Schweizer Armee entscheidet sich für günstigstes Pistolenmodell
SIG Sauer P320 heisst die neue Dienstpistole der Schweizer Armee. 50'000 Stück davon will die Armee in einer ersten Tranche beschaffen. Es sei das günstigste Modell, hiess es bei Armasuisse. Ein mittlerer zweistelliger Millionenbetrag sei dafür vorgesehen.
Drei Modelle standen zur Auswahl: Glock G45 Gen 5, Heckler & Koch SFP9 und SIG Sauer P320. Alle seien sie einer «intensiven und umfassenden technischen Erprobung, einem Truppenversuch und der Prüfung logistischer Aspekte» unterzogen worden, schrieb das Bundesamt für Rüstung Armasuisse am Donnerstag.
Nicht die Nummer eins
Allerdings erfüllte nur die Glock G45 alle Kriterien. «Eine gesamtheitlich rüstungspolitische und wirtschaftliche Beurteilung wies jedoch beim Modell SIG Sauer P320 in relevanten Bereichen substanzielle Vorteile auf», schrieb Armasuisse.
Die SIG Sauer erfüllte eine technische Anforderung nicht und führte ausserdem zu einer «Nichterteilung der Truppentauglichkeit». Alle sicherheitsrelevanten Aspekte seien aber gesichert. Der Hersteller habe nun Nachbesserungen «verbindlich» zugesagt.
Es ist die Günstigste
Die neue Dienstpistole verursacht gemäss einer Überprüfung über die geplante Nutzungsdauer von 30 Jahren die geringsten Gesamtkosten im Vergleich zu den anderen Testmodellen. Insgesamt braucht es 140'000 Stück davon. Mit der Armeebotschaft 26 will Armasuisse zunächst 50'000 bestellen. Für die Beschaffung sei gemäss aktuellem Budget ein mittlerer zweistelliger Millionenbetrag eingestellt.
Ausserdem kündigte der Hersteller SIG Sauer eine Verlegung wesentlicher Produktionselemente in die Schweiz an. Damit würde die Beschaffung der rüstungspolitischen Strategie des Bundesrats entsprechen. Diese sieht vor, sicherheitsrelevante industrielle Fähigkeiten in der Schweiz zu erhalten und aufzubauen.
Die SIG Sauer P320 ersetzt somit die bisherige Standardpistole – die SIG P220. Sie wurde vor 50 Jahren eingeführt. (sda)
