Mit Redewendungen ist es so eine Sache: Entweder man kennt sie – oder man hat keine Ahnung. Bei «Wer wird Millionär?» am Montag wird einem Studenten genau das zum Verhängnis. Bei der 500-Euro-Frage ist eine (vermeintlich?) bekannte Redewendung gesucht:
Er würde jetzt zu Antwort B tendieren, «dass es kokett ist», meint Stefan Severin nach kurzem Grübeln. «Tendieren tun wir alle», antwortet Moderator Jauch und hilft dem Kandidaten so zumindest mit dem Zeichen, dass diese erste Intuition wohl falsch ist. Es dauert noch ein Weilchen, dann entscheidet sich Severin auf Anraten von Jauch zu einem Joker.
Nur: Er nimmt den 50/50-Joker. Es ist die falsche Wahl, wenn man wirklich gar keine Ahnung hat. Stehen bleiben A und C: «eitel» oder «affektiert». Severin sagt: «Dann würde ich auf affektiert gehen», worauf Günther Jauch ihm noch einen langen, skeptischen Blick zuwirft und «Ja?» fragt. «Ja», antwortet der Kandidat – und reiht sich damit prompt in die unrühmliche Liste derer ein, die den Kandidatenstuhl bereits vor den 500 Euro wieder räumen mussten. Das war zuletzt 2021 der Fall, wie der Moderator später erklärt.
«Es gibt eine winzige Hoffnung, die ich Ihnen machen kann», sagt Günther Jauch dabei, «dass irgendwann noch ein paar Nuller dazukommen. Und immer, wenn wir fünf bis sechs zusammenhaben, machen wir ein sogenanntes ‹Nuller-Special›.» Weil das aber offenbar wirklich selten vorkommt, dürfte sich Stefan Severin noch ein bisschen in Geduld üben müssen.
Deutlich besser lief es kurz zuvor Patricia Grubmiller. Sie konnte sich bei folgender, ebenfalls vermeintlich einfachen, Frage gerade noch retten:
Hier hat Günther Jauch für einmal mehr verwirrt als geholfen: Sie solle dabei jetzt nicht unbedingt an das Schaltjahr denken, ermahnt er die nachdenkende Kandidatin – worauf diese an allen Antworten statt an der richtigen grübelt. Sie tut dies so lange, bis sie sich am Ende doch für den Publikumsjoker entscheidet – und dieses sich zu einem grossen Teil für A ausspricht.
Leicht konsterniert macht Patricia Grubmiller Günther Jauch darauf den (berechtigten) Vorwurf, er habe sie durcheinander gebracht. Jauch entschuldigt sich und erklärt: Dass am 29. Februar durchschnittlich weniger Kinder zur Welt kämen, liege nicht daran, dass es das Datum so wenig gibt. «So habe ich das gemeint», sagt der Moderator.
Was der wahre Grund ist, das kann man sich mit etwas Grübeln zusammenreimen – oder einfach das Quiz spielen und die Antwort lesen. (lak)