Wir essen pro Woche rund 5 Gramm Mikroplastik – so kannst du den Konsum minimieren
Mikroplastik gelangt auf vielen Wegen in unser Essen – durch Wasser, Verpackungen, Böden, Pflanzen und sogar über die Luft. Pflanzen können Mikroplastik über ihre Wurzeln aufnehmen, Tiere über das Futter, und auch wir selbst kommen beim Braten, Kochen oder Verarbeiten von Lebensmitteln damit in Kontakt. Eine Studie in mehr als 100 Ländern ergab, dass wir sechsmal mehr Mikroplastik zu uns nehmen als noch 1990.
In einer Woche essen wir durchschnittlich fünf Gramm Plastik – die Menge einer Kreditkarte.
Noch ist unklar, welche Auswirkungen Mikroplastik auf unseren Darm hat. Die Studienlage ist gering, nur wenige Untersuchungen wurden bisher am Menschen durchgeführt. Einige Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gehen jedoch davon aus, dass Mikroplastik unserem Mikrobiom schaden könnte.
Sicher ist: Weniger Plastik aufzunehmen, kann nicht schaden. Hier ein paar Tipps, um die Aufnahme zu reduzieren:
Abspülen
Einer davon ist das gründliche Waschen: So kann der Mikroplastikgehalt beispielsweise von Fleisch, Fisch und sogar von Reis verringert werden.
Doch bei einer Vielzahl von Lebensmitteln hilft das Abspülen nichts, etwa bei Tiefkühlprodukten, Ölen oder Gewürzen. Salz, vor allem Meersalz, enthält häufig Mikroplastik – verursacht durch die weltweite Verschmutzung von Gewässern.
Küchenutensilien
Silikon, Glas und Edelstahl sind bessere Alternativen zu herkömmlichem Kunststoff, da sie bei normalen Temperaturen stabil bleiben und keine Mikroplastikpartikel freisetzen. Es gibt auch Biokunststoffe aus grüner Chemie, die im Gegensatz zu herkömmlichem Kunststoff, sowohl in der Umwelt als auch im Körper biologisch abbaubar sind.
Hitze
Bei der Hitze gilt: Je heisser Kunststoff wird, desto mehr Mikroplastik wird freigesetzt. Auch das Eingiessen eines Heissgetränks in einen Einweg-Plastikbecher erzeugt Mikroplastik. Heisst: Warme Getränke besser in Glas, Edelstahl oder Keramik abfüllen.
Tee und Kaffee
In Teebeuteln steckt oft Kunststoff – es lohnt sich, auf lose Teeblätter zurückzugreifen, um Mikroplastik in der Tasse zu vermeiden. Beim Kaffee ist Filterkaffee aus Papierfiltern eine gute Alternative zu Kaffeekapseln oder Kunststofffilter. Wer sich Kaffee zum Mitnehmen holt, nimmt am besten einen wiederverwendbaren Becher oder bestellt sich einen Eiskaffee, da hohe Temperaturen in Einwegbechern Mikroplastik freisetzen.
Küchenschwämme
Auch nach dem Essen kann beim Abwasch mit einem Küchenschwamm Mikroplastik freigesetzt werden. Es gilt: Je härter der Schwamm, desto mehr Mikroplastik gelangt ins Spülwasser und kann über Geschirr oder Oberflächen indirekt wieder in Lebensmittel gelangen.
Kaugummi
Achtung bei Kaugummis: Viele enthalten unzählige Mikroplastik-Partikel, die über den Speichel verschluckt werden können. Pflanzliche Kaugummis schneiden dabei nicht besser ab als synthetische.
(cst)