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Self-Checkout bei Coop: Kunden zweifeln an Zufälligkeit der Kontrollen

Self checkout at Coop Sihlcity in Zurich, pictured on January 29, 2015. (KEYSTONE/Christian Beutler)

Self Checkout im Coop Sihlcity am 29. Januar 2015 in Zuerich. (KEYSTONE/Christian Beutler)
Coop-Kundinnen und Kunden berichten von häufigeren Kontrollen beim Self-Checkout.Bild: KEYSTONE

Self-Checkout bei Coop: Kunden zweifeln an der Zufälligkeit der Kontrollen

Die Self-Checkout-Kassen im Coop rufen plötzlich häufiger nach Stichproben. Ein watson-User wurde ganze 18 Mal hintereinander kontrolliert – und er hat eine Theorie, warum.
22.01.2025, 13:5922.01.2025, 14:52
Thomas Wey
Thomas Wey
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Der watson-User Stephan ist überzeugt, dass Coop die Programmierung der Self-Checkout-Kassen im Herbst angepasst hat und die Kontrollen seither systematisch durchgeführt werden – und nicht mehr zufällig.

Er stützt seine Theorie auf eine Excel-Liste, in der er seine Einkäufe fortlaufend dokumentiert. Gemäss Aufstellung wurde er zwischen Januar 2020 und Mitte September 2024 insgesamt nur vier Mal kontrolliert.

Auszug aus der Self-Checkout Stichprobenliste des Watson-Users Stephan.
Auszug aus der Self-Checkout-Stichprobenliste des watson-Users Stephan.Bild: waton

Auffällige Häufung

Seit dem 19. September gerät Stephan plötzlich bei jedem seiner Wocheneinkäufe in die Stichprobe – 18 Mal in Folge und innerhalb von drei Monaten. «Man muss wirklich kein Mathematiker sein, um beurteilen zu können, dass diese Frequenz unmöglich per Zufallsprinzip zustande kommen kann», schreibt er der watson-Redaktion. Er ist überzeugt, dass eine Kombination der folgenden Faktoren an der Kasse eine Kontrolle auslöst:

  • Einkauf ohne Supercard
  • Einkaufssumme über 100 Franken

Stephan fasste seine Theorie in einem Video zusammen, in dem er auch eine Aufnahme seines Einkaufs vom 16. Januar zeigte – und natürlich erfolgte prompt wieder eine Kontrolle. Für ihn steht fest: «Mit Zufall hat das nichts mehr zu tun!»

Video: watson

Auch zusätzliche Testkäufe bestätigten Stephans Theorie: Beim Einkaufen mit der Supercard seiner Partnerin und mit Summen unter 100 Franken habe es keine einzige Kontrolle gegeben, sagt er.

Stephan ist aber nicht der Einzige, der in letzter Zeit häufiger in die Stichprobe gerät. Das SRF-Konsumentenmagazin «Espresso» berichtete im Dezember über die vermehrten Kontrollen. Daraufhin meldeten sich Dutzende Coop-Kundinnen und -Kunden bei der Redaktion und bestätigten eine Häufung der Kontrollen.

Das sagt Coop

Was steckt also hinter den verstärkten Kontrollen? Laut FAQ auf der Coop-Webseite handelt es sich um «vereinzelte Stichproben». Nach den vielen Reaktionen auf die Berichterstattung von SRF kommen an dieser Aussage allerdings zunehmend Zweifel auf.

Screenshot Kontrollen Self-Checkout Coop.
Auf der Coop-Webseite erfährt man wenig zur Stichproben-Praxis.Bild: screenshot coop.ch

watson hat deshalb bei Coop nachgefragt. Stimmt die Vermutung, dass die Kontrollen an den Self-Checkout-Kassen intensiviert wurden? «Stichproben an den Self-Checkout-Kassen erfolgen grundsätzlich nach dem Zufallsprinzip», schreibt die Medienstelle. Weiter heisst es in der Antwort: «Unsere Self-Checkout-Kassen werden laufend weiterentwickelt.» Weitere Details will die Mediensprecherin mit Verweis auf sicherheitsrelevante Aspekte aber nicht preisgeben.

«Stichproben an den Self-Checkout-Kassen erfolgen grundsätzlich nach dem Zufallsprinzip.»
Medienstelle Coop

Von offizieller Stelle erfährt man also nichts. Die Stellungnahme ist aber dennoch interessant. Der Begriff «grundsätzlich» und der Hinweis auf «eine laufende Weiterentwicklung» lassen darauf schliessen, dass tatsächlich eine Methodik hinter den Kontrollen stecken könnte. Und falls diese kürzlich verschärft wurde, bleibt die Frage: Was war der Auslöser?

In den Läden selbst gibt es offenbar Antworten. Gegenüber SRF berichteten mehrere Kundinnen und Kunden, dass das Personal in den Filialen vermehrte Diebstähle als Grund für die häufigeren Stichproben genannt habe. Das könnte eine plausible Erklärung sein – die Ladendiebstähle sind in den letzten Jahren angestiegen. Zwischen 2022 und 2023 gab es knapp 4'500 Fälle mehr. Anteilsmässig ist der Anstieg aber nur gering, nämlich 0,2 Prozent.

Auszug Polizeiliche Kriminalstatistik 2022 und 2023 bezüglich Diebstahlformen
Vergleich der Kriminalstatistik 2022 und 2023 nach Diebstahlform.watson

Leider wollte Coop auch dazu nichts sagen, man nehme öffentlich keine Stellung zu Diebstahlstatistiken. Die Mediensprecherin betonte jedoch: «Die Mehrheit unserer Kundinnen und Kunden ist ehrlich.»

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552 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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waslabaschdu
22.01.2025 14:11registriert Juni 2020
Haha was für ein komischer Kauz, der Stephan. Wenn er es als Nötigung empfindet, hab ich eine super Alternative.. Nutz doch einfach die bediente Kasse und die gemeingefährliche Nötigung ist vergessen. Manchmal frag ich mich echt.
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Snowy
22.01.2025 14:15registriert April 2016
Herzlichen Glückwunsch, Sherlock!

Ja selbstverständlich werden Stichproben häufiger bei Menschen gemacht, deren Warenwert > 100 Fr. wie bei jemandem, welcher bloss das Znünibrötli einscannt.

Alles andere wäre fahrlässig unverständlich von Coop und vor allem eine krasse Fehlallokation der begrenzten Mittel.

Unfassbar, über was sich die Leute alles empören (wollen).
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KLERUS
22.01.2025 14:13registriert Oktober 2021
Sorry, aber die Firma Coop hat dazu jedes Recht und es ist der Firma überlassen, ob die Kontrollen verstärkt werden.
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552
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