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F-35: Armeechef Süssli würde auf einige Jets verzichten

Thomas Suessli, Chef der Armee, spricht an der Praesentation der Armeebotschaft 2025, am Donnerstag, 27. Maerz 2025, in Thun. (KEYSTONE/Peter Schneider)
Armeechef Thomas Süssli tritt per Ende dieses Jahres ab.Bild: keystone

Armeechef Süssli würde auch auf einige F-35-Jets verzichten

02.07.2025, 09:3202.07.2025, 09:46
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Die Armee brauche genau den Kampfjet und im Notfall könnte man auch die Menge der zu kaufenden F-35-Kampfjets anpassen. Dies hat der Ende Jahr abtretende Armeechef Thomas Süssli in einem Interview mit Radio SRF gesagt.

Entweder das Parlament genehmige einen Zusatzkredit oder man passe die Menge an. Dies seien die beiden Optionen, wenn sich herausstelle, dass die Schweiz aus Kostengründen nicht alle 36 Flieger beschaffen könne, sagte Thomas Süssli im «Tagesgespräch» vom Dienstag mit Schweizer Radio und Fernsehen (SRF).

Vor knapp zwei Wochen kam heraus, dass sich die Schweiz und die USA über den Preis der 36 bestellten Kampfflugzeuge uneinig sind. Während die Schweiz weiterhin von einem Fixpreis von sechs Milliarden Franken ausgeht, spricht die USA von einem «Missverständnis» und von Mehrkosten von bis zu 1,3 Milliarden Dollar.

Je nach Berechnung sprechen Experten teilweise von noch höheren Mehrkosten. Wie der Bundesrat beharrt aber auch Süssli auf dem Fixpreis. «So steht es im Vertrag, und so interpretieren wir ihn auch», sagte der Aargauer im Interview mit SRF.

Süssli steht weiterhin hinter dem F-35

Wenn die nun anstehenden Gespräche mit den USA kein Ergebnis bringen würden, soll der Kauf der F-35 dennoch nicht gestoppt werden, erklärte Süssli weiter. «Für den Schutz unseres Landes brauchen wir genau diesen Kampfjet.» Der F-35 habe die Anforderungen bei der Evaluation 2018 und 2019 «mit Abstand» am besten erfüllt.

Rüstungsgüter seien allgemein teurer geworden. «Vor drei Jahren kostete eine Granate noch 1200 Dollar, heute sind es 7400 Dollar», nahm Süssli Bezug auf die veränderte Weltlage und die Teuerung. Süssli ist seit 2020 Armeechef und tritt Ende Jahr von seinem Job zurück. (sda)

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88 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Tomy Montana
02.07.2025 11:18registriert Juni 2021
«Für den Schutz unseres Landes brauchen wir genau diesen Kampfjet.»
Ich brauche für meinen 10 minütigen Arbeitsweg auch genau diesen Lamborghini Urus, das funktioniert mit einem Fiat leider nicht...
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Pafeld
02.07.2025 10:48registriert August 2014
"Der F-35 habe die Anforderungen bei der Evaluation 2018 und 2019 «mit Abstand» am besten erfüllt."

Logisch. Man wusste nach jener für den Gripen natürlich auch haargenau, wie man die Kriterien für diese Evaluation festlegen muss, damit der F-35 mit Abstand am besten abschneidet. Das schreibe ich hier seit Jahren und musste mir hier (unter anderem von Angehörigen der Luftwaffe oder) aus bürgerlichen Kreisen in purer Häme Ahnungslosigkeit oder die Verbreitung von Verschwörungstheorien vorwerfen lassen. Jetzt hat NR Pierre-Alain Fridez hier nochmals genau die gleiche Unterstellung bestätigt.
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Beta Stadler
02.07.2025 10:52registriert Mai 2020
Warum zum Teufel ist es so schwierig, einfach mal eine Fehleinschätzung zuzugeben? Gerade mit der Situation in der Ukraine ist es doch so einfach wie nie, die getürkte Evaluation mit der Begründung von "technologisch veränderter Kriegsführung" rückgängig zu machen, resp. eine Neubeurteilung aufzusetzen. Die Kampfjets sind nun wirklich nicht der entscheidende Faktor in einem allfälligen Kriegsszenario - da geht es heute um Raketen, BodLuv und Drohnen. Und für Luftpolizei gibt es sicherlich Alternativen.
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