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Corona in der Schweiz: So sorgt die FLiRT-Variante für eine Sommerwelle

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Wer aktuell eine hartnäckige Erkältung mit sich schleppt, könnte sich mit einer der beiden Coronavirus-Varianten angesteckt haben.Bild: www.imago-images.de

Abwasser-Daten zeigen: Eine Corona-Sommerwelle baut sich auf

Die Zahl der laborbestätigten Corona-Fälle steigt seit einigen Wochen auf tiefem Niveau stetig an. Auch die Abwasser-Daten zeigen, dass die Viruslast zuletzt wieder höher geworden ist. Sorgen muss man sich deswegen aber nicht machen.
20.07.2024, 09:0720.07.2024, 12:38
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Im Büro hört man gefühlt wieder häufiger ein Niesen, gleich mehrere Arbeitskollegen melden sich krankheitsbedingt ab. Der Grund: Das Coronavirus zirkuliert wieder deutlich stärker in der Schweiz. Wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) gegenüber SRF bestätigte, ist die Zahl der laborbestätigten Covid-19-Fälle in den letzten vier Wochen um rund 50 Prozent gestiegen.

In der zweiten Juliwoche gab es 484 laborbestätigte Corona-Fälle. Das entspricht 5,47 Fällen pro 100'000 Einwohnenden. Im Vergleich dazu waren es im gleichen Zeitraum des Vorjahres nur 134 Fälle oder 1,51 Fälle pro 100'000 Einwohnenden. An die letzte Winterwelle reichen die neusten Fallzahlen aber nicht annähernd ran.

Allzu aussagekräftig sind die Zahlen ohnehin nicht. Da es keine offiziellen Testkampagnen mehr gibt, kann niemand sagen, wie viele Personen sich derzeit wirklich mit dem Coronavirus infizieren.

Viruslast steigt im ganzen Land

Mehr Aufschluss gibt deshalb der Blick auf die Abwasser-Daten. Auch diese zeigen, dass sich in den vergangenen Wochen im ganzen Land tatsächlich eine neuerliche Corona-Welle aufgebaut hat. Wie ETH-Professorin Tanja Stadler, Leiterin des Beratungsgremiums Covid-19, erklärt, ist diese «aber noch relativ tief im Vergleich zu anderen Wellenhöhepunkten, die wir in der Vergangenheit hatten». Gemäss Abwasser-Daten liegt die Viruslast je nach Region zwischen 20 und 35 Prozent im Vergleich zur Winterwelle.

Laut dem BAG gibt es zwei Hauptgründe für die höhere Viruslast im Abwasser und für die Zunahme der Infektionen. Zum einen nimmt die durch frühere Infektionen erworbene Immunität im Laufe der Zeit ab, zum anderen sind zwei neue Virusvarianten im Umlauf.

Sie heissen KP.3 und KP.2 und gehören zu einer Gruppe von Coronavirus-Varianten, die von Wissenschaftlern als FLiRT bezeichnet werden. Das Akronym steht für eine Kombination von Mutationen, die im Spike-Protein der Viren gefunden wurden.

EM und Openairs als Katalysator

KP.3 und KP.2 stammen aus der grossen Familie der Omikron-Varianten und sind direkte Abkömmlinge der Corona-Variante JN.1, welche vor einem halben Jahr für die grosse Winterwelle gesorgt hatte. Die zwei neuen Varianten sind am Spike-Protein mutiert und entkommen so unserer Immunabwehr. Deshalb stecken sich viele Geimpfte und Genesene nun erneut an. Mittlerweile sind die FLiRT-Varianten für rund drei Viertel aller Infektionen verantwortlich.

Grund für die starke Ausbreitung ist neben den Mutationen aber auch das garstige Frühsommer-Wetter, das viele in Innenräumen hielt. Zudem fanden in den letzten Wochen zahlreiche Grossveranstaltungen wie Public Viewings zur Fussball-EM oder Openairs statt.

Belgium's Remco Evenepoel, wearing the best young rider's white jersey, wears a face mask to protect himself from the Corona virus prior to the start of the fourteenth stage of the Tour de F ...
Wegen der hohen Anzahl an Corona-Infektionen wird an der Tour de France wieder Maske getragen.Bild: keystone

Wer sich ansteckt, hat ähnliche Symptome wie bei früheren Versionen des Virus: Schnupfen, laufende Nase, Fieber, Schüttelfrost, Husten und Muskel- oder Körperschmerzen. Laut dem BAG zeigen die neuen Virus-Varianten keine schwereren Krankheitsverläufe als bisherige Omikron-Varianten. Neue Massnahmen gegen die Ausbreitung des Virus sind darum nicht geplant.

Besonders gefährdete Personen sollten sich möglichst früh testen, alle anderen Gruppen bei Symptomen zu Hause bleiben oder unterwegs eine Maske tragen. Das BAG verweist zudem auf seine Webseite mit den gängigen Verhaltensempfehlungen zu Covid-19. Dazu gehören unter anderem: Regelmässiges Lüften, Abstand halten, bei Erkältungssymptomen Maske tragen und den Kontakt zu besonders gefährdeten Personen meiden.

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91 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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recherchierenbitte!
20.07.2024 10:09registriert Mai 2023
Eine Bekannte von mir die als Krankenschwester arbeitet hat diesen Frühling zum dritten mal Corona gehabt und ist seither nicht einmal mehr in der Lage zu kochen oder den Haushalt zu machen.
(und nein, die war vorher nicht "einen Millimeter vor dem Burnout, sondern munter und vital)

das gibt schon zu denken
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The man who shot liberty valance
20.07.2024 09:18registriert September 2020
Sorgen muss man sich deswegen aber nicht machen.


Kocht die Fledermaus-Suppe bitte lange genug, dann kann nichts passieren 😁
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dieBied
20.07.2024 12:40registriert Mai 2017
2/2 Ausserdem weiss man unterdessen aus vielen Studien, wie sich eine Infektion auf den Körper auswirkt: das Immunsystem wird für Monate bis Jahre beeinträchtigt, so dass man für alle möglichen Infektionen für lange Zeit viel anfälliger wird, Verdauungs- und Hautprobleme treten danach viel häufiger auf, das Risiko für Herzinfarkte, Hirnblutungen und Lungenembolien ist nach einer Infektion stark erhöht, auch für junge und ansonsten gesunde Menschen, um nur ein paar wenige mögliche Folgen zu nennen. Also bitte, bitte, passt auf euch auf, tragt Maske, wenn ihr erkrankt und kuriert es richtig aus!
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