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Winterthur: 9-jähriger Bub bedroht Mitschüler mit Messer

Winterthur: 9-jähriger Bub bedroht Mitschüler mit einem Messer

01.09.2023, 09:1001.09.2023, 15:49
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Seit Wochen sorgt ein Viertklässler an der Schule Gutenberg in Winterthur Töss mit seinen Drohungen dafür, dass sich seine Mitschüler fürchten. Am vergangenen Montag soll der Junge sogar ein Messer in die Schule mitgenommen haben, wie 20 Minuten berichtet.

Ein Vater sagte gegenüber dem Onlineportal, der Junge habe angekündigt, er würde mit diesem Messer alle Kinder der Schule töten. Daraufhin habe er zwar einen Verweis erhalten – seit Mittwoch sei er jedoch wieder im Unterricht, «als wäre nichts passiert». Die Eltern zeigen sich entsprechend besorgt um das Wohl und die Unversehrtheit ihrer Kinder. Sie berichten beispielsweise davon, dass sie diese nun zur Schule bringen und wieder abholen.

Anna Graf, die Vizepräsidentin der Schulpflege, sagt dazu: «Die Abklärungen sind am Laufen, die notwendigen Massnahmen wurden per sofort eingeleitet.» Aus Daten- und Persönlichkeitsschutzgründen sei es der Schule jedoch nicht möglich, genauere Angaben zum Fall zu machen oder Stellung zu beziehen.

Auch die Polizei ist involviert. Am Montag seien Spezialisten der Stadtpolizei Winterthur ausgerückt, um sich dem Fall anzunehmen. «Sie haben mit dem Jungen gesprochen und ihm aufgezeigt, was er mit seiner leichtsinnigen Aktion ausgelöst hat und dass es sich um eine klare Grenzüberschreitung handelt», sagt Kommunikationsverantwortlicher Michael Wirz. Man habe zudem mit der Familie des Schülers sowie der Schule gesprochen. Obwohl der Vorfall polizeilich festgehalten werde, gebe es kein Strafverfahren. «Die Strafmündigkeit in der Schweiz beginnt erst mit dem 10. Geburtstag.» (anb)

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79 Kommentare
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Guido Zeh
01.09.2023 09:59registriert Juli 2019
Ich kenne auch einen solchen Vorfall aus der Nähe. Die Schulbehörde war aber zu feige, (konsequent) zu reagieren. Das Messer wurde dann halt eingesetzt, um erfolgreich Geld zu erpressen - ein idealer Start in eine kriminelle Karriere, während die Umwelt die Faust im Sack machte (und politisch die falschen Schlüsse daraus zog). Empfehlung: Man sollte in solchen Fällen (keine Strafmündigkeit, Minderjährigkeit) die Eltern mit aller Härte belangen, denn schliesslich kommen diese ihrer Fürsorgepflicht nicht nach.
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BG1984
01.09.2023 09:40registriert August 2021
Als ich in die Primarschule ging, hatte jeder ein Messer, damit man in der Pause was basteln konnte (wir hatten einen Wald neben der Schule). Auf die Idee, jemanden mit dem Messer zu bedrohen kam damals keiner. Aber wir hatten halt auch Beschäftigung.
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Zürischnurre
01.09.2023 09:43registriert Februar 2016
„Obwohl der Vorfall polizeilich festgehalten werde, gebe es kein Strafverfahren.“
Na hoffentlich, er ist 9! Das Kind braucht hilfe und die Eltern Unterstützung in der Erziehung.

Winti hat sowieso ein Problem, wenn es um den Umgang mit gewaltbereiten Schülern geht. Laut der Lehrerin meines Sohnes, gibt es nur fünf freie Plätze pro Jahr, in Klassen für auffällige Kinder (stand 2021). Dort könnten nur die schwierigsten Fälle aufgenommen werden.
Mein Kind musste sechs Schuljahre mit übergriffigen Mitschüler verbringen, weil die Handhabe fehlte.
Das Töss Quartier wird im stichgelassen.
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