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Waadtländer Lehrer filmte Mädchen beim Zunge rausstrecken

Wegen Kindesmissbrauch verhaftet: Waadtländer Lehrer filmte Mädchen beim Zunge rausstrecken

04.07.2016, 15:4304.07.2016, 15:53
Zwischen 2011 und 2015 soll der Mann rund 40 Mädchen im Alter zwischen 3 und 11 Jahren gefilmt haben.
Zwischen 2011 und 2015 soll der Mann rund 40 Mädchen im Alter zwischen 3 und 11 Jahren gefilmt haben.Bild: KEYSTONE

Ein 42-jähriger Waadtländer ist wegen des Verdachts auf sexuelle Handlungen mit Kindern verhaftet worden. Er soll Mädchen dabei gefilmt haben, wie sie ihm ihre Zunge herausstreckten. Der Mann ist geständig.

Der als Lehrer tätige Mann wurde nach einer Anzeige aus dem Kanton Bern verhaftet, wie die Waadtländer Staatsanwaltschaft am Montag mitteilte. Er soll laut Anzeige in einem Hotel ein sechs Jahre altes Mädchen geküsst haben.

Wie die Ermittlungen zeigte, filmte der Mann zwischen 2011 und 2015 rund 40 Mädchen im Alter zwischen 3 und 11 Jahren. Er forderte die Mädchen auf, den Mund zu öffnen und ihm die Zunge herauszustrecken.

«Er handelte vor allem im familiären Umfeld und bei den Nachbarn», sagte der zuständige Staatsanwalt Sébastien Fetter am Montag auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA. Diese Aufnahmen hätte jedermann machen können, fügte er an.

Es sei vorgekommen, dass er danach mit seinen Fingern oder seiner Zunge die Zunge der Mädchen berührt habe. Bei der Mehrzahl der Videos sei dies aber nicht der Fall, hielt Fetter fest. Er benutzte diese Videos zur sexuellen Befriedigung, ohne sie weiter zu verbreiten.

Mädchen verstanden es als Spiel

Mit Ausnahme des Mädchens aus dem Kanton Bern sei sich die Mehrheit der Kinder der sexuellen Komponente nicht bewusst gewesen, sagte der Staatsanwaltschaft. Für sie habe es sich vielmehr um ein Spiel gehandelt.

Der Lehrer nahm die Videos nach ersten Erkenntnissen nicht während seiner beruflichen Tätigkeit auf. Er wurde in Untersuchungshaft gesetzt und ein psychiatrisches Gutachten in Auftrag gegeben. Das Waadtländer Bildungsdepartement entliess ihn per sofort.

Die Eltern der betroffenen Kinder wurden von der Polizei informiert. Bei der Informationsveranstaltung waren auch Psychologen anwesend. (sda)

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