
Diskussionen über die Regeln gehören zum Spiel dazu wie Würfel, Figuren oder Spielkarten.Bild: Shutterstock
Die Spielregeln für beliebte Spiele wie «Uno», «Monopoly» oder «Catan» sind eigentlich klar vorgegeben, nur halten sich viele nicht daran – oder kennen die Regeln nicht im Detail. So funktionieren die beliebtesten Brettspiele richtig.
19.07.2025, 14:1719.07.2025, 16:12
Wer gerne Brettspiele spielt, der weiss: Diskussionen um (die Auslegung der) Regeln gehören dazu wie Würfel, Figuren oder Spielkarten.
Zwar gibt es für alle Spiele eine detaillierte Spielanleitung, doch mit den Regeln ist es immer so eine Sache: Die einen spielen es so, die anderen so. Konsens war noch nie eine Eigenschaft von Brettspielen.
Und grundsätzlich denken ja alle: Warum die Spielanleitung lesen, wenn man das Gefühl hat, die Regeln zu kennen?
Doch viele Spielregeln werden auch heute noch immer falsch ausgelegt – oder schlichtweg wegen Unwissenheit ignoriert.
Darum hier eine Auflistung mit den gängigsten Fehlern bei Spielregeln der beliebtesten Brettspiele.
«Uno»
Wer gerne «Uno» spielt, kennt die Situation. Man ist am Zug, hat eine Plus-Zwei-Karte in der Hand und drückt diese seinem Nachbarn rein.
Viele denken nun, man kann diese abwehren, indem man einfach eine weitere Plus-Zwei-Karte auf den Stapel legt.
Aber: Laut der offiziellen Regel kann man eine Plus-Zwei-Karte gar nicht abwehren, man muss einfach zwei Karten ziehen. Im Regelwerk heisst es:
«Wenn diese Karte gelegt wird, muss der nächste Spieler zwei Karten ziehen und darf in dieser Runde keine Karten ablegen. Diese Karte kann nur auf eine Karte mit entsprechender Farbe oder andere Plus-Zwei-Karten gelegt werden.»
Und aufgepasst: Wer jetzt denkt, man kann das Aufnehmen von zwei Karten mit einer Plus-Vier-Karte verhindern, der liegt ebenfalls falsch. Denn auch hier gelten einige spezielle (und eher unbekannte) Regeln.

Eine Plus-Vier-Karte darf nicht einfach immer gespielt werden – es gibt Vorgaben.Bild: Shutterstock
Denn eine Plus-Vier-Karte darf nicht einfach immer gespielt werden. Diese Karte darf nur verwendet werden, wenn man die vorgegebene Farbe nicht bedienen kann. Dies gilt allerdings nur für Farben, Zahlen spielen hier keine Rolle. In den offiziellen «Uno»-Regeln heisst es:
«Die Karte darf nur dann gelegt werden, wenn der Spieler, der sie hat, keine Karte in der Hand hält, die der Farbe auf dem Ablegestapel entspricht. Hat der Spieler eine Karte mit der entsprechenden Nummer oder Aktionskarten, kann die Plus-Vier- Farbenwahlkarte dennoch gelegt werden.»
Ein Spieler, der eine Plus-Vier-Farbenwahlkarte hat, kann zudem bluffen und die Karte «unerlaubt» legen. Wird er jedoch dabei «erwischt», gelten bestimmte Regeln:
«Ist der von der +4 betroffene Spieler der Auffassung, dass die Karte zu Unrecht ausgespielt wurde, so kann er den vorherigen Spieler herausfordern. Dieser muss ihm dann durch Vorzeigen seiner Karten nachweisen, dass er die Farbe tatsächlich nicht korrekt bedienen konnte. Kann er dies bestätigen, so muss der herausfordernde Spieler statt 4 nun 6 Karten aufnehmen. Wurde er hingegen überführt, die +4 unrechtmässig ausgespielt zu haben, so muss er selbst die 4 Karten ziehen.»
«Monopoly»
Wer irgendeine beliebige Strafe bei «Monopoly» aufgebrummt kriegt, der muss das Geld in die Mitte legen. Kommt einer dann auf das «Frei Parken»-Feld, kann der ganze Betrag von der Glücklichen oder dem Glücklichen einkassiert werden. Oder?
Nicht ganz. Gemäss den offiziellen Regeln gibt's keine Belohnung, wenn man auf das «Frei Parken»-Feld kommt. Denn eigentlich wandert jeder Strafbetrag direkt zur Bank und nicht in die Mitte.

Beim «Frei Parken»-Feld passiert ... rein gar nichts. Bild: Monopoly
Ebenfalls immer wieder kontrovers diskutiert wird die Startfeld-Regel. Häufig wird es so gehandhabt: Einem Spieler, der direkt auf dem «Los»-Feld landet, wird der doppelte Betrag ausbezahlt, beim klassischen «Monopoly» also 400 statt 200. Doch das entspricht nicht den offiziellen Regeln. Wer auf «Los» kommt, der kriegt immer nur 200.
«Monopoly» warnt sogar vor «Hausregeln», damit das Spiel «kurz und knackig bleibt»:

Bild: Monopoly
«Catan»
Ebenfalls häufig falsch gespielt wird «Catan» (früher: «Die Siedler von Catan»). Auch hier sind die Regeln zwar eindeutig, aber häufig unbekannt. Das sind die gängigsten Irrtümer:
- Zwischen Siedlungen muss immer eine Ecke eines Sechseckfeldes frei bleiben – dichtere Besiedlung ist verboten.
- Entwicklungskarten kann man jederzeit im eigenen Zug spielen, aber nicht, wenn man sie gerade erst gekauft hat – und immer nur eine pro Zug. Aufdecken muss man sie erst, wenn man damit gewinnt, vorher darf man sie geheim halten.

Zwischen Siedlungen muss immer eine Ecke des Sechseckfeldes frei bleiben. Bild: Catan
Kontrovers wird es häufig auch bei den Hafen-Feldern. In den Regeln heisst es:
«Besitzt man eine Siedlung an einem Hafenstandort, kann man günstiger tauschen: An einem 3:1-Hafen tascht man 3 gleiche Rohstoffkarten in 1 Rohstoffkarte nach Wahl, an einem Spezialhafen tascht man 2 Rohstoffkarten des angegebenen Rohstoffs in 1 Rohstoffkarte nach Wahl.»
Das heisst, bei einem speziellen Hafen kann nur mit dem angegebenen Rohstoff ein Handel betrieben werden. Einfach mit einem beliebigen Rohstoff Handel zu betreiben, ist demnach verboten.

Das sind die Regeln für den Rohstoffhandel.Bild: Catan
«Brändi Dog»

Bei «Brändi Dog» kann es schnell zu Diskussionen kommen. Bild: Brändi Dog
Auch beim beliebten Brettspiel «Brändi Dog» sind die Regeln nicht immer allen klar. Das scheint auch der Hersteller selber erkannt zu haben und hat darum ein FAQ zu den häufigsten Spielregel-Fragen erstellt.
Die wichtigsten Punkte:
- Eine Kugel, die sich auf dem Startfeld oder im Ziel befindet, darf nicht mit einer Kugel vom Gegner oder Partner getauscht werden. Sind nur eigene Kugeln im Spiel und hat der Spieler keine andere Spielmöglichkeit, kann der Bube ohne Wirkung am Schluss gespielt werden.
- Mit dem Joker darf man auch vier Felder zurück. Mit dem Joker kann jede beliebige Karte gewählt werden, auch die 4.
- Jede Kugel muss zweimal über das Startfeld, bevor man in den Zielraum eintreten darf. Ist man also bereits einmal über das Startfeld gefahren und mit dem nächsten Zug (kann auch ein Tausch mit einer Bube-Karte sein) das zweite Mal, darf man direkt ins Zielfeld eintreten.
- Man muss immer spielen, wenn man kann.
- Die 7 darf auf mehrere beliebige Kugeln aufgeteilt werden. Es dürfen auch nur die Kugeln des Partners gespielt werden. Aber man muss zwingend alle sieben Punkte fahren.
- Man darf nicht retour ins Ziel fahren.
- Grundsätzlich darf man sich während des Spiels nicht mit dem Partner austauschen, es sei denn, man hat das explizit so abgemacht.
Haben wir noch eine wichtige Regel vergessen? Oder ein wichtiges Spiel? Dann schreibe es in die Kommentarspalte!
(ome)
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Heyheyyy!
Ich plane gerade meine nächste Reise und suche Inspiration! Und ich glaube, es gab mal eine ähnliche Frage und die Antworten fand ich damals mega cool, darum würde ich gerne nochmals von euch wissen: Wohin würdet ihr unbedingt noch mal hinreisen? Und noch mal? Und noch mal? Und warum???
Ich fange an: Ich würde immer und immer und immer wieder nach Brighton reisen und London nur als kurzen Zwischenstopp nehmen. Es ist sooo cool und entspannt dort, das Meer ist direkt vor der Nase, es hat mega viele coole Clubs und Bars, alle sind so offen und tolerant, ich hatte da wirklich eine tolle Zeit und kann es nur jedem empfehlen. Man kann super über Paris mit dem Zug nach London weiter und dann weiter nach Brighton. :))
Danke!!!
Am besten wenn gleich alles eine +4 haben und irgendwer dann 16 oder 20 Karten aufnehmen muss 🤣