Ihr heiss geliebten Schokosalzmandeln meiner mühseligen Tage, ihr Kaviareierchen meiner entbehrungsreichen Existenz, ich schwör euch: Wellen wohligen Entzückens schlugen über mir zusammen als meine ausgelaugten Augen nach gefühlten 5432 Stunden «Bachelor» Adela erblickten. ADELA! Ich hatte ja keine Ahnung, wie sehr ich unsere flinkmuntre Basler Bachelorette vermisst hatte! O.M.G.! Danke, Fernsehen!
Eine Folge lang war Adela also wieder da, war schlau UND intelligent und machte hübsche Schlitzohr-Gesichter. Deshalb – und um die Spannung auf die neusten der ungeheueren Vorkommnisse in Clives Schlangengrube zu erhöhen – hier drei lustige Faces of Adela aus der letzten «Bachelorette».
Ist sie nicht hinreissend? Ist ihr Baseldeutsch nicht der reine Wohlklang? Awwwwwww! Adela ist ja da, um die letzten Geheimnisse aus den Ladys rauszugrübeln. Und gelingt's? Aber sicher doch! Beziehungsweise: Sooo lange musste Fabienne die Schnauze halten, dabei wollte sie Maria am liebsten schon von Anfang an ans Messer liefern. Weil?
Weil Maria, die schöne ruhige Programmiererin mit den Augen einer immer nur Mandeln essenden Katze und den Beinen einer sich einzig von ebenmässigen Grashalmen ernährenden Gazelle, weil diese Maria nämlich mit dem Herzen gar nicht bei Clive sein soll.
Sondern??? Etwa bei einem andern Mann???? Mit dem sie gar intim geworden ist????? Und dies nur eine Woche vor dem «Bachelor»?????? Im Ernst jetzt? Adela ist ausser sich. Fabienne sowieso. Und ich dachte schon, Maria sei eine multipel vorbestrafte Dealerin mit zwei Paar Zwillingen, die jetzt ein Bordell in – sagen wir – Bielefeld betreibt. Nichts davon!
Weshalb die sinnlose Frage aufploppt: Muss man neuerdings ein Keuschheitsgelübde ablegen, sobald die «Bachelor»-Teilnahme bestätigt wurde? Und wieso ergibt die Kombination «ruhig» plus «zurückhaltend» für die Ladys immer gleich «sie hat mindestens zwei Gesichter, ist total falsch und im Gegensatz zu uns nicht wegen Clive hier, dabei ist Clive ein so wunderschöner, wundervoller Mann»? Versteh ich alles nicht.
Clive, der auch will, dass alle Frauen nur für ihn da sind, misstraut Maria jetzt ebenfalls, was ich fies finde, zumal er ihr auch schon höchst unsensibel unterstellt hat, sie küsse wie ein ...
Clive – «Ich ha eifach chli Seich im Chopf, immer» (ja, wie wahr!) – hat jetzt Ana aus seinen Diensten entlassen. Versteh ich auch nicht. Ana, die toughe Tigerin aus dem Thurgau (nein, sorry, St. Gallen, ich kann diese Ostschweizer Regionaldialekte nicht auseinanderhalten), war doch super, nicht? Also immer im Verhältnis zu den andern gesehen. Apropos andere und so: Ist da über Mias Oberlippe etwa eine neue Spritzmittel-Geschwulst aufgetaucht oder war die schon immer da? Macht sie das etwa selbst? Alles ist immer möglich!
Und apropos Dinge, die man seinem Körper zufügen kann: Clive und Sanja hat's auf den Sack und in den Sand gehauen. Wobei das Gefährt, mit dem sie durch die Wüste düsten auf Clive – «Ich Idiot, Mann!» (ja, wie wahr!) – drauffiel und ihm beinahe den Arm brach. Während Sanja voll von der Situation profitierte und bei ihm jetzt als coole Frau durchgeht, die ruhig Blut bewahrt und die er sich an seiner Seite und als Mutter seiner Kinder vorstellen kann.
Trotzdem ist noch immer fast nichts passiert, was man «heiss» nennen könnte. Ausser in Fabienne lodern irgendwie nirgendwo so richtig die Hormone, alles ist ein leidenschaftsloses Abwägen, Abchecken, Abstasten mit Fingern ohne Feuer. Leute, macht vorwärts! Paart euch, probiert einander aus, alle mit allen! Bald ist's vorbei! Wenigstens hatte Clive jetzt endlich mal einen Anflug von einem Ständer (siehe Video!!!). Aufgerichtet hat ihn eine kleine, scheue Frau.
Leute, ich empfehle mich. Ab nächster Woche übernimmt hier wieder unsere lang entbehrte, entsetzlich vermisste Anna Rothenfluh, die übrigens sehr ähnlich redet wie die Ana. Ich werde dann endlich die Gesamtwerke von Simone de Beauvoir, Hannah Arendt und Rosa Luxemburg lesen, um damit nächstes Jahr alles, was das Phänomen Bachelor so mit sich bringt, noch schlauer und intelligenter sezieren zu können. Und natürlich gewohnt schlitzohrig.
So, genug gelitten. Loveyouall!