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Mikroplastik in der Nahrung: So kannst du den Konsum minimieren

Mikroplastik
Mikroplastik ist auch in unseren Lebensmitteln enthalten.Bild: Shutterstock

Wir essen pro Woche rund 5 Gramm Mikroplastik – so kannst du den Konsum minimieren

01.10.2025, 19:4901.10.2025, 19:49

Mikroplastik gelangt auf vielen Wegen in unser Essen – durch Wasser, Verpackungen, Böden, Pflanzen und sogar über die Luft. Pflanzen können Mikroplastik über ihre Wurzeln aufnehmen, Tiere über das Futter, und auch wir selbst kommen beim Braten, Kochen oder Verarbeiten von Lebensmitteln damit in Kontakt. Eine Studie in mehr als 100 Ländern ergab, dass wir sechsmal mehr Mikroplastik zu uns nehmen als noch 1990.

In einer Woche essen wir durchschnittlich fünf Gramm Plastik – die Menge einer Kreditkarte.

Noch ist unklar, welche Auswirkungen Mikroplastik auf unseren Darm hat. Die Studienlage ist gering, nur wenige Untersuchungen wurden bisher am Menschen durchgeführt. Einige Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gehen jedoch davon aus, dass Mikroplastik unserem Mikrobiom schaden könnte.

Sicher ist: Weniger Plastik aufzunehmen, kann nicht schaden. Hier ein paar Tipps, um die Aufnahme zu reduzieren:

Abspülen

Einer davon ist das gründliche Waschen: So kann der Mikroplastikgehalt beispielsweise von Fleisch, Fisch und sogar von Reis verringert werden.

Doch bei einer Vielzahl von Lebensmitteln hilft das Abspülen nichts, etwa bei Tiefkühlprodukten, Ölen oder Gewürzen. Salz, vor allem Meersalz, enthält häufig Mikroplastik – verursacht durch die weltweite Verschmutzung von Gewässern.

Küchenutensilien

Silikon, Glas und Edelstahl sind bessere Alternativen zu herkömmlichem Kunststoff, da sie bei normalen Temperaturen stabil bleiben und keine Mikroplastikpartikel freisetzen. Es gibt auch Biokunststoffe aus grüner Chemie, die im Gegensatz zu herkömmlichem Kunststoff, sowohl in der Umwelt als auch im Körper biologisch abbaubar sind.

Hitze

Bei der Hitze gilt: Je heisser Kunststoff wird, desto mehr Mikroplastik wird freigesetzt. Auch das Eingiessen eines Heissgetränks in einen Einweg-Plastikbecher erzeugt Mikroplastik. Heisst: Warme Getränke besser in Glas, Edelstahl oder Keramik abfüllen.

Tee und Kaffee

In Teebeuteln steckt oft Kunststoff – es lohnt sich, auf lose Teeblätter zurückzugreifen, um Mikroplastik in der Tasse zu vermeiden. Beim Kaffee ist Filterkaffee aus Papierfiltern eine gute Alternative zu Kaffeekapseln oder Kunststofffilter. Wer sich Kaffee zum Mitnehmen holt, nimmt am besten einen wiederverwendbaren Becher oder bestellt sich einen Eiskaffee, da hohe Temperaturen in Einwegbechern Mikroplastik freisetzen.

Küchenschwämme

Auch nach dem Essen kann beim Abwasch mit einem Küchenschwamm Mikroplastik freigesetzt werden. Es gilt: Je härter der Schwamm, desto mehr Mikroplastik gelangt ins Spülwasser und kann über Geschirr oder Oberflächen indirekt wieder in Lebensmittel gelangen.

Kaugummi

Achtung bei Kaugummis: Viele enthalten unzählige Mikroplastik-Partikel, die über den Speichel verschluckt werden können. Pflanzliche Kaugummis schneiden dabei nicht besser ab als synthetische.

(cst)

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162 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Raphael Stein
01.10.2025 20:22registriert Dezember 2015
Aufhören mit Essen, mehr Bier?

Meine Güte, wtf.
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Leshi Peci
01.10.2025 20:57registriert September 2025
Wir essen jeden Woche rund 5 Gramm Mikroplastik das entspricht einer ganzen Kreditkarte. Herzlichen Glückwunsch: Wir sind biologisch zu Geldautomaten geworden.
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Pafeld
01.10.2025 21:37registriert August 2014
"Es gibt auch Biokunststoffe aus grüner Chemie, die im Gegensatz zu herkömmlichem Kunststoff, sowohl in der Umwelt als auch im Körper biologisch abbaubar sind."

Dabei das Kleingedruckte nicht übersehen. Viele "biologisch abbaubaren" Kunststoffe haben immer noch Halbwertszeiten von Jahrzehnten bis Jahrhunderten, wenn sie nicht in einem professionellen Industriekomposter (nein, der heimische Komposthaufen reicht nicht) abgebaut werden. Den biologisch abbaubaren Plastikkaffeebecher aus dem Auto werfen ist und bleibt Littering.
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