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Valentinstag: Woher kommt der Brauch und warum verschenkt man Blumen?

Warum feiern wir den Valentinstag und was hat die Kirche damit zu tun?

Das Gerücht, dass der Valentinstag zum Zweck der Geldmacherei von den Floristen erfunden wurde, hält sich hartnäckig. Dabei geht der Valentinstag bis auf die alten Römer zurück.
13.02.2024, 06:3713.02.2024, 13:00
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Beim Valentinstag scheiden sich die Geister: Entweder liebt und zelebriert man ihn – oder man beschwert sich jedes Jahr aufs Neue darüber, dass es sich nur um einen weiteren Tag handelt, der rein auf Konsum ausgerichtet ist.

Doch wo hat der Valentinstag eigentlich seinen Ursprung? Und welche Traditionen gibt es in anderen Ländern an diesem Tag?

Hier kommen die wichtigsten Fragen und Antworten zum Valentinstag:

Woher kommt der Brauch?

Im antiken Rom sollen die Menschen der Göttin Juno, der Beschützerin von Ehe und Familie, Mitte Februar gedacht haben, weil zu diesem Zeitpunkt die Paarungszeit der Vögel beginnt. Schon damals war es üblich, dass die römischen Männer den Frauen zu diesem Fest symbolisch Blumen schenken.

Wer den heutigen Valentinstag erfunden hat, lässt sich nicht mit absoluter Sicherheit sagen. Woher der Name stammt, ist allerdings relativ klar: Denn die katholische Kirche hat den Tag dem heiligen Valentin gewidmet.

Wer ist der heilige Valentin?

Der heilige Valentin lebte im dritten Jahrhundert in Rom und soll Liebespaare christlich getraut haben, obwohl das unter Kaiser Claudius II. verboten war. Der Überlieferung zufolge standen die Ehen dieser bestimmten Paare unter einem guten Stern.

Valentin wurde am 14. Februar 269 auf Befehl von Claudius II. hingerichtet. Heutzutage wird der Geistliche als Patron der Liebenden verehrt.

Warum war der Valentinstag ein kirchlicher Gedenktag?

Der Valentinstag wurde im Jahr 469 von Papst Gelasius I. für die ganze Kirche als Gedenktag für das Martyrium des heiligen Valentin eingeführt.

1500 Jahre später – also im Jahr 1969 – wurde der Feiertag wieder gestrichen. Grund dafür ist, dass die Existenz des Valentin historisch nicht genau belegt werden kann. Ausserdem ist von zwei unterschiedlichen Valentins die Rede: Valentin von Terni und Valentin von Rom – unklar ist, ob es sich dabei um ein und dieselbe Person handelt.

Trotzdem gibt es auch heute noch um den 14. Februar herum besondere Gottesdienste, in denen Ehepaare gesegnet werden.

Warum verschenkt man Blumen?

Der heilige Valentin soll Paare nicht nur getraut, sondern ihnen auch Blumen aus seinem Garten geschenkt haben. Daher kommt der Brauch, sich am Valentinstag mit Blumen zu beschenken.

Doch Blumen begleiten die Menschheit schon länger – in allen möglichen Kulturen. Die Rose wird seit der griechischen Antike als «Königin der Blumen» bezeichnet. In fast allen Kulturen steht die Rose als Blüte der Liebe, weshalb sie am Valentinstag besonders gerne verschenkt wird. Am beliebtesten sind an diesem Tag rote Rosen: Die rote Farbe steht für tiefgründige Liebe und sexuelle Leidenschaft.

Rote Rosen sind ein beliebtes Geschenk zum Valentinstag.
Rote Rosen sind ein beliebtes Geschenk zum Valentinstag.Bild: Shutterstock

Aufpassen solltest du übrigens bei gelben Rosen, da Gelb für Untreue und Eifersucht steht.

Wie wird der Valentinstag in anderen Ländern gefeiert?

Italien

In Italien sind am Valentinstag Liebesschlösser besonders beliebt, in die das Datum, an dem die Liebespaare zusammengekommen sind, sowie die Initialen eingraviert sind. Italienerinnen und Italiener treffen sich an diesem Tag, um das Schloss gemeinsam an einer Brücke zu befestigen und den passenden Schlüssel ins Wasser zu werfen – die Liebe soll nun am besten für immer halten.

Venedig THEMENBILD - Liebesschloesser an einem Messingzaun, aufgenommen am 05. Oktober 2019 in Venedig, Italien // Love locks on a brass fence, in Venice, Italy on 2019/10/05. Venice THEMENBILD Love l ...
Viele Brücken werden von zahlreichen Liebesschlössern geziert.Bild: IMAGO / Eibner Europa

Finnland

In Finnland feiert man den Valentinstag als Tag der Freundschaft. Dabei verschickt man anonyme Karten an diejenigen Personen, die man sympathisch findet – oder man überreicht ihnen persönlich ein kleines Geschenk.

Irland

Viele Christen pilgern am Valentinstag zur Karmelitenkirche in Dublin. Dort befinden sich Reliquien des heiligen Valentin. Die Pilgerinnen und Pilger beten am Schrein und hoffen, ihre grosse Liebe zu finden.

Südafrika

In Südafrika tragen die Menschen am Valentinstag Kleidung in den Farben Weiss und Rot – als Symbol der Reinheit und der Liebe.

Japan

In Japan ist es Brauch, dass Mädchen am 14. Februar dem Jungen ihrer Wahl selbstgemachte dunkle Schokolade überreichen. Genau einen Monat später gibt es den White Day: An diesem Tag erhalten die Mädchen weisse Schokolade vom Jungen als Gegengeschenk.

Südkorea

In Südkorea gibt es neben dem Valentinstag ebenfalls den White Day – und sogar den Black Day: Wer am 14. Februar und am 14. März nicht beschenkt wurde, betrauert dies am 14. April mit dem zeremoniellen Essen von Nudeln mit schwarzer Sauce.

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«Jajangmyeon» gilt in Südkorea als Wohlfühl-Essen.Bild: IMAGO / Pond5 Images

Das Gericht mit dem Namen «Jajangmyeon» wird mit anderen Singles gemeinsam verspeist – in der Hoffnung, dabei doch noch die grosse Liebe zu finden.

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Blumen in Wassertropfen
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Blumen in Wassertropfen
Stiefmütterchen.
quelle: catersnews / / 1082330
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21 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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ELMatador
13.02.2024 07:55registriert Februar 2020
"Warum es den Valentinstag gibt" ist nicht dieselbe Frage, wie "warum wir es feiern".


Bei der Existenz ist die religiöse Vorgeschichte sicherlich einer der Haupttreiber. Bei der Begründung, warum wir es aber heutzutage grossflächig feiern, kann die Antwort nur eine sein "KOMMERZ".

Genauso wie Halloween, Singlesday, Ostern, Weihnachten etc. fast nur vom Konsum getrieben sind.
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