Leben
Klima

Laut Klimaforscher Mojib Latit ist «point of no return noch nicht erreicht»

Teaser Mojib Latif, Klimaforscher
Glaubt an den Kampf gegen die Erderwärmung: Mojib Latit.

Klimaforscher Mojib Latif: «Point of no return noch nicht erreicht»

In ganz Europa ist es heiss und trocken. Die Folgen davon sind stark zu spüren. Doch ein Klimaforscher glaubt trotzdem an den Kampf gegen die Erderwärmung.
22.07.2023, 15:4223.07.2023, 14:32
Mehr «Leben»

Trotz erschreckender Nachrichten über immer häufigere Hitzewellen, Waldbrände und Unwetter hält der deutsche Klimaforscher Mojib Latif den Kampf gegen die Erderwärmung nicht für aussichtslos. Man gehe davon aus, dass der «point of no return» noch nicht erreicht sei.

Dies sagte der Professor am Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung in Kiel der Deutschen Presse-Agentur (dpa) in Berlin.

ARCHIV - 04.10.2021, Niedersachsen, Werlte: Mojib Latif, Klimaforscher, spricht bei der Eröffnung der neuen Anlage zur Herstellung von CO2-neutralem Kerosin. (zu dpa "Klimaforscher Latif: «Point  ...
Deutscher Klimaforscher: Mojib Latif.Bild: DPA

«Noch wäre es möglich, die globale Erwärmung auf das im Pariser Klimaabkommen festgelegte Mass zu begrenzen – das heisst, auf deutlich unter 2 Grad gegenüber der vorindustriellen Zeit, vorzugsweise auf 1,5 Grad», so der Klimaforscher. Latif äusserte sich zu Warnungen des UN-Generalsekretärs António Guterres. Dieser hatte gesagt, der Klimawandel sei «ausser Kontrolle».

«Auswirkungen sind katastrophal»

Der Weltklimarat IPCC hat vorgerechnet, dass zur Erreichung des 1,5-Grad-Ziels die globalen Emissionen klimaschädlicher Treibhausgase gegenüber 2019 um 48 Prozent bis 2030 und um 80 Prozent bis 2040 sinken müssen.

Derzeit beträgt die Erwärmung des Planeten schon etwa 1,1 Grad. Dazu sagte Latif: «Die Auswirkungen wie Hitze, Dürre und Starkregen sind bereits in vielen Regionen der Erde katastrophal.» Vergangenes Jahr sei der bisher wärmste Sommer in Europa seit Beginn der Aufzeichnungen gemessen worden, mit zehntausenden Hitzetoten.

Zu den zurzeit extrem hohem Temperaturen der Weltmeere, darunter des Mittelmeers und des Atlantiks, sagte Latif: «Einerseits stresst die Erwärmung die Meeresökosysteme. Andererseits führt die Erwärmung zu einem Rückgang des Sauerstoffgehalts in den Ozeanen. Und es besteht die Gefahr, dass die Meere weniger von dem CO2 aufnehmen, das die Menschen in die Atmosphäre emittieren, mit der Folge einer sich beschleunigenden globalen Erwärmung.»

Ausserdem trage die mit der Erwärmung verbundene Ausdehnung des Wassers zum Anstieg der Meeresspiegel bei, sagte der Forscher. Höhere Temperaturen führten des Weiteren zu einer höheren Verdunstungsrate, wodurch mehr Energie in der Atmosphäre verfügbar ist und Wetterextreme häufiger und intensiver werden. (sda/apa/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Waldbrände in Kalifornien 2019
1 / 21
Waldbrände in Kalifornien 2019
Verheerende Waldbrände fressen sich im Herbst 2019 durch Teile Kaliforniens.
quelle: fr34727 ap / noah berger
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Wie stark der Meeresspiegel bereits angestiegen ist – und was droht, wenn es weitergeht
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
67 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
weissauchnicht
22.07.2023 16:26registriert März 2019
Der hat keine Ahnung. Ich zwar auch nicht, versprühe aber deswegen nicht sinnlos naiven Zweckoptimismus, um zu sagen, dass alles nur halb so schlimm ist. Denn selbst wenn wir noch zwei oder auch fünf Jahre Zeit hätten oder haben, wir würden‘s verschlafen, und uns lieber um die militärische Aufrüstung gegen Russland oder China kümmern statt um eine ökologische Aufrüstung gegen den Klimawandel…
5224
Melden
Zum Kommentar
67
Gisele Bündchen feiert den Rheinfall und einen SBB-Bahnhof
Supermodel Gisele Bündchen postete am späten Donnerstagnachmittag eine Reihe von Fotos, die sie in der Schweiz, unter anderem in Schaffhausen und Zürich, aufgenommen hatte.

Das ikonischste Model der Victoria's Secret Fashion Show (und die Ex-Frau von NFL-Star Tom Brady) hat unter uns geweilt: Gisele Bündchen hat ihre Koffer und ihre 1,80 Meter Körpergrösse an verschiedenen Orten in der Schweiz abgestellt.

Zur Story