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Dead Boy Detectives: Die Netflix-Serie, bei der Geister Geister jagen

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«Dead Boy Detectives», die Netflix-Serie, bei der Geister Geister jagen

Im Mittelpunkt der Serie stehen zwei jugendliche Geister, die übernatürliche Fälle lösen, während sie versuchen, nicht in die Hölle geschickt zu werden. Kein leichtes Unterfangen ...
28.04.2024, 20:0729.04.2024, 08:57
Corina Mühle
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«Supernatural»- und «Sherlock»-Fans, vereint euch, diese Serie ist für uns. «Dead Boy Detectives» handelt von den Teenagern Edwin und Charles, die im Abstand von sieben Jahrzehnten auf demselben britischen Internat zu Tode gemobbt wurden. Wie der Titel der Serie es suggeriert, verbringen sie nun als Geister ihre Zeit auf der Erde damit, den Tod anderer verlorener Seelen aufzuklären. Sie sind aber auch konstant auf der Flucht vor den Agenten des Todes, die Edwin in die Hölle verbannen möchten. Und dies nur wegen eines bürokratischen Fehlers. Auch die Hölle macht nicht halt vor Papierkram …

Das Duo begegnet in der acht Episoden umfassenden ersten Staffel nur wenigen Kreaturen aus der Hölle, was daran liegen könnte, dass «Dead Boy Detectives» trotz seiner düster klingenden Prämisse alles andere als düster ist. Dunkel, sicher, manchmal auch bittersüss, aber hauptsächlich unterhaltend dank vielen schrägen Charakteren und einem frechen Sinn für Humor.

George Rexstrew and Jayden Revri in Dead Boy Detectives (2024)
George Rexstrew als Charles und Jayden Revri als Edwin.Bild: netflix

«Dead Boy Detectives» ist ein Spin-off von «The Sandman», ein übernatürlicher Comic von Neil Gaiman, der vorletztes Jahr von Netflix in eine Serie umgewandelt wurde. Wie auch bei «The Sandman» hat Gaiman auch hier bei der Produktion mitgewirkt, und zwar als ausführender Produzent. Der Comic, auf dem die Serie basiert, heisst «The Children's Crusade» und kam 1993 heraus. Doch das Detektiv-Duo hatte seinen ersten Auftritt in der 25. Ausgabe von «The Sandman», 1991. Weiter kamen sie in der Serie «Doom Patrol» vor, da wurden sie aber von anderen Schauspielern gespielt.

Beim Schauen von «Dead Boy Detective» ist aber nicht gross bemerkbar, dass die beiden Serien einen Zusammenhang haben oder gar im gleichen Universum spielen. Der einzige Hinweis ist ein kurzer Auftritt von Kirby, die in «The Sandman» – und auch hier – den Tod spielt.

Wie «The Sandman» besteht «Dead Boy Detectives» aus einem wirbelnden Mix von mythologischen Elementen, und es ist sowohl erfrischend als auch verwirrend, wie schnell die Serie mit wenig Worldbuilding durch ihre Szenen rast.

Die beiden Geister-Detektive, wovon einer sehr organisiert ist und der andere im Chaos versinkt, bleiben aber nicht lange alleine, denn schon in der ersten Folge retten sie Crystal vor ihrem übernatürlichen, dämonischen Ex-Freund. Es stellt sich heraus, dass Crystal hellseherische Fähigkeiten hat und die beiden Jungs – im Vergleich zu normalen Menschen – tatsächlich sehen kann. Damit ist sie die perfekte Ergänzung zum Team und kann als Vermittlerin zwischen der menschlichen und der Geister-Welt fungieren.

George Rexstrew, Kassius Nelson, and Jayden Revri in Dead Boy Detectives (2024)
Manchmal muss man halt einfach mit einer Katze sprechen.Bild: netflix

In jeder Folge klärt das Trio (manchmal sind sie auch zu viert) einen neuen Mordfall auf, sei das nun das mysteriöse Verschwinden von Leuten, die von einem Leuchtturm springen, oder der Mordfall zweier Jugendlichen, die um Hilfe bitten, ihren eigenen Tod aufzuklären.

Es ist nicht immer die Story, die in «Dead Boy Detectives» überzeugt, sondern eher die warmen Charaktere, die für gute Unterhaltung sorgen. Das wahre Herz der Serie liegt in der Beziehung zwischen Charles und Edwin, ihre Bindung geht nach all den Jahrzehnten tiefer als eine Freundschaft.

Was die Serie betrifft, wird sie wahrscheinlich nicht ein so grosses Mass an Hingabe wie Charles und Edwins Freundschaft hervorrufen. Die erste Staffel war solide, aber nichts Spektakuläres. Am Ende des Tages kann man als Zuschauer die Zeit mit den Hauptcharakteren geniessen, die sich Hexen und sprechenden Katzen stellen, sich Hilfe bei einem Mann holen, der früher mal ein Walross war, oder nach einem langen Arbeitstag mit «Scooby-Doo» entspannen.

Die erste Staffel der Serie hat acht Folgen und kann seit dem 25. April auf Netflix geschaut werden.

Trailer:

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7 Kommentare
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Nirantali
28.04.2024 21:13registriert Juli 2020
Die erste Staffel war echt cool, leider zu schnell durch und nun kommt wie immer nichts mehr.

Netflix verkommt immer mehr zu einer art Readers Digest, einfach mit Serien- statt Buchschnippsel. Und wenn man den Rest will muss man selber schauen.

Ok, diese Serie is ja noch brandneu, aber das selbe passiert leider auch mit solchen die eigentlich schon lange fertig gedreht sind. Da ist dann auch nur Staffel 1 auf Netflix, die anderen zwei muss man sich dann irgendwo runterladen, weil auch nach 5 Jahren noch nicht auf Netflix.

Hab nun sicher schon 20 solcher Serien wo nichts mehr nachkommt.
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Es geht ja!
Eine aufgeladene politische Lage, fehlende Länderstimmen und Wettquoten im Negativtrend – doch Nemo setzte sich allen Widrigkeiten zum Trotz durch.

Es geht ja. Es geht, wenn jemand wie Nemo eine perfekte Performance mit einer grossartigen Gesangseinlage liefert. Es geht, wenn man einen Song wie «The Code» hat, der mal aus der Reihe tanzt. Der endlich mal aufhorchen lässt.

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