit und ist mit Depressionen oder Ängsten assoziiert. Wird seine Wirkung durch Koffein gehemmt, steigen Antrieb und Wachheit – und damit auch positive Emotionen.
Hinzu kommen psychologische Effekte: Wer morgens fest mit einer positiven Wirkung rechnet, erlebt sie auch häufiger. Der gewohnte Griff zur Tasse kann zum kleinen Ritual mit Wohlfühlwirkung werden – unabhängig vom tatsächlichen Koffeingehalt.
Wer müde war, profitierte besonders stark vom Koffeinkonsum: Die positive Stimmung stieg dann noch deutlicher an. Damit wird die Einschätzung als Wachmacher bestätigt.