Mit der Einführung der Maskenpflicht im öV ist das Tragen der Hygienemaske für viele Menschen zu einem der wichtigsten Punkte der Präventionskampagne des Bundes geworden. In einer repräsentativen Umfrage nennen vier von fünf Personen (84 %) in diesem Zusammenhang spontan das situative Gebot des Maskentragens.
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Im März waren die Masken noch nicht Teil der Präventionskampagne des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) gewesen und wurden kaum genannt. Sowohl zu Beginn der Pandemie als auch heute nennen über 90 Prozent der Befragten spontan «Abstand halten» als Verhaltensregel.
Ebenfalls sehr stark verankert war und ist das Händewaschen 80 Prozent (März: 92%). Der Anteil der spontanen Nennungen ging zwar etwas zurück, dafür wurde in der jüngsten Kontrollmessung vermehrt das Desinfizieren von Händen oder Oberflächen genannt.
Hygienemasken haben sich zwar nicht universell durchgesetzt. Deren Verbreitung hat dennoch stark zugenommen – und zwar unabhängig von der Maskenpflicht in den öffentlichen Verkehrsmitteln. Während vor Einführung der Tragepflicht im öV nur insgesamt 16 Prozent angegeben haben, dass sie zumindest teilweise Hygienemasken im öffentlichen Raum tragen, ist dieser Wert in der aktuellen Umfrage auf 45 Prozent angewachsen, auch wenn der öV nicht mitgezählt wird.
Obwohl das Maskentragen in allen Sprachregionen zugenommen hat, hat sich der Sprachgraben, insbesondere zwischen der lateinischen und der deutschsprachigen Schweiz eher noch vertieft.
Beim Umgang mit Informationen zeigt sich gemäss Umfrage eine gewisse Normalisierung: Das immense Informationsinteresse, welches zu Anfang der Pandemie bestand, nimmt langsam ab.
82 Prozent gaben Mitte März an, sich via Schweizer Fernsehen über das Virus zu informieren. Zwischenzeitlich ist der Anteil auf «normalere» 60 Prozent zurückgegangen. Dennoch bleibt das öffentlich-rechtliche Fernsehen der wichtigste Informationskanal im Zusammenhang mit dem neuen Coronavirus.
Bei der Umfrage handelt es sich um die fünfte Datenerhebung zur Wirkungsmessung der Präventionsarbeit des BAG. Sie wurde zwischen dem 20. und 29. Juli von Demoscope durchgeführt. Die Resultate von 1673 Befragten wurden von der Forschungsstelle Sotomo analysiert und eingeordnet. (cki/sda)