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Amber Heard meldet sich nach Gerichtsprozess erstmals zu Wort

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«Es war nicht fair» – Amber Heard meldet sich nach Gerichtsprozess erstmals zu Wort

Zehn Tage ist es her, seit Amber Heard schuldig gesprochen wurde. Die Jury kam zum Schluss, dass die Schauspielerin den Ruf ihres Ex-Mannes Johnny Depp beschmutzt haben soll. Nun äussert sie sich erstmals zum Prozess.
13.06.2022, 18:36
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Das Urteil

Im Verleumdungsprozess zwischen Hollywood-Star Johnny Depp (58) und seiner Ex-Ehefrau Amber Heard (36) hat sich die Jury grösstenteils auf die Seite von Depp gestellt – aber auch Heard in einigen Punkten recht gegeben. Die Jury sah es als in allen Punkten erwiesen an, dass Heard Depp verleumdet habe – gab aber in einigen Punkten auch Heard recht, dass ein Ex-Anwalt von Depp ihren Ruf geschädigt habe. Nichtsdestotrotz steht Heard als die grosse Verliererin da – vor allem im Netz.

Keine Vorwürfe an die Jury

In der NBC-Sendung «Today» nahm Amber Heard nun erstmals Stellung zum Prozess und zum Urteil.

amber heard interview mit nbc nach dem prozess gegen johnny depp
In einem Interview spricht Amber Heard über den vergangenen Prozess.Bild: nbc

Moderatorin Savannah Guthrie konfrontierte die 36-jährige Schauspielerin mit direkten Fragen:

«Man kann es leider nicht höflich ausdrücken: Die Geschworenen schauten sich die Beweise an, die du präsentiert hattest, sie hörten sich deine Zeugenaussage an und sie glaubten dir nicht. Sie dachten, dass du gelogen hast.»

Zu welcher Schlussfolgerung hätten die Geschworenen denn sonst kommen können, stellt Amber Heard die Gegenfrage. Über drei Wochen lang hätten sich die Geschworenen Zeugenaussagen von Johnny Depps bezahlten Angestellten anhören müssen. Dies sei auch der Grund dafür, weshalb sie die Geschworenen für das – ihres Erachtens – falsche Urteil nicht beschuldige.

«Ich beschuldige sie nicht. Ich verstehe sie sogar. Er ist ein beliebter Charakter und die Leute haben das Gefühl, ihn zu kennen. Er ist ein fantastischer Schauspieler.»

Der Job der Jury sei es, sich genau davon nicht beirren zu lassen, wendet die Moderatorin ein. Ihr Job sei es, sich die Fakten und Beweise anzuschauen. Und trotzdem:

«Sie haben deinen Zeugenaussagen und Beweisen nicht geglaubt.»

Heard bleibt bei ihrem Punkt: Den Geschworenen sei dreieinhalb Wochen lang eingetrichtert worden, dass sie keine glaubwürdige Person sei und dass man ihr kein einziges Wort glauben solle. Aus diesem Grund mache sie ihnen keine Vorwürfe.

Kritik an Social Media

Wofür sie aber gar kein Verständnis hat, ist die Berichterstattung über den Prozess in den sozialen Medien.

Auch wenn sich jemand sicher sei, dass sie all den Hass und die Bosheit verdiene, so sei es nicht fair gewesen:

«Du kannst mir nicht in die Augen schauen und sagen, dass das fair war.»

In den sozialen Medien habe es keine faire Behandlung gegeben, klagt Heard.

Die Zahlen sprechen tatsächlich eine deutliche Sprache: Während der Tiktok-Hashtag «Gerechtigkeit für Johnny Depp» 20 Milliarden Mal genutzt wurde, kam der entsprechende Hashtag für Amber Heard nur gerade mal auf 27 Millionen Aufrufe.

Das gesamte Interview mit Amber Heard wird am kommenden Freitag auf «NBC» ausgestrahlt.

Das war zuvor passiert

Zuvor hatten sich Depp und Heard in dem Verleumdungsprozess sechs Wochen lang gegenseitig mit schweren Vorwürfen überzogen – über Kameras per Livestream in alle Welt verbreitet. In ihren Abschlussplädoyers hatten die Anwälte beider Seiten dann noch einmal heftige Anschuldigungen von sexuellem Missbrauch, körperlicher Gewalt, Lügen und Drogenexzessen vorgebracht.

Der «Fluch der Karibik»-Star hatte Heard in seiner Zivilklage beschuldigt, in einem 2018 von der «Washington Post» veröffentlichten Kommentar zum Thema häusliche Gewalt falsche Aussagen gemacht zu haben. Dies habe seinem Ruf geschadet. Wegen Verleumdung hatte er 50 Millionen Dollar (gut 46 Millionen Euro) Schadenersatz gefordert. Heard pochte in ihrer Gegenklage auf 100 Millionen Dollar. Sie machte geltend, dass Depps Ex-Anwalt Adam Waldman mit einer Schmutzkampagne ihrem Ansehen geschadet habe.

Die bittere Auseinandersetzung tobt schon seit Jahren. 2016 hatte Heard nach nur 15 Monaten Ehe die Scheidung eingereicht. Sie warf dem Hollywood-Star häusliche Gewalt vor. (saw)

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109 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Ohniznachtisbett
13.06.2022 19:24registriert August 2016
Stellt euch vor, ein Mann der häuslich gewalttätig wurde, gäbe ein solches Interview. Warum berichtet ihr noch über diese Tante?
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Reenile950
13.06.2022 19:09registriert April 2022
Kann dran liegen, das alle Zeugen Depps Vorwürfe bestätigen konnten. Ihre Zeugen kamen nicht mal vor Gericht persönlich oder widerruften ihre Aussagen. Auch die "Beweise" von ihr unterstützten ihre Darstellung nicht oder zeigten von Manipulationen. Kannst ja nicht erwarten das die Jury dir dann noch glaubt.
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Oseras
13.06.2022 19:52registriert Mai 2020
Nene, diesen Prozess hat sie ganz alleine im Zeugenstand und mit ihren fadenscheinigen, teils manipulierten Beweisen verloren…

Und das obwohl die Beweislast und gesetzliche Hürde von Depps Seite eigentlich deutlich schwieriger zu erreichen war.
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