Den Anfang muss ganz klar die Schweizer Rosenstadt machen: Rapperswil-Jona am Zürichsee. Nicht umsonst zieren zwei rote Rosen das Stadtwappen.
24'000 Rosen sollen hier von Mai bis Oktober blühen. Die meisten davon wachsen in den Rosengärten beim Kapuzinerkloster und auf der «Schanz» im Blindengarten.
Den Rosengarten beim Kapuzinerkloster findest du zwischen Seepromenade und dem leicht erhöhten Schloss – eine Traumlage. Und verpasse den Aufstieg zum Schloss nicht. Dort gibt's eine schöne Weitsicht und den Hirschpark.
Speziell ist der Blindengarten am Rand der schönen Altstadt. In diesem betören dich 75 spezielle Rosen-Duftsorten. Alle sind mit Braille- (Blindenschrift) und Normalschrift beschildert. Es gibt auch Führungen durch viele Rosengärten in der Stadt.
PS: Ein Besuch in «Rappi» lohnt sich ja sowieso. Weil See und Schloss und alles. Falls du mit Kindern unterwegs bist: Hinter dem Schloss hat's einen schönen Spielplatz, von den Rosengärten aus schnell erreicht.
Rosengarten und Aussicht? Da muss sich auch Winterthur nicht verstecken. Okay, es ist alles etwas kleiner gehalten. Aber 2900 Rosen in 300 Sorten sind ganz in der Nähe des Bahnhofs ein Besuch wert.
1964 wurde der ehemalige Villengarten der Familie Reinhart zum 700-Jahr-Jubiläum der Stadt in einen Rosengarten umgewandelt. Zu beachten sind auch die zwei alten Eichen und die Buchen, welche dem Garten den Rahmen geben.
Rosenfans dürfen sich unter anderem auf die älteste Kulturrose «Essigrose» oder die «Königin von Dänemark» freuen. Und falls du nicht der grosse Experte bist: Geniesse einfach die Ruhe und den Blick über die Stadt.
Die Guggiwiese bietet die vielleicht schönste Aussicht auf Zug, den See, sowie die Rigi und den Pilatus im Hintergrund. Und was macht das Ganze noch kitschiger? Der Rosengarten.
Auch für die Guggiwiese gilt ähnliches wie für den Rosengarten in Winterthur: Du wirst den Ort auch lieben, wenn du nicht in erster Linie wegen den Rosen gekommen bist. Einen schöneren Ausblick auf Zug erhältst du in Stadtnähe sonst kaum.
So, wir wechseln wieder zu Schlössern mit Rosengärten. Weil sind wir ehrlich: Die Königin der Blumen passt da einfach unfassbar gut ins Bild. Von Rosenfans wird der Garten des Schlosses Heidegg gerne als der schönste der Schweiz bezeichnet. Und auch die Aussicht ist nicht von schlechten Eltern.
Entstanden sei er übrigens wegen des deutschen Kanzlers Konrad Adenauer im Jahr 1951. Er hat bei einem Besuch gesagt: «Hier sollten Rosen stehen.» Seither wird ein Rosengarten gepflegt.
Und ja: Falls du mit Kindern unterwegs bist. Der Spielplatz bei der Kastanienallee lässt auch ihre Herzen höher schlagen.
Die schönste Stadt am Rhein? – Haldenstein. Pflegen zumindest Einheimische zu sagen. Es gibt tatsächlich zumindest Momente, in welchen man dem beipflichten kann. Beispielsweise zur Rosenblüte auf Schloss Haldenstein.
Das im 16. Jahrhundert erbaute Schloss sollte sowieso jedem einen Abstecher Wert sein, der sich etwas länger im nahen Chur aufhält. Wenn dann auch noch die Rosen blühen – Jackpot.
Die Kartause Ittingen wird als einer der schönsten Orte zwischen Bodensee und Zürich bezeichnet. Die Rosenpracht ist längst zum Markenzeichen der Sommermonate im Kraftort geworden.
In der Kartause gibt es aber nicht nur Rosen. Die Rebberge, Hopfen-, Gemüse und Kräutergärten laden ebenfalls zum Verweilen ein. Rosen blühen mehr als 250 verschiedene Sorten. Zusammen mit der Rosengesellschaft Winterthur bedeutet dies die grösste Vielfalt an historischen Rosensorten in der Schweiz.
Und auch jederzeit sehr hilfreich: Die Kartause informiert laufend, was in den Gärten gerade blüht.
Wir bleiben im Thurgau. Und ja, ich bin mir bewusst, ich bin bei Bischofszell nicht immer objektiv. Heimatort verpflichtet. Darum empfahl ich auch schon einen Besuch da zu Ostern. Und jetzt halt schon wieder: Stichwort Rosenwoche. Die würde auch ein objektiver Rosengärten-Empfehler in seine Liste mitaufnehmen.
Allerdings müsst ihr jetzt tapfer sein: Die (zweite Schweizer) Rosenstadt führt die Rosenwoche nicht mehr jährlich durch, sondern nur noch alle zwei Jahre. Und jetzt die Good News: Nächster Termin ist der 22. bis 30. Juni 2024. Das herzige Städtli verwandelt sich dann in ein Blütenmeer. Und verpasse die Rosentorte nicht. Genügend Gründe also, um die 21. Ausgabe zu besuchen.
Es braucht nicht immer ein Schloss oder eine Stadt: Manchmal, da genügt auch ein Gartencenter. Okay, der Rosen-Huber ist im Bereich Rosen schon wirklich speziell.
Das traditionelle Rosenfest wird in diesem Jahr am 8. und 9. Juni im Garten gefeiert. Viele Aussteller präsentieren sich dann auch beim Handwerksmarkt.
Ebenfalls ein schöner Event inmitten von Rosen: Das Sounds of Garden Open Air vom Verein Kunstgut. Normalerweise treten da nur Schweizer Bands auf, es findet 2023 vom 27. bis 29. Juni statt.
Zum Abschluss noch ein kleiner Geheimtipp aus dem Wallis. In Fully unterhält Laurent Carron in seinem Garten «La Roseraie de Châtaignier», ein kleines Prachtstück irgendwo im Quartier.
Die Internetseite ist nicht auf dem neusten Stand, aber Laurent Carron meldet am Telefon: «Alles blüht. Ab Mai bis Oktober.» Ein Besuch lohnt sich in dem zwischen 1984 und 1993 kreierten Garten. 120 Rosensorten wachsen vor dem Haus.
Und wenn du da schon mal in der Gegend bist: Das Nachbarsdorf von Fully ist Saillon, welches wir in unseren 12 unbekannten Perlen der Schweiz vorstellten.
Dieser Artikel erschien erstmals 2022. Er wurde überarbeitet und die Daten auf 2024 angepasst.
UND wahnsins Aussicht über die Berner Altstadt! Auch ein Besuch wert!