Alle Jahre wieder bringt Spotify seine personalisierten Jahresrückblick-Playlists heraus. In einer Slideshow können Spotify-User ihr Jahr Revue passieren lassen und gleichzeitig erfahren, welche Genres sie hörten, wie viele verschiedene, wie viele Minuten Musik gespielt wurde und so weiter.
Dass überall auf Instagram und Co. Screenshots gepostet werden, die das eigene Hörverhalten genauer analysieren, mag einige User nerven. Ich versuch's zwar zu verstehen, kann aber auch unter vollem Einsatz meiner Empathie nicht herausfinden, was daran so schlimm sein soll. ICH LIEBE ES, DIE JAHRESRÜCKBLICKE ANDERER ANZUSEHEN. Ich schrieb gestern Abend direkt allen Menschen, deren Musikgeschmack ich schätze, damit sie mir ihre Top 100 Tracks des laufenden Jahres zusenden, und verbrachte die restlichen Stunden des Tages damit, mir alle durchzuhören.
Das mache ich jeweils aus drei Gründen: Erstens aus Interesse. Ich will wissen, was meine Freunde «on repeat» hören. Zweitens, weil ich sehen will, wo es Überschneidungen gibt. À la: «Sicher nöd, DU kännsch das?» und drittens, weil ich so neue Musik entdecken kann.
Sich die Top 100 Tracks seiner Freunde anzuhören, ist so ein bisschen, als ob du ihr Jahreshoroskop lesen würdest (tu nicht so, als würdest du deines nicht doch insgeheim anschauen). Oder so, als würdest du deiner Freundin das Mixtape zeigen, dass dein Crush für dich zusammengestellt hat.
Ich finde es interessant, mich mit jemandem über Musik zu unterhalten, und bin der Meinung, dass es wirklich Irrelevanteres zu posten gibt – unabhängig davon, was für Musik du so hörst. Darum: Frag doch beim nächsten Small-Talk mal nach den Lieblingsliedern 2022 deines Gegenübers, statt dich darüber zu beschweren, dass es draussen wieder kälter wird. Und sowieso, lass die Leute posten, was sie wollen – entfolgen wird heute nicht mehr persönlich genommen.
pippi langstrumpf, pingu, weihnachtslieder, pettersson und findus, ohrewürm...
irgendwie machts nicht mehr so spass 😑
😂