Schweiz
Armee

Probleme bei der Schweizer Armee – jedes fünfte Fahrzeug steht still

Ein Panzer der Schweizer Armee anlaesslich des ersten Tages der 75-Jahr-Feierlichkeiten des Militaerflugplatz Meiringen am Freitag, 17. Juni 2016, in Meiringen. Die Feierlichkeiten mit verschiedensten ...
Ein Panzer der Schweizer Armee bei einer Übung in Meiringen.Bild: KEYSTONE

Probleme bei der Armee – jedes fünfte Fahrzeug steht still

19.03.2025, 07:5719.03.2025, 14:54

Jedes fünfte Radfahrzeug der Schweizer Armee steht in der Werkstatt und ist nicht einsatzbereit, wie der «Blick» berichtet. Grund dafür sei ein akuter Fachkräftemangel, der die Instandhaltungsarbeiten verzögere.

Betroffen seien verschiedene Schützenpanzer-Typen, Leopard-Panzer, Piranha-Radschützenpanzer und Duros.

Einschränkungen für die Truppe seien nicht auszuschliessen, räumt die Armee auf Anfrage der Zeitung ein. Die Grundausrüstung werde nicht mehr erreicht. Um für den Ernstfall genügend Ressourcen zu haben, wolle die Armee den Truppen bis Ende Jahr 20 Prozent weniger Fahrzeuge abgeben, hiess es weiter.

Gegenüber dem «Blick» teilt die Armee mit: «Mit der Überalterung von Teilflotten nimmt der Anteil an Ausfällen heute markant zu.»

Auf Kartonpanzer geschossen

Klare Worte kommen auch von Erich Muff, dem Präsidenten der Offiziersgesellschaft Panzer. Er sagt gegenüber der Zeitung: «Mit diesen Rahmenbedingungen kann man gar nicht mehr arbeiten.» Ein System nach dem anderen falle altershalber aus oder werde ohne Ersatz ausser Dienst gestellt.

«Mit diesen Rahmenbedingungen kann man gar nicht mehr arbeiten.»
Erich Muff, Präsident der Offiziersgesellschaft Panzer

Im WK könnten etwa Fahrer des Schützenpanzers M113 keinen Meter zurücklegen. «So kann es nicht weitergehen. Wir brauchen wieder mehr und einsatzbereite Fahrzeuge und Panzer.»

Unzufrieden mit der aktuellen Situation in der Armee ist auch alt Bundesrat Christoph Blocher, der kürzlich auf einem Übungsplatz von Panzergrenadieren zu Besuch war. «Die mussten Kartonpanzer basteln, um darauf zu schiessen. Das ist ja lächerlich», sagt der 84-Jährige in seiner Sendung «Teleblocher». (cma)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
146 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Poci
19.03.2025 08:35registriert November 2017
Sie investieren Milliarden und aber Milliarden in neue Projekte, welche nicht funktionieren. Und gleichzeitig heulen sie, weil der Fuhrpark am auseinander fallen ist? Mich dunkt, dass Militär braucht eig. Nicht unbedingt mehr Geld sondern sollte es mal gescheiter investieren.
14219
Melden
Zum Kommentar
avatar
ch.vogel
19.03.2025 08:06registriert Mai 2014
Nur damit ich das richtig verstehe: Wenn 20% der Fahrzeuge fehlen, reicht es nichtmal mehr für den WK?

Was passiert denn bitteschön im Ernstfall? Im WK teilen sich ja mehrere Einheiten die gleichen Fahrzeuge übers Jahr verteilt. Wie soll das denn funktionieren, wenn alle gleichzeitig aufgeboten werden?
1077
Melden
Zum Kommentar
avatar
El_Chorche
19.03.2025 09:19registriert März 2021
Also haben wir mind. 4 einsatzbereite Panzer?

Ist doch schon mal was :)
596
Melden
Zum Kommentar
146
«Bin vermutlich der älteste Lehrling der Schweiz» – Comeback nach Kündigung mit 61
Mit 61 wurde er arbeitslos, erst 200 Bewerbungen später fand Werner Boller* etwas Neues. Obwohl er Abstriche hinnehmen musste, ist er heute wieder glücklich – und möchte sogar nach der Pensionierung weiterarbeiten.
Werner Boller* arbeitet wieder. Was für viele eine Selbstverständlichkeit ist, manchmal sogar eine Mühseligkeit, nennt er heute sein kleines Wunder. «Ich bin jetzt wieder viel ausgeglichener und zufriedener. Ich bin wieder glücklich», sagt er.
Zur Story