Schweiz
Coronavirus

Impfung für genesene Kinder: Das empfiehlt das BAG

epa09667812 Alexandra (L), 5 year-old, receives a dose of the COVID-19 Pfizer vaccine at the vaccination center of the Geneva University Hospitals (HUG), in Geneva, Switzerland, 05 January 2022. Frenc ...
Eine Fünfjährige erhält in Genf eine Coronavirus-Impfung.Bild: keystone

USA empfehlen Impfung für genesene Kinder – das BAG sieht das anders

18.01.2022, 19:5818.01.2022, 21:47
Mehr «Schweiz»

Seit einigen Wochen werden in der Schweiz auch Kinder gegen das Coronavirus geimpft. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) und die Eidgenössische Kommission für Impffragen (EKIF) empfehlen für Kinder im Alter zwischen fünf und elf Jahren zwei Dosen des Impfstoffs von Pfizer/BioNTech.

«Die Eltern oder Erziehungsberechtigten können ihr Kind auf Wunsch nach einer individuellen Nutzen-Risiko-Abwägung impfen lassen», heisst es seitens des BAG. Da jetzt auch Kinder geimpft werden können, vergrössert sich der Kreis der impfbaren Personen um 600'000 Menschen. Die Impfquote könnte somit um rund sieben Prozent gesteigert werden.

Für einen erheblichen Teil dieser 600'000 Kinder geben das BAG und die EKIF jedoch gar keine Impf-Empfehlung ab. Und zwar für jene, die sich in den vergangenen zwei Jahren schon einmal mit dem Coronavirus infiziert haben.

Empfohlen wird die Impfung für genesene Kinder im Alter zwischen fünf und elf Jahren nur, wenn sie selbst besonders belastet oder mit besonders gefährdeten Personen in Kontakt sind. «Allen anderen genesenen Kindern wird aktuell keine Impfung empfohlen», heisst es bei BAG und EKIF.

Anders sieht dies bei Personen ab zwölf Jahren aus. Dort empfehlen BAG und EKIF auch nach einer Infektion eine Impfung.

USA empfiehlt Impfung für Genesene

Damit handelt der Bund anders als etwa die USA. Die US-Gesundheitsbehörde CDC empfiehlt, sich auch dann impfen zu lassen, wenn man bereits an COVID-19 erkrankt ist, da man sich mehrmals anstecken kann. «Auch wenn Ihr Kind nach der Genesung von COVID-19 möglicherweise eine gewisse Immunität besitzt, wissen wir nicht, wie lange dieser Schutz anhalten wird.»

Neue Erkenntnisse würden darauf hindeuten, «dass Menschen einen besseren Schutz haben, wenn sie vollständig geimpft sind, als wenn sie sich nur mit COVID-19 infiziert haben.»

BAG bleibt dabei: Keine Empfehlung

Selbst wenn ein Kind sich vor über einem Jahr mit dem Coronavirus infiziert hat, empfiehlt der Bund also keine Impfung.

Für Kinder bis zu 15 Jahren sei die Schwere der Krankheit sowieso schon deutlich tiefer. Durch eine Infektion werde sie noch einmal reduziert, begründete Virginie Masserey, Leiterin der Sektion Infektionskontrolle Bundesamt für Gesundheit (BAG), am Dienstag vor den Medien den Entscheid. «Deshalb empfehlen wir keine Impfung für Kinder, die schon einmal infiziert waren.»

«Wenn man aber will, kann man genesene Kinder impfen lassen», sagte Masserey. Besteht also trotz Infektion der Wunsch nach einer Impfung, empfiehlt sich ein Gespräch mit dem Kinderarzt. (cma)

So machst du den Corona-Selbsttest richtig

Video: watson
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
29 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Snowy
18.01.2022 23:28registriert April 2016
Richtig so.
Bin dem BAG und dem Bundesrat sehr dankbar, dass hierzulande keine Massnahmen und Empfehlungen für die Galerie erlassen werden.

Selbstverständlich müssen gesunde Kinder (erst Recht genesene Kinder), welche nicht in einem Haushalt mit Risikopersonen leben nicht geimpft werden.
4744
Melden
Zum Kommentar
29
Das steckt hinter den merkwürdigen Tonband-Anrufen, die Tausende Schweizer erhalten
Seit Wochen rollt eine neue Welle betrügerischer «Tonband»-Anrufe im Namen angeblicher Polizeibehörden über die Schweiz: Wie die Kriminellen vorgehen, was sie wollen und wie man sich davor schützt.

Schweizerinnen und Schweizer werden seit Monaten massenhaft mit Anrufen von Fake-Polizisten belästigt. Dabei ruft nicht mehr ein Mensch an, sondern eine «Maschine». Das erlaubt den Kriminellen, ihr betrügerisches Geschäftsmodell zu intensivieren. In den letzten Wochen hat die jüngste Angriffswelle alle Rekorde gebrochen, meldet das Bundesamt für Cybersicherheit.

Zur Story