Die Lähmung der linken Körperhälfte bei einer Frau wäre bei einer korrekten Diagnose und Behandlung im Inselspital in Bern im Jahr 2003 mit hoher Wahrscheinlichkeit vermeidbar gewesen. Dieser Schluss eines Gutachters ist nicht zu beanstanden. Dies hat das Bundesgericht entschieden.
Die Insel Gruppe verneinte in seiner zweiten Verfügung in dieser Sache den kausalen Zusammenhang zwischen der Behandlung und den schweren gesundheitlichen Folgen für die Frau, die heute pflegebedürftig ist. Sie suchte wegen Lähmungserscheinungen im linken Bein die Notfallstation des Inselspitals auf.
Nach einigen Untersuchungen und der Verabreichung von Medikamenten wurde sie in ein Regionalspital verlegt. Am Folgetag musste sie wieder notfallmässig ins Inselspital gebracht und operiert werden, weil sich ihr Zustand verschlechterte. Dies geht aus einem am Mittwoch publizierten Urteil des Bundesgerichts hervor.
Eine Genugtuungsforderung von 50'000 Franken wies die Insel Gruppe bereits zwei Mal ab. Jetzt muss sie sich auf Geheiss des Bundesgerichts nochmals mit dem Fall befassen. Das höchste Schweizer Gericht hat festgehalten, dass das vom Berner Verwaltungsgericht in Auftrag gegebene Gerichtsgutachten schlüssig ist.
Der Gutachter hielt fest, dass es mit grosser Wahrscheinlichkeit nicht zum zweiten Schlaganfall und damit der schweren gesundheitlichen Schädigung gekommen wäre, wenn eine intravenöse Thrombolyse durchgeführt worden wäre. Dabei wird der Thrombus, der ein Gefäss verstopft, mit einem Medikament aufgelöst. (Urteil 4A_54/2025 vom 29.4.2025) (sda)
Beispiel: Meinem ehemaligen Anwalt geschah ein Fristenfehler, der zwar laut Bundesgericht seiner war, aber mMn und jener des obersten St.Galler Pöstelers eher auf Seiten der Post lag. Ich hätte nie Massnahmen gegen den Anwalt ergriffen, wenn er mir nicht explizit dazu geraten hätte. Er sagte, er hätte gehofft die Berufshaftpflicht nicht kurz vor der Rente das erste Mal zu benutzen, aber genau dafür sei sie da. Es wurde immer offen kommuniziert und ich bekam einen sehr guten Vergleich zugesprochen. So sollte man mit Fehlern umgehen.
Dass man sich jedoch im Gesundheitswesen sich mehrheitlich vehement aus der Verantwortung ziehen will, obschon solche Risiken versicherungstechnisch abgesichert werden können, schadet dem Vertrauen und Glaubwürdigkeit des gesamten Gesundheitswesens (Leistungserbringer, Pharma und Krankenkassen) und zementiert den Verdacht auf fehlende Sorgfalt zu Lasten vom schnellen Geld.
Kranke Fehlerkultur und Gier stehen zunehmend über dem Patientenwohl.