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Literaturnobelpreis 2024 geht an Südkoreanerin Han Kang

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Die Südkoreanerin Han Kang gewinnt den Literaturnobelpreis 2024. Bild: keystone

Literaturnobelpreis 2024 geht an Südkoreanerin Han Kang

Der Literaturnobelpreis 2024 geht an die südkoreanische Schriftstellerin Han Kang. Das gibt die schwedische Akademie am Donnerstag in Stockholm bekannt.
10.10.2024, 13:0910.10.2024, 15:19
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Han Kang erhält den renommiertesten literarischen Preis der Erde «für ihre intensive poetische Prosa, die sich historischen Traumata stellt und die Zerbrechlichkeit des menschlichen Lebens offenlegt», wie der ständige Sekretär der Akademie, Mats Malm, bei der Preisbekanntgabe in der Stockholmer Altstadt sagte.

Han Kang wurde am 27. November 1970 in der südkoreanischen Provinzhauptstadt Gwangju geboren und wuchs ab ihrem elften Lebensjahr in Seoul auf. Sie studierte an der Yonsei University in Seoul Koreanische Literatur und trat zunächst mit Lyrik in Erscheinung.

Kang ist die 18. Frau, die den Literaturnobelpreis erhält - und die erste Frau unter den bislang verkündeten Nobelpreisträgern dieses Jahres.

Internationaler Durchbruch mit «Die Vegetarierin»

Sie wurde einem internationalem Publikum vor allem mit dem Roman «Die Vegetarierin» bekannt. Für das Buch erhielt sie 2016 den International Booker Prize. Seitdem feiert sie mit ihren Werken immer wieder grosse Erfolge.

Mit dem Buch «Die Vegetarierin» feierte Kang internationalen Erfolg.
Mit dem Buch «Die Vegetarierin» feierte Kang internationalen Erfolg.Bild: Screenshot Orell Füssli

In ihrem Roman «Menschenwerk» (2017 auf Deutsch erschienen) beschäftigte sich die Südkoreanerin mit einem Studentenaufstand des Jahres 1980, der vom damaligen Militärregime mit unfassbarer Gewalt beantwortet wurde. Im Roman «Deine kalten Hände» (auf Deutsch 2019) ging es um Frauen, die eine Essstörung haben, um patriarchale Machtverhältnisse und den männlichen Blick auf den weiblichen Körper.

2020 erschien ihr Buch «Weiss» auf Deutsch, in dem sie in poetischen Verdichtungen und Reflexionen ihre unmittelbar nach der Geburt gestorbene, nie gekannte Schwester betrauerte. Zuletzt erschien in diesem Jahr ihr Roman «Griechischstunden», in dem sie die Geschichte zweier gewöhnlicher Menschen erzählt, die sich in einem Moment privater Angst begegnen. Alle fünf auf Deutsch übersetzten Romane sind im Aufbau Verlag erschienen.

Im vergangenen Jahr war der Literaturnobelpreis an den Norweger Jon Fosse gegangen. Er wurde damit für seine innovativen Theaterstücke und seine Prosa geehrt. Im Jahr davor war mit der Französin Annie Ernaux, ebenfalls ein grosser Name der Weltliteratur, zur Nobelpreisträgerin erklärt worden.

Feierlich überreicht werden die prestigeträchtigen Nobelmedaillen am 10. Dezember, dem Todestag von Preisstifter und Dynamit-Erfinder Alfred Nobel (1833-1896). Die Auszeichnungen sind in diesem Jahr erneut mit einem Preisgeld in Höhe von elf Millionen schwedischen Kronen (rund 970'000 Franken) pro Kategorie dotiert. (ome/sda/dpa)

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