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Pressekonferenz verpasst? Macht nichts: Hier die wichtigsten 5 Punkte

PK des Bundes verpasst? Das sind die wichtigsten 5 Punkte

«Es wird nicht wieder so sein, wie es war», sagt der Kantonsarzt. Und er rät ausgerechnet vom traditionellen Fondue Chinoise an Weihnachten ab. Aber lies selbst.
20.11.2020, 16:4620.11.2020, 16:59
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Virginie Masserey, Leiterin Sektion Infektionskontrolle, Bundesamt fuer Gesundheit BAG, rechts, spricht an der Seite von Ronald Indergand, Leiter Ressort Konjunktur, Staatssekretariat fuer Wirtschaft, ...
Bild: keystone
Bei Symptomen sofort testen lassen
Das BAG lanciert eine neue Testkampagne. Bei Symptomen (Fieber, Husten, Brustschmerzen, Erbrechen, Muskelschmerzen) solle man sich sofort testen lassen. Es gilt: Im Zweifelsfall immer testen lassen.
Der Test ist kostenlos, wenn...
...eine Person Symptome zeigt.
...eine Person Kontakt mit einem positiven Fall hatte.
...eine Person Meldung von der CovidApp erhalten hat.

Obwohl die Anzahl der Covid-19-Todesfälle in der Schweiz weiterhin das Gesundheitswesen herausfordern, haben sich Infektionszahlen und Positivitätsraten auf hohem Niveau stabilisiert.

Das stimmt Virgine Masserey vom BAG «vorsichtig optimistisch». Die getroffenen Massnahmen gegen die Ausbreitung scheinen ihre Wirkung zu entfalten.

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Wie umgehen mit der Situation?

Thomas Steffen, Kantonsarzt Basel-Stadt, Vorstandsmitglied der Vereinigung der Kantonsaerztinnen und Kantonsaerzte, spricht waehrend einer Point de Presse zum Coronavirus mit Fachexperten des Bundes,  ...
Thomas Steffen.Bild: keystone

Seitens der psychischen Auswirkungen der Pandemie rät der basel-städtische Kantonsarzt Thomas Steffen zu Corona-Pausen. «Es wird nicht wieder so sein, wie es war», sagt er. Deshalb solle man sich zwischendurch eine Pause von der Informationsflut in Pandemie-Zeiten nehmen (News-Detox sozusagen). «Aber natürlich die Hygiene- und Schutzmassnahmen nicht vergessen», betont Steffen.

Was tun an Weihnachten?

Auch für das Weihnachtsfest hält Kantonsarzt Steffen einige Tipps bereit. Er rät, sich vor dem Weihnachtsfest in eine Art Quarantäne zu begeben: «Dann kann man diesen kritischen Punkt der Weihnacht besser kontrollieren.»

Shutterstock Weihnachten
Hoffentlich sieht es in eurem Wohnzimmer dann etwas fröhlicher aus, trotz Corona-Krise.Bild: shutterstock.com

Dann könne man auch bedenkenlos die Eltern bzw. die Grosseltern einladen. «Ein Restrisiko bleibt aber», warnt Steffen. «Feiern Sie im kleinen Kreis – maximal zwei Haushalte. Genügend Abstand bei dem Essen ist praktikabler als Maskentragen. Und kaufen Sie die Weihnachtsgeschenke schon jetzt.»

Für alle Fondue-Chinoise-Fans: Das in vielen Haushalten traditionelle Weihnachtsgericht ist aus epidemiologischer Sicht problematisch. Also einfach mal etwas Neues ausprobieren.

Wer trotz allem nicht auf die Suppe im Topf verzichten will, dem rät der Kantonsarzt: Steffen: «Wenn es das sein muss, empfehle ich, zwei Sets zu nehmen, um zwei Familien zu trennen.»

Gibt es bei Euch auch immer Fondue Chinoise zu Weihnachten?

Wie geht's der Wirtschaft?

Ronald Indergand, Leiter Ressort Konjunktur, Staatssekretariat fuer Wirtschaft, spricht waehrend einer Point de Presse zum Coronavirus mit Fachexperten des Bundes, am Freitag, 20. November 2020 im Med ...
Ronald Indergand.Bild: keystone

Das Staatssekretariat für Wirtschaft SECO will neu regelmässig eine sogenannte «experimentelle» Statistik publizieren, welche die Wirtschaftsleistung der Schweiz (= Bruttoinlandsprodukt, kurz BIP) in der Krise besser abbilden soll als bisherige Modelle.

Dieser mit neuen Methoden berechnete Index zeigt gemäss SECO, dass die Schweizer Wirtschaft a) im internationalen Vergleich relativ gut abschneidet und b) sich seit September nicht mehr weiter erholt hat.

Kurz und bündig: Das BIP befindet sich im Dritten Quartal ungefähr zwei Prozent unter dem des Vorjahresniveau, sagt Ronald Indergand, Leiter Ressort Konjunktur beim SECO.

Was läuft in Basel-Stadt?

In Basel-Stadt zeigt der Trend in eine andere Richtung als gesamtschweizerisch: Die Fallzahlen und Hospitalisierungen steigen derzeit weiter an.

«Die Situation (in Basel) ist kritisch und um diese zu bremsen, wurden weitere Massnahmen ergriffen.»
Thomas Steffen

Deshalb hat der Regierungsrat beschlossen, strengere Massnahmen zu beschliessen:

  • Restaurants müssen schliessen (Ausnahmen: Betriebs- und Schulkantinen sowie Gassenküchen).
  • Take-Aways müssen zwischen 23.00 bi 05.00 Uhr schliessen.
  • Turnhallen, Hallenbäder, Fitnesszentren und Eissportanlagen werden geschlossen (Ausnahmen: Primarschulen, Sekundarschulen und Profisport).
  • Spielsalons und Casinos sowie Jugendtreffpunkte, Bowling- und Billiardcenter und Erotikbetriebe müssen schliessen.

Die obigen Massnahmen treten ab dem 23. November 2020 in Kraft – bis voraussichtlich am 13. Dezember 2020. . Kantonsarzt Thomas Steffen sagt dazu: «Epidemiologisch ist der Druck auf das Gesamtsystem momentan einfach zu hoch, deshalb müssen wir nun städtisch handeln.»

Wo sterben die Covid-19-Opfer in der Schweiz?

Virginie Masserey, Leiterin Sektion Infektionskontrolle, Bundesamt fuer Gesundheit BAG, haelt Flyer mit der neusten Praeventionskampagne des BAG gegen das Coronavirus, waehrend einem Point de Presse z ...
Virgine Masserey.Bild: keystone

Die Mortalitätsrate ist in der Schweiz derzeit höher als in Frankreich und Italien, doch niedriger als in Belgien. Das sei in einem erwartbaren Rahmen, sagt Virgine Masserey vom BAG. Hierzulande sterben ungefähr die Hälfte aller Covid-19-Patienten im Altersheim und die andere Hälfte im Spitalbett.

Die Lage auf den Intensivstationen «bleibt angespannt aber beherrscht», sagt Messerey. 530 Menschen befinden sich derzeit in Intensivpflege, 220 Intensivbetten plus Pflegepersonal sind noch in Reserve.

(adi)

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China 1 Jahr nach Ausbruch des Coronavirus
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China 1 Jahr nach Ausbruch des Coronavirus
In China ist ein Jahr nach Ausbruch des Coronavirus mehrheitlich wieder Normalität eingekehrt.
quelle: keystone / ng han guan
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«Ja, ich versteh's einfach nicht. Ihr stellt euch alle hier hin ohne Maske... ohne Abstand.»
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40 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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TheBear97
20.11.2020 17:19registriert Oktober 2015
Das verstehe ich nicht:
Meine Maske mit 60 Grad zu waschen reicht aus, da diese Temperatur die Viren abtötet. Aber die kochendheisse Bouillon beim Fondue Chinoise reicht nicht aus? Warum genau ist das nun problematisch?

Das mit dem News-Detox ist sicher ein hilfreicher Tipp👌🏻 Und die Selbstquarantäne vor Weihnachten wäre gar nicht so dumm, aber für Leute die Arbeiten halt schwer umzusetzen.
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Beat_
20.11.2020 17:42registriert Dezember 2018
Als Laie sage ich, das gefährliche am Fondue Chinoise ist die Kommunikation untereinander, weil die wird ja nicht in der heissen Bouillon gekocht.
Was ich nicht ganz verstehe ist, wieso soll ein Gericht, wo am Tisch gekocht wird, gefährlicher sein als bspw. ein Salatteller?
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Hummingbird
20.11.2020 17:33registriert Juni 2019
Basel-Stadt schliesst Restaurants. Zum "Glück" ist der Kanton so klein und geht teilweise fliessend in den Kanton Baselland über. Restaurant-Tourismus ist vorprogrammiert...
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