Bei der Polizei geht es nicht immer um Mord und Totschlag, sondern manchmal um unerwartet skurrile Fälle. Ihr wollt Beweise? Wir haben Beweise:
Diverse Bäume waren an der Mammutbaum-Allee in Zürich illegal gefällt worden, meldet ein Mitarbeiter von Grün Stadt Zürich Anfang des Jahres. Ende Mai erwischte die Polizei schliesslich einen 78-jährigen Rentner in flagranti, wie er abends um 22 Uhr einen Baum an besagter Stelle fällte.
Insgesamt habe der Mann über 100 Bäume gefällt und damit einen Sachschaden von über hunderttausend Franken verursacht. Als Begründung gab der Rentner an, er habe den Mammutbäumen mehr Licht und Wärme verschaffen wollen. Die ganze Story findest du hier.
Mit massiv überhöhter Geschwindigkeit durch die Schweiz brettern? Ziemlich doof. Das Ganze filmen? Noch doofer. Die Videos auf Instagram hochladen? Tja … Das ist passiert:
Bereits 2022 gingen bei der Berner Kantonspolizei diverse Meldungen über laute und zu schnelle Autofahrer ein. In den sozialen Medien werden die Ermittler schliesslich fündig: Zwei Videos zeigen ein Auto, das mit massiv überhöhter Geschwindigkeit durch den Allmendtunnel bei Thun brettert. Die Polizei stellt den Fahrer.
Auf dessen Smartphone findet sie ein weiteres Video, das den Mann mit demselben Auto auf der A6 bei Rubigen zeigt – mit über 300 Kilometern pro Stunde auf dem Tacho. Nun muss sich der Mann für alle drei Fälle vor der Justiz verantworten.
Im August zieht die Zuger Polizei einen 36-jährigen Chauffeur aus dem Verkehr. Bei einem Blick in sein Fahrheftchen fällt den Beamten auf, dass der Mann seit 36 Tagen durchgehend arbeitet. In der Schweiz sind maximal sechs Tage am Stück erlaubt.
Doch damit nicht genug: Neben seiner Chauffeur-Tätigkeit arbeitete der Mann zusätzlich noch in einer Werkstatt. Nun befindet er sich in den Zwangsferien. Die ganze Story findest du hier.
Wer strikt nach Navi fährt, muss sich nicht wundern, wenn er am Schluss in der Tinte sitzt. Dies musste auch ein Lastwagenfahrer aus Usbekistan im Juli feststellen. Der 51-jährige Mann folgte konsequent den Anweisungen des Navigationsgeräts, das ihn über den Albulapass schickte. Dabei missachtete er mehrere Warnsignale, die davor warnten, dass Gefährte wie sein Lastwagen auf dieser Strecke irgendwann an ihre Grenzen stossen.
Beim ersten Viadukt ist schliesslich Schluss. Nur, wie wendet man ein solches Monster auf kleinstem Raum? Zwei Deutsche assistierten dem Fahrer zwar, trotzdem dauerte das Manöver über zwei Stunden.
In einer gezielten Aktion kontrollierte die Luzerner Polizei im Juli Reisecars. Die Ergebnisse? 8 von 20 Fahrzeugen wurde die Weiterfahrt verweigert, weil sie die Ruhezeiten nicht eingehalten hatten. In drei Fällen war der Car nicht fahrtüchtig und einer der Chauffeure wies einen Alkoholwert von 1.78 auf. Die Reisegruppen konnten ihre Ausflüge mit einem anderen Carunternehmen fortsetzen.
Da staunte der Zugbegleiter der Südostbahn im Oktober 2019 nicht schlecht, als er einen Plastiksack voller Goldbarren in einem seiner Waggons findet. Adressiert war das Paket an das IKRK. Darin befanden sich 120 Goldbarren im Wert von etwa 200'000 Franken.
Nach langjähriger Fahndung gab die Luzerner Staatsanwaltschaft im August 2023 schliesslich auf, nach dem Besitzer zu fahnden. Auch eine Ausschreibung im Kantonsblatt habe nicht zur Eigentümerschaft geführt. Ein Delikt wird mittlerweile ebenfalls ausgeschlossen, weshalb die Staatsanwaltschaft das Geld nun schliesslich an das IKRK weitergab.
Ja, die Blitzer, sie sind die Geissel der Autofahrer. Tatsächlich überprüfen die armen Maschinen nur, ob sich die Menschen auch an die geltenden Regeln halten. Einer der Kästen tat dies im Kanton Basel-Landschaft besonders fleissig. Die Polizei hatte ihn für neun Tage aufgestellt und unglaubliche 7000 Autofahrende geblitzt.
Das macht alle 111 Sekunden eine Busse. In 60 Fällen waren die Schnellfahrer sogar derart rasant unterwegs, dass sie ihre Ausweise abgeben mussten. Die ganze Story findest du hier.
Mehr Glück hatten die 9604 Autos, die zwischen September und Oktober in Bern geblitzt wurden. Die Behörden mussten die 330'000 durch Bussen eingenommen Franken wieder zurückgeben. Grund dafür war eine falsch programmierte Software eines neuen Radarsystems. Die vier neuen Geräte waren zuvor gemäss der Kantonspolizei durch das Eidgenössische Institut für Metrologie (Metas) geprüft und zugelassen worden. In der Folge wurden rund 7200 fälschlicherweise ausgestellte Ordnungsbussen bezahlt, wie die Polizei auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte.
Die Rega muss häufig Menschen in den Schweizer Bergen aus brenzligen Situationen retten. Weniger häufig kommt der Notruf allerdings aus Israel. So passiert im Juli 2023. Neun junge Erwachsene aus Israel waren auf dem Tessiner Berg Corona di Redòrta von einem Temperaturabsturz überrascht worden.
Einer der Beteiligten schlug um 17 Uhr mit einem Satelliten-Notrufgerät Alarm. Der Notruf ging allerdings an eine Notrufzentrale in Israel, welche schliesslich die Rega informierte. Alle Personen wurden aus der misslichen Lage gerettet und konnten unversehrt nach Hause zurückkehren.
Im August schlich sich in Luzern eine Python aus ihrem Terrarium. Die Polizei konnte das 1,5-Meter lange Tier problemlos einfangen. Kritik gab es an den Passanten: Diese hätten sich dem Tier gefährlich stark genähert, um Videos davon zu machen.
Der Besitzer der Schlange muss gemäss Mitteilung mit einer Anzeige wegen einer Widerhandlung gegen das Tierschutzgesetz rechnen. Die Python konnte ausbüxen, weil das Terrarium nicht ganz verschlossen war. Wie die Schlange auf das Trottoir gelangte, sei jedoch unklar, teilte die Polizei mit. Das Tier wurde einem Schlangenexperten übergeben.
Nach dir wird wegen unbezahlter Bussen gefahndet, du stehst unter Drogen und fährst an einer mobilen Geschwindigkeitskontrolle vorbei. Was tust du?
Ein 37-jähriger Spanier hatte sich im Januar für Letzteres entschieden. Die Polizei zog ihn daraufhin aus dem Verkehr und er musste den Führerausweis abgeben.
Im November hat ein Mann in Haag SG die Schliessung eines Einkaufszentrums verpasst, während er auf der Toilette sass. Die Kantonspolizei St. Gallen konnte ihn aus dem verschlossenen Shoppingcenter befreien.
Ein zweijähriger Knabe hat an Pfingsten einen Einsatz der Winterthurer Stadtpolizei ausgelöst. Auf deren Einsatzzentrale ging ein Notruf ein, bei dem lediglich schwere Atemgeräusche sowie ein Kleinkind zu hören waren. Weil der Anruf unterbrochen wurde und bei einem Rückruf niemand mehr ans Telefon ging, rückte die Polizei sofort mit Blaulicht aus. Als die Patrouille beim Anrufer ankam, machte sich rasch Erleichterung breit: Der zweijährige Sohn hatte mit dem Handy des Vaters gespielt und dabei den Notruf ausgelöst. Die «schweren Atemgeräusche» stammten vom Vater, der daneben eingeschlafen war.
Der Border Terrier Lucky machte im Sommer Schlagzeilen. Die 14-jährige Hündin büxte am Abend des 31. Julis in Bern aus. Gefunden wurde sie am nächsten Tag in Genf. Das Tier hatte in einer Nacht 160 Kilometer zurückgelegt.
In Martigny VS wurde im August ein Gebäude evakuiert, weil auf dem Parkplatz eines Einkaufszentrums Gasgeruch festgestellt worden war. Wie sich später herausstellte, stammte der Geruch von sich zersetzendem Haushaltsabfall.
Eine deutsche Autofahrerin meldete sich Ende November über den Notruf bei der Kantonspolizei Graubünden, weil sie sich darüber sorgte, dass sich das Windrad in Haldenstein GR nicht drehte. Man habe die Frau aber beruhigen können, hiess es auf Anfrage bei der Polizei. Der Grund für den Stillstand sei schlicht «kein Wind» gewesen.
Zu guter Letzt noch ein bisschen Werbung für einen Neujahresvorsatz. Nach dieser Story aus Herisau (AR) fällt dir das mit dem Aufhören bestimmt etwas leichter. Nach einer Neujahrsparty schlief ein 39-jähriger Mann während des Rauchens auf seiner Matratze ein. Die Zigarette fiel ihm aus der Hand und löste einen Mottbrand aus.
Erst Stunden später fällt einem Nachbar die Rauchentwicklung auf, er stürmt in die Wohnung. Der Rauchende liegt dort gemütlich auf seiner mittlerweile ebenfalls rauchenden Matratze und schläft. Er weckt den Mann und bringt ihn ins Freie. Die Feuerwehr löscht den Brand, die Sanität bringt ihn mit Verdacht auf Rauchvergiftung ins Spital.
(mit Material der sda)
Ein Einbrecher klaute Schuhe, der Kommentar:
«Er hatte neue und schnelle Schuhe an den Füssen, aber unsere waren definitiv schneller»