Seit einigen Wochen werden in der Schweiz auch Kinder gegen das Coronavirus geimpft. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) und die Eidgenössische Kommission für Impffragen (EKIF) empfehlen für Kinder im Alter zwischen fünf und elf Jahren zwei Dosen des Impfstoffs von Pfizer/BioNTech.
«Die Eltern oder Erziehungsberechtigten können ihr Kind auf Wunsch nach einer individuellen Nutzen-Risiko-Abwägung impfen lassen», heisst es seitens des BAG. Da jetzt auch Kinder geimpft werden können, vergrössert sich der Kreis der impfbaren Personen um 600'000 Menschen. Die Impfquote könnte somit um rund sieben Prozent gesteigert werden.
Für einen erheblichen Teil dieser 600'000 Kinder geben das BAG und die EKIF jedoch gar keine Impf-Empfehlung ab. Und zwar für jene, die sich in den vergangenen zwei Jahren schon einmal mit dem Coronavirus infiziert haben.
Empfohlen wird die Impfung für genesene Kinder im Alter zwischen fünf und elf Jahren nur, wenn sie selbst besonders belastet oder mit besonders gefährdeten Personen in Kontakt sind. «Allen anderen genesenen Kindern wird aktuell keine Impfung empfohlen», heisst es bei BAG und EKIF.
Anders sieht dies bei Personen ab zwölf Jahren aus. Dort empfehlen BAG und EKIF auch nach einer Infektion eine Impfung.
Damit handelt der Bund anders als etwa die USA. Die US-Gesundheitsbehörde CDC empfiehlt, sich auch dann impfen zu lassen, wenn man bereits an COVID-19 erkrankt ist, da man sich mehrmals anstecken kann. «Auch wenn Ihr Kind nach der Genesung von COVID-19 möglicherweise eine gewisse Immunität besitzt, wissen wir nicht, wie lange dieser Schutz anhalten wird.»
Neue Erkenntnisse würden darauf hindeuten, «dass Menschen einen besseren Schutz haben, wenn sie vollständig geimpft sind, als wenn sie sich nur mit COVID-19 infiziert haben.»
Selbst wenn ein Kind sich vor über einem Jahr mit dem Coronavirus infiziert hat, empfiehlt der Bund also keine Impfung.
Für Kinder bis zu 15 Jahren sei die Schwere der Krankheit sowieso schon deutlich tiefer. Durch eine Infektion werde sie noch einmal reduziert, begründete Virginie Masserey, Leiterin der Sektion Infektionskontrolle Bundesamt für Gesundheit (BAG), am Dienstag vor den Medien den Entscheid. «Deshalb empfehlen wir keine Impfung für Kinder, die schon einmal infiziert waren.»
«Wenn man aber will, kann man genesene Kinder impfen lassen», sagte Masserey. Besteht also trotz Infektion der Wunsch nach einer Impfung, empfiehlt sich ein Gespräch mit dem Kinderarzt. (cma)
Bin dem BAG und dem Bundesrat sehr dankbar, dass hierzulande keine Massnahmen und Empfehlungen für die Galerie erlassen werden.
Selbstverständlich müssen gesunde Kinder (erst Recht genesene Kinder), welche nicht in einem Haushalt mit Risikopersonen leben nicht geimpft werden.