Wir alle kennen das Martinsloch im Glarnerland. Ein Loch im Fels, durch welches zweimal im Jahr die Sonne genau auf die Kirche von Elm scheint.
Die Schweiz hat aber noch viele weitere Löcher im Fels zu bieten. Alle sind eindrücklich, doch meist – wie das Martinsloch – nicht einfach auf einem Wanderweg erreichbar. Darum sind die Wandervorschläge in diesem Artikel teilweise einfach in der Gegend und mit Blick auf die entsprechenden Felslöcher. Das ist aber grösstenteils auch genügend eindrücklich. Wo die Felslöcher problemlos erreichbar sind, gibt's den entsprechenden Routenvorschlag.
Distanz: 10 Kilometer
Dauer: ca. 3 Stunden
Kondition: mittel
Hier geht es zum Routenvorschlag.
Wir beginnen gemütlich mit einer schönen Familienwanderung. Los geht's in Krauchthal BE. Schnell erreichen wir einen Gratweg. Der zwar spektakulär ist, aber bei trockenem Wetter gut begehbar, und die Sandsteinformationen sind eindrücklich. Wir passieren hier auch die Fluehüsli, die im 16. Jahrhundert in den Fels gebaut wurden und noch heute bewohnt sind.
Weiter geht es auf den Bantiger, der mit seiner Antenne weitum sichtbar ist. Der Turm ist begehbar. Hier hätte es übrigens auch eine Toilette und natürlich Feuerstellen.
Jetzt folgt noch das Highlight aus meiner Sicht: die Burgruine Geristein und der Elefant von Geristein. Dieser Felsbogen sieht schon von unten spektakulär aus. Du kannst auch unter ihm durchgehen. Die Burg und der Elefant sind über einen Gratweg verbunden. Auch hier gilt aber: Vorsicht! Insbesondere bei nassen Bedingungen, aber auch sonst, man kann da tief fallen. Sonst kannst du auch rundherum gehen. Die Wanderung endet bei der Bushaltestelle Stockeren.
Distanz: 11 Kilometer
Dauer: ca. 4:30 Stunden
Kondition: hoch
Hier geht es zum Routenvorschlag.
Nach dem gemütlichen Einstieg geht es wild weiter. Das Flying Dirloch wurde 2015 bekannt, als der Italiener Uli Emanuele im Wingsuit durch dieses knapp drei Meter breite Felsloch im Lauterbrunnental flog. Seinen Zusatz «Flying» hat das Dirloch damals erhalten. Fraglos solltest du das nicht auch versuchen.
Du kannst das Dirloch wandernd erreichen. Allerdings bist du da weglos unterwegs und musst in den Bergen geübt sein. Da es sich zudem in der Naturschutzzone von Pro Natura befindet, geniesst du besser einfach die Tatsache, dass es das Loch gibt und schaust dir das nervenaufreibende Video vom Durchflug und die Bilder an.
Eine Wanderroute habe ich in der Nähe des Lochs herausgesucht (du siehst das Dirloch da aber vom Wanderweg aus noch nicht). Auf dieser Strecke kannst du ab ca. 1800 Metern weglos zum Dirloch aufsteigen. Es braucht aber auch etwas Kraxelei. Du musst dafür ein geübter Berggänger sein.
Distanz: 15 Kilometer
Dauer: ca. 6 Stunden
Kondition: hoch
Hier geht es zum Routenvorschlag.
Auch hier wieder ein Felsloch, das nicht so einfach zugänglich ist. Wir bestaunen das Gämsiloch im Chratzengrat. Der Zustieg von Norden ist für geübte Berggänger machbar, du musst dafür allerdings den Wanderweg verlassen.
Ich empfehle daher einfach die Wanderung vom Pragelpass über die eindrückliche Silberen, vorbei am Schwarz Nossen, durchs Gross Mälchtal und via Bödmeren zurück zum Ausgangspunkt.
Ab dem Schwarz Nossen hast du da wunderbare Blicke auf das Loch im Fels. Achtung: Der Pragelpass ist am Wochenende für Autos gesperrt. Beachte dies für die Planung der Rundwanderung.
Distanz: 10 Kilometer
Dauer: ca. 5 Stunden
Kondition: hoch
Hier geht es zum Routenvorschlag.
Das Graaggetor ist eines, das problemlos durchwandert werden kann. Also problemlos: Konditionell musst du ziemlich fit sein, denn es geht steil hinauf.
Wir starten in Ringgenberg am Brienzersee. Von hier steigt der Weg fast 1000 Höhenmeter an zum Graaggetor, das sich wenig unterhalb des Graagge Rächtli, dem Grat zwischen Augstmatthorn und Harder Kulm, befindet.
Diesem folgst du oben für ein Stück, bevor es bei Horet rechts runter nach Habkern weitergeht. Ich empfehle das Ende der Tour in Habkern, weil du dort stündliche Postautoverbindungen hast und nicht so viele Leute wie an einem schönen Tag auf dem Harder Kulm. Da musst du allenfalls lange anstehen. Ansonsten wäre dieser Teil sehr reizvoll. Und wenn es dir egal ist, rund 700 Höhenmeter vom Harder Kulm nach Interlaken steil hinunterzuwandern – feel free.
Distanz: ca. 9 Kilometer
Dauer: ca. 3 Stunden
Kondition: mittel
Hier geht es zum Routenvorschlag.
Wir wechseln ins Wallis. Hoch über Fully entstand durch Erosion die Portail du Fully. Erreichbar ist diese mit einer Wanderung ab dem Parkplatz l'Erié oberhalb von Chiboz. Wir sind dann erst auf dem Wanderweg 220 unterwegs, der auch zur Umrundung des Grand Muveran gehört.
Bei der Cabane Sorniot biegen wir links ab und erreichen via die Seen Inférieur und Supérieur de Fully den Col de Demècre. Hier halten wir uns südlich und wandern auf einem schönen Höhenweg zur Passage du Portail de Fully.
Jetzt geht der Weg zurück Richtung Parkplatz, oberhalb erspähen wir schon bald das Felsentor. Über die steile Wiese ist die Felsformation erreichbar. Die Blicke ins Rhonetal sind gewaltig.
Distanz: ca. 11 Kilometer
Dauer: ca. 4:30 Stunden
Kondition: hoch
Hier geht es zum Routenvorschlag.
Eine schöne Gratwanderung gibt's auf dem Oberalper Grat zum Chaiserstuel und dann runter zum Bannalpsee. Gestartet wird dafür bei der Bergstation Gitschenen, die wir von Isenthal aus erreichen.
Südlich sehen wir den eindrücklichen Stockzahn schon auf dem ganzen Weg zum Schoneggpass. Etwas weiter westlich befindet sich das Felsloch-Tor. Ab dem Pass wird der Weg zum Chaiserstuel ein T4. Dieser führt steil hinauf zum Grat, besonders ausgesetzt ist er nicht.
Aber du kannst beim Pass auch einfach geradeaus weiter Richtung Rinderstafel und zur Haghütte. Ab hier mit der luftigen Seilbahn runter oder ebenfalls noch zum Bannalpsee, wo Restaurants und der See auf dich warten und die kleinen Gondeli dich nach Oberrickenbach bringen.
Distanz: ca. 17 Kilometer
Dauer: ca 6:45 Stunden
Kondition: hoch
Hier geht es zum Routenvorschlag.
Zum Abschluss gibt's einen schönen Felszahn mit Loch: den Wändlispitz. Im Fluebrig-Gebirge zwischen Sihl- und Wägitalersee ist dieser nicht mit einem Wanderweg erschlossen, aber fast schöner ist eh der Blick auf den Gipfel mit dem Sihlsee im Hintergrund.
Das Felsloch befindet sich im unteren Teil des Felszahns. Eigentlich sind es drei Löcher nebeneinander, wobei eines klar das grösste ist. Du kannst zum Loch hochklettern, aber da musst du wissen, was tu tust. Wer sich auf den Gipfel wagt (T6-Schwierigkeit), der überschreitet das Loch praktisch, ohne dies zu merken.
Falls du einen Gipfel in die Tour einbauen willst, dann wäre dies der Diethelm (T4). Die Wanderung führt dann weiter zum Fläschlipass, von wo wir wieder nach Studen SZ absteigen.