Schweiz
Aargau

Aargauer Regierung lehnt Informationspflicht vor Sexualkunde ab

ZUM ENTSCHEID VOM EUROPAEISCHEN GERICHTSHOF BEZ. DISPENSATION VOM SEXUALUNTERRICHT IN DER UNTERSTUFE, STELLEN WIR IHNEN HEUTE, 18. JANUAR 2018, FOLGENDES BILDMATERIAL ZUR VERFUEGUNG - Schuelerinnen un ...
Der Aargauer Regierungsrat lehnt eine Informationspflicht für Sexualkunde-Unterricht ab. Bild: KEYSTONE

Aargauer Regierung lehnt Informationspflicht vor Sexualkunde ab

30.05.2025, 13:1630.05.2025, 13:16
Mehr «Schweiz»

Der Aargauer Regierungsrat lehnt eine Informationspflicht für Sexualkunde-Unterricht mit externen Fachpersonen ab. Eine entsprechende Motion empfiehlt er zur Ablehnung. Gleichzeitig bekräftigt er, am Einsatz externer Fachpersonen festzuhalten.

In der Motion hatten Vertreter von SVP und EDU verlangt, dass Eltern vorgängig informiert werden müssten, wenn Unterrichtseinheiten zu Sexualkunde-Themen mit externen Organisationen durchgeführt würden.

Gewisse Inhalte hätten Eltern in der Vergangenheit irritiert bis entsetzt, da sie diese nicht mit ihren persönlichen oder religiösen Überzeugungen vereinbar gewesen seien, hiess es in der Motion. Und: So wie Gerichte mit Schweinefleisch gekennzeichnet würden, damit Moslems die Einnahme vermeiden könnten, müssten doch auch Inhalte von Sexualkunde-Lektionen vorgängig deklariert werden.

Der Regierungsrat verweist in seiner nun vorliegenden Antwort auf die bestehende Praxis, wonach die Schulen die Erziehungsberechtigten über die Ziele und Inhalt des sexualkundlichen Unterrichts grundsätzlich informieren.

Regierung spricht von «Überregulierung»

Eine weitere, spezielle Informationspflicht stuft der Regierungsrat als «Überregulierung» ein. Eine solche Pflicht müsste dann auch bei anderen gesellschaftlich oder politisch sensiblen Themen festgeschrieben werden, hält er weiter fest.

Zudem würde dies viel bürokratischen Aufwand verursachen, Lehrpersonen müssten ihre Informationsschreiben und Rückmeldungen der Eltern dokumentieren. Es sei effektiver, bei Einzelfällen auf Beschwerden hin gezielt zu intervenieren.

In einer Interpellation wollten SVP und EDU zudem mehr über den Auftrag des Vereins «Sexuelle Gesundheit Aarau (Seges)» an den Schulen wissen. Es sei gängige Praxis, dass externe Fachpersonen den Schulunterricht punktuell unterstützen, antwortet der Regierungsrat und verweist auf Verkehrsschulung oder Berufswahl.

«Der Regierungsrat kann nachvollziehen, dass der sexualkundliche Unterricht Verunsicherung auslösen kann.» Sexualität sei ein persönliches und intimes Thema. Deshalb müsse der Unterricht auf dem Lehrplan basieren und beigezogene Fachpersonen geschult sein. «Seges als Fachstelle mit kantonalem Auftrag gewährleistet dies.» (nib/sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Die besten Kundenrezensionen des Internets: Heute – die Fist-Fibel
1 / 10
Die besten Kundenrezensionen des Internets: Heute – die Fist-Fibel
quelle: amazon / amazon
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Blowjob-Contest im Aargau – Salome hat den Männern auf den Zahn gefühlt
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
21 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Snowy
30.05.2025 14:18registriert April 2016
Genau, diejenigen welche (die Eltern) von einem Sexualkunde ausschliessen wollen, haben ebendiesen besonders nötig.

Kein Fussbreit den extremen Reliogioten.
876
Melden
Zum Kommentar
avatar
Neruda
30.05.2025 13:43registriert September 2016
Wenn man ein Wienerli isst, passiert nicht viel. Wenn man jedoch ohne Aufklärung Sex hat, kann das schwerwiegende Folgen fürs Leben haben. Genau darum ist der Unterricht sehr wichtig uns niemand sollte seine Kinder dafür von der Schule nehmen können! Vor allem nicht die Eltern, die ihren Töchter dann auch noch eine Abtreibung verbieten würden und die in ihren Augen "befleckt" wäre. Gerade deren Töchter profitieren extrem von der Sexualaufklärung.
683
Melden
Zum Kommentar
avatar
Haarspalter
30.05.2025 15:33registriert Oktober 2020
„Gewisse Inhalte hätten Eltern in der Vergangenheit irritiert bis entsetzt“

Evt. müsste man parallel die Eltern aufklären.
653
Melden
Zum Kommentar
21
    Nationalrat will Finanzierung der Jodtabletten-Verteilung klären

    Die Schweizer AKW-Betreiber sollen künftig von Gesetzes wegen in einem bestimmten Umkreis um ein Atomkraftwerk die Verteilung von Jodtabletten bezahlen müssen. Dafür hat sich der Nationalrat ausgesprochen.

    Zur Story