Es ist längst Zeit zum Angrillen. Bei Ihrer Grillkohle sollten Sie darauf achten, dass diese während der vergangenen Monate keine Feuchtigkeit gezogen hat. Denn feuchte Kohle brennt nicht nur schlechter, sie qualmt auch stärker. Damit Steaks und Würstchen schmecken, muss die Kohle trocken sein.
Vor allem bei Grills mit Deckel beeinflusst die Feuchtigkeit den Geschmack negativ. Grund sind Fremdstoffe, die durch die falsche Lagerung in die Kohle gelangt sein können. Wird damit gegrillt, schmeckt das Fleisch stark nach Russ.
Deutliches Zeichen für Feuchtigkeit ist klumpiger Kohlenstaub oder Schimmel in der Kohletüte. Ansonsten gilt: Auf auffällig starke Rauchentwicklung achten.
Achten Sie auch beim Kauf neuer Kohle auf gute Qualität. Unter anderem ist verwendetes Buchenholz ein Zeichen für gute Qualität. Viele greifen jedoch zur klassischen Holzkohle. Sie besteht beispielsweise aus Querbracho, Kokos oder anderen Holzarten . Auf der Verpackung muss zudem das DIN-Zeichen EN 1860-2 abgebildet sein. Sorten mit dieser Aufschrift wurden nicht mit künstlichem Klebstoff hergestellt und sind frei von Schadstoffen. In preiswerten Kohlesäcken sind die Stücke häufig unregelmässig gross, was eine ungleiche Hitzeverteilung und unregelmässig gegrilltes Fleisch zur Folge hat.
Holzkohle eignet sich vor allem für kurze Grillevents mit Würstchen und Steaks. Ihr Nachteil: Die Glut hält nicht sehr lange an. In der Regel reicht die Hitze für maximal zwei Grillrunden. Nach etwa einer Stunde gibt sie keine Hitze mehr ab.
Anders bei Briketts: Sie brauchen rund 50 Minuten Vorlauf, bis das erste Fleisch auf den Grill gelegt werden kann. Mit einem Anzündkamin sind die Briketts nach etwa 20 bis 30 Minuten einsatzbereit. Glühen sie aber erst einmal gleichmässig, können Grillfreunde bis zu drei Stunden lang nachlegen.
Briketts werden allerdings nicht ganz so heiss wie Holzkohle. Ein Wermutstropfen: Auf Briketts gegrilltes Fleisch hat einen weniger typischen Barbecue-Geschmack als auf Holzkohle zubereitetes Grillgut.
Holzkohle und Briketts sind nicht leicht entflammbar und brauchen deshalb Zündhilfen. Profis benutzen biologische Anzünder und einen Anzündkamin. Flüssige Anzünder müssen vor dem Anzünden einige Minuten in die Kohlen einwirken, erst dann brennen sie richtig. Bevor man Würstchen und anderes Fleisch auflegt, müssen diese Anzünder vollständig abgebrannt sein, sonst geben sie ihren intensiven Geruch an das Grillgut ab.
Von Eierkartons oder Zeitungspapier als Anzündhilfe raten Grillprofis ab. Reststückchen und Asche können durch die Luft wirbeln, Nachbarn und Gäste belästigen und unter Umständen sogar andernorts ungewollt Feuer entzünden. Brandbeschleuniger wie Brennspiritus oder Benzin haben beim Anzünden des Grillfeuers nichts zu suchen, empfiehlt die Stiftung Warentest. Diese Mittel können eine schwere Verpuffung und Stichflammen verursachen.
(dpa-tmn/jb/t-online)