Er sei «unangekündigt und ohne Einladung» bei ihrem Büro in Los Angeles aufgetaucht, teilte der Schuhhersteller Skechers gestern Abend (Ortszeit) in einer Stellungnahme mit. Dort habe der 45-Jährige ohne Erlaubnis zu filmen begonnen. Er und sein Team seien daraufhin nach einem kurzen Gespräch aus dem Gebäude eskortiert worden.
Sein Aufkreuzen beim Schuhgiganten wirft Fragen auf. Denn: Die Firma gehört der jüdischen Familie Greenberg. Ob sich Kanye West dessen bewusst war, ist nicht bekannt. Fest steht jedoch, dass er vor wenigen Tagen mit antisemitischen Aussagen zahlreiche negative Schlagzeilen gemacht hat.
So überrascht es wenig, dass das Unternehmen in seiner Stellungnahme unmissverständlich festhält, dass es kein Interesse an einer potenziellen Kollaboration mit dem Musiker hat:
Was Kanye West mit seinem Besuch genau bezwecken wollte, weiss man nicht. Es wird jedoch spekuliert, dass er auf der Suche nach einem neuen Geschäftspartner gewesen sein könnte. Dies, nachdem ihm Adidas und die Luxusmarke Balenciaga die Zusammenarbeit aufgrund seiner Aussagen gekündigt hatten. Auch Skechers distanziert sich klar von seinen Äusserungen:
Als Konsequenz seiner antisemitischen Aussagen wurde West für kurze Zeit auch auf Instagram und Twitter gesperrt. Nun scheint er auf Instagram wieder ein Comeback gemacht zu haben.
Er veröffentlichte einen mittlerweile wieder gelöschten Screenshot einer Textnachricht. Darin wird ihm gesagt, dass er sofort damit beginnen könne, neue Designs für Schuhe, Kleidung und Accessoires zu kreieren. Er sei Eigentümer des Namens Yeezy und aller mit Yeezy verbundenen Marken.
Für Stirnrunzeln sorgt aber vor allem die dazugehörige Bildunterschrift, in der es heisst:
In einem weiteren Beitrag, der zu diesem Zeitpunkt noch online ist, scheint er eine direkte Nachricht an einen amerikanischen Unternehmer verfasst zu haben:
Ari Emmanuel ist CEO der einflussreichen Unterhaltungs- und Medienagentur Endeavor und jüdischer Herkunft. Nach den antisemitischen Aussagen von Kanye West machte er seinem Frust am 19. Oktober in einem Kommentar für die «Financial Times» Luft. Darin rief er Mode- und Unterhaltungsmarken, die mit West kollaboriert haben, dazu auf, Stellung zum Rapper zu beziehen und die Zusammenarbeit mit ihm zu beenden. (saw)
Oh Ye-minee.