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Ukraine

Woody Allen nach Auftritt bei Moskauer Filmfestival in der Kritik

FILE - Director Woody Allen poses for photographers upon arrival for the premiere of the film "Coup de Chance" during the 80th edition of the Venice Film Festival in Venice, Italy, Sept. 4,  ...
US-Filmregisseur Woody Allen.Bild: keystone

Woody Allen nach Auftritt bei Moskauer Filmfestival in der Kritik: «Eine Schande»

27.08.2025, 07:3927.08.2025, 07:39

US-Filmregisseur Woody Allen hat seinen Auftritt beim Moskauer Filmfestival gegen Kritik aus der Ukraine verteidigt. «Was den Konflikt in der Ukraine angeht, bin ich der festen Überzeugung, dass (Russlands Präsident) Wladimir Putin völlig im Unrecht ist», sagte der 89-Jährige dem Sender CNN. Der Krieg, den Putin in der Ukraine begonnen habe, sei «entsetzlich». «Aber ganz gleich, was Politiker getan haben – ich habe nicht das Gefühl, dass es jemals hilfreich ist, den künstlerischen Dialog abzubrechen.»

Allen war am vergangenen Wochenende im Rahmen des Moskauer Filmfestivals zugeschaltet worden, um einen Vortrag zu halten. Die Veranstaltung wurde vom kremlnahen Regisseur und Schauspieler Fjodor Bondartschuk moderiert. Wegen seiner Unterstützung des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine ist Bondartschuk Ziel westlicher Sanktionen.

Das ukrainische Aussenministerium hatte Allens Auftritt scharf kritisiert. «Das ist eine Schande und eine Beleidigung für die Opfer unter ukrainischen Schauspielern und Filmschaffenden, die durch russische Kriegsverbrecher getötet oder verletzt wurden», hiess es. Allen habe bewusst die Augen vor den «Gräueltaten» verschlossen, die Russland seit 2014 täglich in der Ukraine verübe. Die Kultur dürfe nicht für die «Reinwaschung» von Verbrechen oder als «Propagandainstrument» dienen. (sda/dpa)

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90 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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MarGo
27.08.2025 08:05registriert Juni 2015
äh doch... auch der künstlerische Dialog mit Russland muss sicher nicht aufrecht gehalten werden, Woody!

Je mehr Branchen ausgeschlossen werden, desto höher wird der interne Widerstand!
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Fernrohr
27.08.2025 08:59registriert Januar 2019
Woody Allen verkennt völlig, dass sein Auftritt dort als Legitimation für das russische Vorgehen vermarktet wird. Ein nützlicher Idiot, nichts weiter.
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Sielberzwiebelii
27.08.2025 08:34registriert Oktober 2022
Woody Allen sollte längst keine Plattform mehr bekommen. Er hat die Adoptivtochter seiner damaligen Partnerin geheiratet – eine Frau, für die er zuvor eine Vaterfigur war. Allein das Machtgefälle und der massive Altersunterschied machen die Beziehung mehr als problematisch.
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