Haaaalt, stopp! Führen Sie Waren mit?bild. Shutterstock
User Unser
20.10.2024, 04:5920.10.2024, 14:21
Wer im Ausland «go posten» geht, kann ab 2025 noch für 150 Franken pro Tag und Kopf Waren für den privaten Gebrauch mehrwertsteuerfrei einführen. Bis anhin waren es 300 Franken. Für viele Shopping-Freunde könnte dies unter Umständen für Stress am Zoll sorgen.
Da fällt uns ein, dass auch wir in der Redaktion schon das eine oder andere denkwürdige Erlebnis am Zoll hatten. Hier kommen unsere Geschichten – und am Schluss wollen wir natürlich deine lesen.
Immer wenn ich in Moskau war, beauftragte mich meine Ex-Frau, eine spezielle salami-ähnliche Wurst zu besorgen und für sie in die Schweiz zu bringen. Machte ich jedes Mal, und zwar in Unkenntnis der Zollvorschriften. Als ich nämlich eines Tages bei der Rückkehr am Flughafenzoll in Zürich herausgepickt wurde und meinen Koffer öffnen musste, erklärte mir der Zöllner, ich dürfe aus Russland kein Produkt einführen, das Fleisch enthalte. Weg war die Wurst. Eine Busse musste ich immerhin nicht bezahlen.
Daniel Huber
Wie sich die KI den traurigen Wurst-Vorfall vorstellt.Bild: Shutterstock
Ich habe in Deutschland mal eine E-Gitarre gekauft und war super aufgeregt, die im Auto über die Grenze zu schmuggeln – so in Rockstar-Manier. Aber weil ich dann doch zu sehr Angst hatte (war ja klar, bin halt kein Rockstar), habe ich mich vorbildlich beim Zoll gemeldet. Drinnen habe ich dann mit dem Polizisten über Gitarren geplaudert und er hatte so sehr Freude an meinem Kauf, dass er gesagt hat: «Ach, wissen Sie was? Das müssen Sie nicht verzollen. Passt so.»
Michelle Claus
Auf einem Roadtrip in den USA fuhren wir von den Niagara-Fällen in Richtung Detroit über kanadischen Boden. Als wir an der kanadischen Grenze standen und der Zöllner unsere Schweizer Pässe sah, fragte er, ob wir Französisch können. «Bien sûr», sagte ich selbstbewusst, aber als er dann ständig etwas von «deux-trois, deux-trois» faselte, dauerte es ewig, bis der Zwanziger fiel. Mit seinem «deux-trois» meinte er nämlich gar nicht «zwei-drei», sondern «De Troit» – Detroit!
Ralf Meile
Oui, oui, Baguette.Bild: Shutterstock
Ich bin 2021, als Corona noch ein grosses Thema war, nach Kanada geflogen, um dort sechs Monate zur Schule zu gehen. Meine Study-Permit, die man nur wegen Corona brauchte, war aber noch nicht bei mir, sondern ich musste sie noch in Vancouver absegnen lassen. Ich musste also ins Land, um ins Land zu kommen. Die Grenzen wurden nur einige Tage vorher geöffnet und ich hatte so Angst, dass ich nicht reindurfte, dass ich etwas herumgemurmelt habe bei der Grenzbefragung. Der Dude am Schalter war ultra gruselig und dachte, dass ich etwas zu verstecken hätte und ich wurde in einen Raum gebracht, wo nur Menschen standen, die ganz klar wegen Racial Profiling rausgenommen wurden. Sie trugen Turbane und alle waren Männer. Dort hat mich dann zum Glück ein sehr netter Kanadier befragt und ich habe halb heulend die ganze Wahrheit erzählt. Ich bin dann durchgekommen, habe aber noch nie in meinem Leben so Blut geschwitzt.
Sabeth Vela
Meistens gingen meine Grenzübertretungen problemlos über die Bühne. Die Frage «Haben Sie Waren?» ist jetzt ja auch nicht die grösste Hürde – auch mit sechs Litern Marillenlikör aus dem Südtirol. Einmal hatte ein Kollege aber eine Kaffeemaschine bestellt und der grosse Karton auf der Rückbank machte den Zollbeamten stutzig. Nach Vorzeigen der Rechnung für den günstigen Apparat drehte er noch wortlos eine Runde ums Auto, kontrollierte unsere Einkaufstaschen und sagte mit Blick auf eine Alkoholflasche lediglich «Schnaps!» und liess uns weiterfahren.
Niklas Helbling
Schnaps!Bild: Shutterstock/ki
Ich reiste vor ein paar Jahren nach Katar. Der Flughafen von Doha ist ein beliebter Transitflughafen und so kam es, dass etwa 90 Prozent der Passagiere meines Fluges dann auch nicht durch den Zoll mussten, sondern ihre Weiterreise nach Fernost antraten. Neben einer Handvoll Einheimischen in den traditionellen Thawbs war ich der einzige Europäer, der wirklich ins Land einreiste. Und ich fiel dabei in meinem Trainer auf wie ein bunter Hund. Es war also keine grosse Überraschung, als ich als Einziger rausgewinkt wurde. Ich wurde natürlich etwas nervös, beruhigte mich aber wieder – schliesslich hatte ich ja nichts Illegales dabei und somit nichts zu befürchten … zumindest dachte ich das. Aber ich hatte die Rechnung ohne meine Schwester gemacht, die mir einen «lustigen» Streich spielen wollte. Keine Ahnung, was sie geritten hatte, aber sie machte es sich zum Spass, mir Dutzende kleine Papierfetzli im Gepäck zu verstecken. Als der ernst dreinschauende Zöllner damit begann, meinen Koffer minutiös auseinanderzunehmen, tauchten immer mehr davon auf. Sie waren zusammengefaltet und er fand einen nach dem anderen, wobei er sie auffaltete und neben sich auf einem Tischchen stapelte. Ich hatte mich ein paar Meter entfernt hinstellen müssen und konnte nicht alles genau erkennen, aber auf den Zettelchen standen Dinge wie «Ha, damit hast du bestimmt nicht gerechnet!» oder «Wie viele sind wohl noch versteckt?». Ich weiss nicht, ob dieser Zöllner immer so gründlich ist, oder ob ihn diese versteckten, für ihn unverständlichen Botschaften zusätzlich anspornten, aber ich stand bestimmt 20 Minuten da, während er alles durchsuchte und sich der Stapel neben ihm häufte. Der Gipfel war dann wahrscheinlich, als er begann, meine einzelnen Sockenpaare auseinanderzunehmen und sogar darin noch Zettelchen fand. Mir war selten etwas so peinlich, aber gleichzeitig war ich doch gespannt, wie viele noch zum Vorschein kämen. Es waren viele. Sehr viele. Schliesslich verlangte er nach einer Erklärung, aber da ich fast so perplex war wie er selbst, konnte ich ihm die auch nicht wirklich geben. Ich stammelte etwas von wegen Streich meiner Schwester und er muss gedacht haben, was für ein absoluter Vollidiot ich sei, aber schliesslich liess er mich ziehen. Eines ist aber sicher: Meine Schwester hätte sicher nie gedacht, dass ihr «genialer» Streich so einschlagen würde. Die Absicht war wohl, mich beim Auspacken bitz zu nerven oder zum Lachen zu bringen. Bis heute zieht sie mich gerne mit der Geschichte auf.
Lucas Zollinger
So stellt sich die KI den Vorfall vor. Nicht im Bild: der zitternde Zollinger am Zoll.Bild: shutterstock/ki/watson
In jungen Jahren radelte ich mit Freunden nach Frankreich. In Besançon wussten wir nichts Besseres, als auf dem Markt Springmesser zu kaufen. Also diese auf Knopfdruck hervorspringenden Klingen, die wir aus Gangster-Filmen kannten. Die (hierzulande verbotenen) Dinger kamen tatsächlich wieder mit uns über die Grenze. Perfekt versteckt im Velorahmen (unter dem Sattel). Nie habe ich mehr geschwitzt auf dem Velo.
Daniel Schurter
Meine Eltern haben immer Wein aus Italien gekauft. Und am Zoll eins auf Super-Bünzlifamilie gemacht, mit Lächeln und Ländler-Musik, in der Hoffnung, dass sie dann nicht gefragt werden, ob sie was zu verzollen haben. Hat oft funktioniert.
Kilian Marti
Da brausen sie davon, die Bünzlis mit dem Alk.Bild: Shutterstock/KI
(sim)
Erzählst du uns auch deine Geschichte in den Kommentaren? Wir sind gespannt!
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