«Arbeiten an einer Lösung»: Karin Keller-Sutter spricht bei Rütli-Festrede über Zollhammer
Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter hat auf dem Rütli den Zusammenhalt der Schweiz trotz sprachlicher, kultureller und politischer Vielfalt betont. Das gegenseitige Verständnis, die Verlässlichkeit und die Berechenbarkeit seien die Stärke des Landes in unsicheren Zeiten.
«Einklang und Vielfalt» lautete das Motto der diesjährigen Bundesfeier auf dem Rütli UR. Die Bundespräsidentin illustrierte in ihrer Rede die Vielfalt mit elf unterschiedlichen Deutschschweizer Wörtern für den Anschnitt des Brotes.
Keller-Sutter appelliert an die Verantwortung
«Ich bin mir sicher: Wenn Sie alle ihre Version nennen würden, wären die Antworten fast so zahlreich wie die Anzahl Personen hier auf dem Rütli», sagte sie den über 700 Anwesenden. Die Dialekte zeigten exemplarisch die unglaubliche Vielfalt der Schweiz auf kleinstem Raum.
Vielfalt gibt es laut Keller-Sutter dank des Föderalismus aber auch in der Politik. Dieser stelle sicher, dass Gemeinden und Kantone unterschiedliche Bedürfnisse und Erwartungen ihrer Bevölkerung Rechnung tragen könnten. Damit er erhalten bleibe, brauche es aber auch die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen.
Keller-Sutter zum Zollstreit: «Aufstehen und arbeiten»
Eine Stärke der Schweiz sei die Verlässlichkeit, sagte Keller-Sutter. «Gerade in diesen unsicheren Zeiten ist sie die neue Währung.»
Als weitere Stärke der Schweiz nannte die Bundespräsidentin das gegenseitige Verständnis. Dank diesem sei es in der Schweiz trotz der Mehrsprachigkeit nicht zu einer babylonischen Sprachenverwirrung gekommen.
Auf den Zollstreit mit den USA ging Keller-Sutter in der Rede nicht ein. Zuvor sagte sie aber, als sie von den Organisatoren der Feier danach gefragt wurde, dass die Schweiz schon viele Stürme erlebt habe. Es gelte dann aufzustehen und zu arbeiten. (sda)
