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Am Dienstag prangte auf dem Dach der Reitschule ein Smiley mit einem A darauf, der Spruch «Merci fürs Grundiere», ein «Gärn gsche» und dann noch «Fight Securitas, Frontex, SBB», wie die Berner Zeitung schreibt. Eigentlich ein ziemliches Kauderwelsch, doch wer die Hintergründe kennt, staunt nicht schlecht.
Angefangen hat alles mit dem Spruch «SBB and Securitas deport people. Block them», den Unbekannte auf das Dach der Reitschule gemalt hatten.
Die Stadt hatte wenig Freude daran und forderte die Reitschul-Betreiber auf, den Aufruf zu entfernen. Mit wenig Erfolg. Also wurde sie selbst aktiv, übermalte das Ganze und hinterliess ein grosses Smiley.
Die Reitschüler liessen sich nicht lange bitten und malten ein grosses A über das Smiley, dazu ein humorvolles «Merci fürs Grundiere».
Die Stadt antwortete prompt mit einem «Gärn gsche» dort, wo vorher «Fight Frontex» stand.
Die Reitschüler liessen nicht locker und platzierten erneut ihre Botschaft «Fight Securitas, Frontex, SBB» rund um das städtische Smiley.
Bereits hat die Stadt angekündigt, den Spruch wieder entfernen zu lassen und die Rechnung der Interessengemeinschaft Kulturraum Reitschule (Ikur) zu schicken.
Was wie eine Stadtposse klingt, hat einen ernsten Hintergrund. Die Aufrufe zur Gewalt sind gezielt gegen die SBB und die Securitas gerichtet – die Feindbilder einer Gruppe von Linksautonomen, wie die linke Internetplattform Indymedia zeigt. Dort sind Aufrufe zu Gewalt und Sabotage der beiden zu finden. So sehen deren User die beiden Unternehmen als Teil der «Ausschaffungsmaschinerie», die Flüchtlinge «deportiert» und sich an deren Elend bereichert. Man solle die «Ausschaffungsmaschinerie» zerstören, bekämpfen, sabotieren, blockieren.
Bei solchen Aufforderungen bleibt es nicht. So haben vorerst Unbekannte vor rund zwei Monaten vorbeifahrende Züge besprayt und sich dann im Internet offiziell zur Aktion bekannt. In Thun dann die nächste Aktion. Dort zerstachen Securitas-Hasser Autoreifen vor einem Securitas-Gebäude und bekannten sich danach dazu. (rwy)