1.Sag mal etwas Gescheites ...
«An alle Begierden soll man die Frage stellen: Was wird mir geschehen, wenn erfüllt wird, was die Begierde sucht, und was, wenn es nicht erfüllt wird?»
«Im Reiche der Zwecke hat alles entweder einen Preis oder eine Würde. Was einen Preis hat, an dessen Stelle kann auch etwas anderes als Äquivalent gesetzt werden; was dagegen über allen Preis erhaben ist, mithin kein Äquivalent verstattet, das hat eine Würde.»
«Ich sage euch: man muss noch Chaos in sich haben, um einen tanzenden Stern gebären zu können.»
«Jegliche Unterdrückung schafft eine Art Kriegszustand.»
«Von der Tiefe bis hoch zu den Sternen durchflutet Liebe das All.»
«Das Positive in seinem Negativen festzuhalten, dies ist das Wichtigste im vernünftigen Erkennen.»
«When you own your breath, nobody can steal your peace.🙏»
«Das Verständnis ist der Lohn des Glaubens. Suche daher nicht zu verstehen, um zu glauben, sondern glaube, um zu verstehen.»
2.Was hältst du so von Frauen?
3.Was fängst du mit dem grossen Wort «Wahrheit» an?
Frag besser einen Mann. Er wird sie gerne für dich konstruieren.
The truth is everywhere. In every leaf, in every child, even in every worm. You just have to learn how to listen properly. When your're ready, you will hear the whisper.
Wahrheit, sagt man, besteht in der Übereinstimmung der Erkenntniß mit dem Gegenstande. Dieser bloßen Worterklärung zufolge soll also mein Erkenntniß, um als wahr zu gelten, mit dem Object übereinstimmen. Nun kann ich aber das Object nur mit meinem Erkenntniß vergleichen, dadurch, daß ich es erkenne. Meine Erkenntniß soll sich also selbst bestätigen, welches aber zur Wahrheit noch lange nicht hinreichend ist. Da das Object außer mir und die Erkenntniß in mir ist, so kann ich immer doch nur beurtheilen: ob meine Erkenntniß vom Object mit meiner Erkenntniß vom Object übereinstimme.
Der Verstand schafft die Wahrheit nicht, sondern er findet sie vor.
Wahr ist nur das, was man mit den Sinnen wahrnehmen kann.
Ich empfange sie in meinen Visionen.
Was sind denn zuletzt die Wahrheiten des Menschen? Es sind die unwiderlegbaren Irrtümer des Menschen.
Das Wahre ist das Ganze. Das Ganze aber ist nur das durch seine Entwicklung sich vollendende Wesen. Es ist von dem Absoluten zu sagen, dass es wesentlich Resultat, dass es erst am Ende das ist, was es in Wahrheit ist; und hierin eben besteht seine Natur, Wirkliches, Subjekt oder Sichselbstwerden zu sein.
4.Wo bist du so anzutreffen?
Das wird schwierig. Ich lebe hinter den Klostermauern auf dem Disibodenberg. Im Sommer gern in diesem schmucken Haus in Sils Maria, wo ich stets fühle, dass hier und nirgends anderswo meine rechte Heimat und Brutstätte ist. Hier bin ich geboren und hier werde ich sterben. Königsberg forever! Ich erwarte euch alle in meinem Gärtchen auf der schönen Insel Samos! Kommt doch lieber ins Café de Flore im 6. Arrondissement in Paris. Welcome to my power place. Ach was, kommt nach Berlin in mein Prachtshaus! Wir können uns unter dem Olivenbaum in Tagaste in Numidien (heute heisst die Stadt Souk Ahras und liegt in Algerien) treffen, den ich eigenhändig gepflanzt habe.
5.Erzähl mal was über dich.
Ich bin ein unzeitgemässer Grübler, deshalb wird mich niemand auf meinem Weg begleiten. Ausserdem habe ich ständig Kopfschmerzen, das muss am schlechten Wasser in Basel liegen.
Ich bin in einen unansehnlichen Existentialisten verliebt.
Ich wurde und werde noch immer fälschlicherweise für einen Hedonisten und Lustprediger gehalten. Dank christlicher Autoren, die meine Lehre der Überwindung der Gottesfurcht verdammten, dies hätte ihrer doofen Religion ja den Boden entzogen!
Mark Twain hat mal gesagt, er könne beim besten Willen nicht sagen, was er von mir halte, weil er erst drei Bände gelesen habe, das Verb aber im vierten stehe.
Ich bin stets sehr fein angezogen und immer pünktlich, «ein Mann nach der Uhr» sozusagen. Allerdings neige ich von Natur aus zur Hypochondrie. Aber: ich mache auch sehr gute Witze, sagt man.
Ich habe auch darüber geschrieben, dass Mädchen bei «schlüpfrigen Phantasien» ab dem zwölften Lebensjahr den «Schaum der Wollust» auswerfen – und ich endete nicht auf dem Scheiterhaufen, sondern werde als Heilige verehrt!
Every cell of my body is happy.
Früher hab ich es ziemlich bunt getrieben, aber als ich alt und müde wurde, kam ich zur Erkenntnis, dass das Fleisch böse und die Keuschheit das einzig Richtige ist.
6.Was sind die Kernpunkte deiner Philosophie?
7.Wer oder was nervt dich?
Dass Camus mein Buch durch den Raum geschmissen und rumgebrüllt hat: «Du machst den französischen Mann lächerlich!»
Ich kann Wagner nicht mehr ausstehen. Ist er überhaupt ein Mensch? Ist er nicht eher eine ... Krankheit?
Rhetorische Prahlerei, Politiker und Tyrannen.
Die Menschheit. Sie ist nichts weiter als eine verdorbene Sündenmasse, ein einziger Klumpen Dreck.
Everything has beauty but not everyone sees it.
Dass mich niemand versteht. 😞
Wenn diese vermaledeiten Insassen des nahe gelegenen Gefängnisses ihre idiotischen Gesänge anstimmen, macht mich das fuchsteufelswild – so kann ich nicht nachdenken!
8.Wie trägst du dein Haar?
9.Und nun zur letzten Frage: Wie bist du gestorben?
I am immortal.
Entweder an Cholera oder an einem chronischen Magenleiden, du darfst wählen.
Ich bin zur Kirchenlehrerin erhoben und heilig gesprochen worden. Wer kümmert sich da um den Tod?
Mit 72 Jahren befand ich, es sei jetzt genug. Ich litt unheilbar an Blasensteinen. Ich habe ein warmes Bad genommen, mich an die gute Zeit mit meinen Freunden erinnert, und seelenruhig meinen Giftkelch ausgetrunken.
Mein guter Freund hat mich gewarnt: «Ich fürchte, wenn du die ganzen Gedanken der kommenden Jahrhunderte vorwegnimmst, dann wirst du noch Deinen Verstand verlieren.» Er hatte recht. Mein Geist umgab sich mit schrecklicher Nacht.
Da könnt ihr meine heiligen Gebeine befragen, sie liegen in der Kirche San Pietro in Ciel d'Oro in Pavia.
Meine Schriften waren von solcher Klarheit, doch mein Geist wurde mit dem Alter senil. Ich habe dann allen gesagt: «Meine Herren, Sie müssen mich wie ein Kind betrachten.» Die letzten Worte, die meinen fast 80-jährigen Mund verliessen, waren: «Es ist gut.»
Diagnose: Lungenödem und Lungenentzündung als Folgen einer Leberzirrhose. Ich sterbe im Alter von 78 Jahren und werde neben Jean-Paul Sartre auf dem Friedhof Montparnasse beigesetzt.
Resultat