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«Sushi-Terror» in Japan bringt Aktien zum Einstürzen

Video: instagram

Japans Jugendliche erfinden den «Sushi-Terror» – mit drastischen Folgen

Mehrere Videos zeigen Jugendliche in Japan, die Lebensmittel auf einem Sushi-Laufband anfassen und wieder zurückstellen. Die Bevölkerung ist um die Lebensmittelsicherheit besorgt. Die Besitzer müssen ihr Konzept nun überdenken.
10.02.2023, 07:2910.02.2023, 13:03
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Sushi gehört in Japan zur Esskultur – besonders beliebt sind jene Ketten, die ihr Sushi auf einem Fliessband servieren: Hier können die Kunden sich einfach die Teller schnappen, die ihnen am meisten zusagen. Genau dieses beliebte Konzept wird nun mancherorts angepasst. Der Grund: Zahlreiche Videos sorgen dafür, dass die Hygiene in den Restaurants infrage gestellt wird.

In den Videos, die auf Social Media unter dem Hashtag #sushitero und #sushiterrorism ein breites Publikum erreichen, wird das Sushi mit den Händen angefasst und zurück aufs Band gelegt oder die auf dem Tisch stehende Flasche mit Sojasauce abgeleckt.

Das zeigen die Videos:

Video: instagram

Die Jugendlichen scheinen Angst zu haben, erwischt zu werden – der junge Mann auf obigem Video schaut sich nervös nach einem Mitarbeiter um, bevor er zu einer weiteren Bakterien-Attacke schreitet.

Die Streiche haben für die Sushiketten «Sushiro», «Kura Sushi» und «Hamazushi» drastische Folgen: Ein japanischer Verkaufsexperte prognostiziert, dass diese Videos den Umsatz für ein halbes Jahr bremsen werden. Wie CNN weiter schreibt, ist die Aktie des Mutterunternehmens von «Sushiro» letzten Dienstag um 4,8 Prozent gefallen.

Dagegen ging das Unternehmen nun vor, indem es bei der Polizei Anzeige erstattete. Die Übeltäter sollen sich inzwischen entschuldigt haben und das Restaurantpersonal wurde angewiesen, kritische Kunden mit Desinfektionsutensilien auszustatten, sollten sich diese nicht wohlfühlen. Und auch die Restaurantkette «Hamazushi» hat die Vorfälle der Polizei gemeldet.

Hygiene hat hohen Stellenwert

Japan legt grossen Wert auf die Hygiene – in Restaurants wie auch sonst überall. Bereits vor der Corona-Pandemie war das Tragen einer Maske völlig normal, um Krankheiten einzudämmen. Die Pandemie hat die Lage noch verschärft – vor allem, da Japan jetzt gerade wieder mit besonders hohen Corona-Fallzahlen zu kämpfen hat.

Sushi Fliessband in einem Restaurant
Sushi-Fliessbänder sind auch hierzulande beliebt.Bild: getty images

Konzept wird überdacht

Japan erlebt ein Déjà-vu: Bereits 2013 haben ähnliche Videos eine Debatte über die Nahrungsmittelsicherheit losgetreten. Erneut fordern die Kunden auf den sozialen Medien eine strengere Überwachung der Hygiene in Fliessband-Sushirestaurants.

Infolgedessen haben die Sushi-Ketten nun Massnahmen ergriffen, um das Vertrauen ihrer Kundschaft zurückzugewinnen. So hat «Sushiro» beispielsweise begonnen, nur noch bestelltes Essen auf dem Fliessband zu servieren und Acrylplatten zwischen den Sitzplätzen und dem Fliessband montiert. Eine andere Kette, «Kura Sushi», setzt auf die Überwachung durch Künstliche Intelligenz: Diese soll erkennen können, wenn ein Kunde das Sushi anfasst und zurück auf das Fliessband legt.

(anb)

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137 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Pidemitspinat
10.02.2023 07:51registriert März 2018
Das sind keine Streiche. Das ist Sabotage.
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Roger Mitg
10.02.2023 08:16registriert November 2021
"Die Jugendlichen scheinen Angst zu haben, erwischt zu werden ".

Aha. Sie filmen sich aber dabei und veröffentlichen das Ganze offensichtlich auch, ohne sich auf den Videos unkenntlich zu machen.

Wie blöd kann man sein?
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same shit different day
10.02.2023 07:53registriert Oktober 2022
es geht bergab🤦🏼‍♀️
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