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Arbeitsmarkt

Ausgesteuerte: Zwei Drittel nach fünf Jahren wieder mit Job

Zwei Drittel der Ausgesteuerten nach fünf Jahren wieder mit Job

18.11.2024, 10:26
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Zwei Drittel der bei der Arbeitslosenversicherung Ausgesteuerten sind nach fünf Jahren wieder erwerbstätig. Bei der Hälfte ist das bereits nach einem Jahr der Fall. Allerdings ist das Lohnniveau einmal Ausgesteuerter tiefer als das anderer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer.

Zu diesem Schluss kommt das Bundesamt für Statistik in einer Studie über die Aussteuerungen in den Jahren 2019 bis 2023. In diesen Jahren wurden im Schnitt je 25'000 Personen ausgesteuert, wie das Amt am Montag mitteilte. Der Höchststand war mit 34'000 im Jahr 2022, 2020 markierte mit 13'500 den Tiefststand.

Zwischen 2019 bis 2023 waren 53 Prozent der Ausgesteuerten ein Jahr nach Ende der Bezugsberechtigung wieder erwerbstätig. 66 Prozent hatten nach fünf Jahren wieder eine Arbeit, 15 Prozent suchten eine Stelle. 19 Prozent hatten sich fünf Jahre nach der Aussteuerung aus dem Arbeitsmarkt zurückgezogen.

Prekärere Arbeitsverhältnisse

Ausgesteuerte sind in ihren neuen Jobs häufiger als andere Arbeitnehmer in atypischen Arbeitsverhältnissen tätig. Arbeit auf Abruf verrichten 14 Prozent gegenüber 8 Prozent aller Beschäftigten. 5 Prozent sind bei einem Temporärbüro angestellt (1 Prozent). 16 Prozent haben befristete Verträge (9 Prozent).

47 Prozent der vorher ausgesteuerten Männer arbeiten Teilzeit gegenüber 17 Prozent der männlichen Erwerbsbevölkerung. Bei den Frauen ist dieser Unterschied kleiner. 51 Prozent der einmal Ausgesteuerten möchten mehr arbeiten, sind also unterbeschäftigt.

Weniger Lohn

Der Medianlohn – die eine Hälfte verdient mehr, die andere weniger – liegt gemäss dem BFS in der gesamten Erwerbsbevölkerung bei 37.80 Franken pro Stunde. Die vorher Ausgesteuerten verdienen 29.80 Franken.

Am höchsten ist der Lohnverlust bei vorher ausgesteuerten Führungskräften: Sie erhalten 43.20 Franken statt 57,20. Geringer ist der Lohnunterschied bei Hilfskräften.

Mit 51 Prozent übervertreten unter den Ausgesteuerten sind Menschen im Alter zwischen 45 und 64 Jahren. Auch bei Menschen ohne Berufsausbildung ist der Anteil der Ausgesteuerten mit 26 Prozent (Erwerbsbevölkerung 15 Prozent) überproportional. Das Gleiche ist bei Personen ausländischer Herkunft der Fall (46 gegenüber 29 Prozent). (rbu/sda)

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