Der Fachkräftemangel in der Schweiz hat sich im Jahr 2018 etwas verstärkt. Nach Berufsgruppen gab es jedoch erhebliche Unterschiede. Das ist das Ergebnis des am Dienstag publizierten Fachkräftemangel-Index von Adecco Schweiz und des Stellenmarkt-Monitors der Universität Zürich.
Während einige Berufsgruppen unter Fachkräftemangel leiden, herrscht in anderen Berufsgruppen ein Überangebot an Fachkräften. Akuter Mangel herrscht schweizweit bei den Ingenieurs-, Technik- und Informatikberufen. Das betrifft etwa die Berufsgruppen Hoch- und Tiefbautechniker, Maschineningenieur, Programmierer und Analytiker. Auch im Treuhandwesen sind Fachkräfte rar.
«Unternehmen haben aktuell bei diesen Berufen Mühe, genügend und gleichzeitig passendes Personal zu finden», wurde Nicole Burth, Chefin von Adecco Schweiz, in der Mitteilung zitiert.
Die Berufsgruppen der Technik und Naturwissenschaften sowie der Informatik (z.B. Programmierer) weisen einen ansteigenden Fachkräftemangel auf. Die Indizes für Technik und Naturwissenschaften sind 2018 um 9 Prozent, für Informatikberufe um 8 Prozent gestiegen. Berufe aus diesen Gruppen nehmen die Top-5 des Fachkräfterankings ein.
Im Bereich Finanz und Treuhand (z.B. Revisor, Steuerberater) ist der Fachkräftemangel gross, aber zum Vorjahr stabil. Auch für Gesundheitsberufe (z.B. Ärzte, Apotheker) ist der Index überdurchschnittlich hoch, hat sich dabei über die Zeit jedoch weder akzentuiert noch entschärft.
Demgegenüber gibt es in den Berufen des Gastgewerbes, bei persönlichen Dienstleistungen oder im Baugewerbe deutlich mehr Stellensuchende als ausgeschriebene Stellen. Da dies eine grosse Anzahl Beschäftigte in einer Branche mit vergleichsweise hoher Personalfluktuation betrifft, führt dies in diesen Berufen zu hoher Konkurrenz. Da in vielen dieser Berufe die Arbeitslosigkeit höher als 8 Prozent ist, gilt hier seit dem 1. Juli 2018 die Stellenmeldepflicht.
In den Berufen von Industrie und Transport (z.B. Chauffeure, Uhrmacher) hat sich das Fachkräfteüberangebot laut den Angaben seit 2016 etwas entschärft, dennoch gibt es nach wie vor wenige Vakanzen pro stellensuchende Person. Überangebot herrscht auch in den Bereichen Textilverarbeitung, Druck und Lager. An fünftletzter Stelle des Ranking stehen die Berufe des Handels und Verkaufs. Zum anderen sind die kaufmännischen und administrativen Berufe an letzter Stelle des Rankings verortet. (awp/sda)