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Coronavirus: Polizeien hatten auch dieses Wochenende viel zu tun

Lausanne's Police officers patrol to prevent the gathering of more than 5 people on the shore of the Lake Geneva in Ouchy during the state of emergency of the coronavirus disease (COVID-19) outbr ...
Die Schweizer Polizeien hatten auch dieses Wochenende einiges zu tun, wie zum Beispiel hier in Lausanne.Bild: KEYSTONE

«Drang nach mehr Bewegungsfreiheit wird spürbar» – Polizei zieht Bilanz

26.04.2020, 20:31
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Erneut hielten sich grosse Teile der Bevölkerung an die vom Bundesrat vorgegebenen Schutzmassnahmen zur Bekämpfung des Coronavirus. Die Schweizer Polizeien mussten aber von Freitag bis Sonntagmittag immer wieder intervenieren, sei es um grössere Menschenansammlungen zu verhindern oder aufzulösen, Raser zu überführen oder um illegales Glücksspiel zu bekämpfen.

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Zürich

Im Rahmen ihrer Patrouillen und nach Hinweisen aus der Bevölkerung kam es zu über 70 Einsätzen der Stadtpolizei Zürich im Zusammenhang mit der Einhaltung der Vorschriften rund um das Coronavirus.

Häufig wurden nach Meldungen keine Personen mehr festgestellt oder es wurden unproblematische Situationen angetroffen. Wo dies nicht der Fall war, wurden die Betroffenen auf die Regeln aufmerksam gemacht, ermahnt, nötigenfalls weggewiesen und gebüsst. Am Freitagabend wurden in der Umgebung des Türkischen Konsulats rund ein Dutzend Personen polizeilich weggewiesen, nachdem sie zuvor eine illegale Kundgebung abgehalten hatten. Am Samstagnachmittag mussten aufgrund des hohen Personenaufkommens die Saffa-Insel, die Landiwiese und der Bereich beim Gemeinschaftszentrum Wollishofen bis am späteren Abend gesperrt werden. Die Sportanlage beim Schulhaus Hardau wurde am späteren Samstagnachmittag gesperrt, nachdem eine grössere Anzahl Jugendliche Basketball gespielt hatte.

Blick auf die leere Seepromenade, aufgenommen am Freitag, 20. Maerz 2020 in Zuerich. Die Stadt Zuerich ergreift weitere Massnahmen im Kampf gegen das Coronavirus und sperrt mehrere Plaetze, Paerke und ...
Die Zürcher Seepromenade blieb auch dieses Wochenende geschlossen.Bild: KEYSTONE

Von Samstagabend bis am frühen Sonntagmorgen wurde die Waidbadstrasse für den motorisierten Verkehr gesperrt. Zuvor wurden rund 40 Autos und deren Insassen weggeschickt. Aufgrund von Vorermittlungen kontrollierten Detektive der Verwaltungsabteilung im Kreis 9 kurz nach 22.30 Uhr ein Lokal in welchem mehrere Personen illegales Glücksspiel betrieben. Die Polizisten stellten mehrere Computer und Bargeld sicher. Sämtliche Personen wurden einer Kontrolle unterzogen. Gegen den Betreiber wird wegen Widerhandlung gegen die Covid-19-Verordnung und wegen Widerhandlung gegen das Geldspielgesetz ein Verfahren eingeleitet. Vom Freitagabend bis Sonntagmorgen gingen bei der Stadtpolizei Zürich 109 Lärmklagen ein. Viele davon wegen feiernden Personen in der Nachbarschaft.

Die Kantonspolizei Zürich hat am Samstagabend in Regensdorf vier Männer festgenommen. Zwei davon haben je einen Personenwagen gelenkt und waren mit massiv überhöhten Geschwindigkeiten unterwegs. Anlässlich der Patrouillentätigkeit beobachteten Verkehrspolizisten zwei Personenwagen, die auf dem Ostring Richtung Zürich mit massiv überhöhten Geschwindigkeiten unterwegs waren und sich ein „Rennen“ lieferten. Bei der anschliessenden Überprüfung wurden die beiden Lenker sowie die Mitfahrer verhaftet. Die Einsatzkräfte der Kantonspolizei Zürich wurden von einer Patrouille der Gemeindepolizei Regensdorf unterstützt. Nach den polizeilichen Befragungen wurden die beiden Mitfahrer aus der Polizeihaft entlassen. Die beiden Lenker, ein 19-jähriger sowie ein 21-jähriger Schweizer werden wegen der Begehung eines Raserdelikts der zuständigen Staatsanwaltschaft zugeführt. Die Personenwagen wurden durch die Untersuchungsbehörden sichergestellt. Den beiden fehlbaren Lenkern wurde der Führerausweis auf Probe sowie der Führerausweis abgenommen. Die weiteren Ermittlungen werden durch die Kantonspolizei Zürich in enger Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft geführt.

Un policier de la gendarmerie genevoise effectue un controle de vitesse aux abords d'une ecole, lors de la rentree scolaire, ce lundi 28 aout 2006 a Geneve. La police genevoise effectue un renfor ...
Den Polizeien gingen einige Raser ins Netz.Bild: KEYSTONE

Am Samstagabend hat die Kantonspolizei in Gossau sowie in Neftenbach Geschwindigkeitskontrollen durchgeführt und zwei Raser sowie mehrere Schnellfahrer gestoppt. In Gossau war ein 54-jähriger Italiener auf seinem Motorrad ausserorts mit einer Geschwindigkeit von 151 km/h unterwegs. Er überschritt damit die zulässige Höchstgeschwindigkeit um 66 km/h. Gegen ihn wird bei der zuständigen Staatsanwaltschaft ein Strafverfahren wegen eines Raserdelikts eröffnet. Eine 20-jährige Schweizerin welche mit ihrem Auto unterwegs war, überschritt die zulässige Höchstgeschwindigkeit um 30 km/h. Sie wird wegen Grober Verletzung der Verkehrsregeln bei der Staatsanwaltschaft zur Anzeige gebracht. Ein weiterer Automobilist war mit einer Geschwindigkeit von 106 km/h gemessen worden und wird zuhanden des Statthalteramtes verzeigt. In Neftenbach war ein 22-jähriger Schweizer mit seinem Personenwagen ausserorts mit einer Geschwindigkeit von 153 km/h unterwegs und überschritt die zulässige Höchstgeschwindigkeit um 68 km/h. Gegen ihn wird bei der zuständigen Staatsanwaltschaft ein Strafverfahren wegen eines Raserdelikts eröffnet. Weiter wurden ein 28-jähriger sowie ein 31-jähriger Schweizer, welche mit einer Geschwindigkeit von 135 km/h sowie 119 km/h unterwegs waren gemessen. Sie werden wegen der Groben Verletzung der Verkehrsregeln bei der zuständigen Staatsanwaltschaft zur Anzeige gebracht.

Schaffhausen

Grundsätzlich kann von einem erfreulichen Wochenende gesprochen werden. Auch an beliebten Ausflugsorten hielt sich die Bevölkerung im Grossen und Ganzen gut an die Vorgaben. In Stein am Rhein bspw. kam es neben vereinzelten Ansprachen und insgesamt vier Personen, die aus dem abgesperrten Areal des Strandbades weggeschickt werden mussten, zu keinen nennenswerten Ereignissen über das Wochenende. Auch am Rheinfall kam es trotz Wiedereröffnung der Imbiss- und Glacéstände und regem Publikumsverkehr zu keinen Beanstandungen. Insgesamt wurden im Rahmen der Patrouillentätigkeit auf dem ganzen Kantonsgebiet über das Wochenende von Freitagabend bis Sonntagnachmittag rund 182 Personen angesprochen. Diese hatten mehrheitlich Verständnis für die Ansprachen durch die Polizeifunktionäre. Auch wenn in den Gesprächen der Drang nach mehr Bewegungsfreiheit und weniger Einschränkungen spürbar wurde. Aus der Bevölkerung gingen rund 15 Meldungen betreffend Menschenansammlungen ein sowie rund 10 Meldungen betreffend Ruhestörungen. 20 Personen mussten von den kontrollierten Örtlichkeiten weggeschickt werden.

St. Gallen

Die Kantonspolizei St.Gallen hat seit Inkrafttreten der «Social Distancing» Regeln zur Bekämpfung des Coronavirus regelmässig über Polizeieinsätze und die Sicherheitslage in diesem Zusammenhang im Kanton St.Gallen berichtet. Die Zahlen haben sich stabilisiert und die Berichterstattung wird eingestellt. Die Zahlen zeigen mittlerweile kaum Veränderungen und die einzelnen Tage sind untereinander vergleichbar. Bei den regelmässigen Patrouillen wurde festgestellt, dass die Vorschriften von der St.Galler Bevölkerung gut eingehalten werden und sie sich an die geltenden COVID-19 Vorschriften des Bundesrates gewöhnt hat. In etwa gleichbleibend auf tiefem Niveau (im Vergleich mit den Vorjahren) ist die Zahl der Einbrüche und Einschleichediebstähle. Des Weiteren sind auch keine Auffälligkeiten bei den polizeilich registrierten Interventionen im zwischenmenschlichen Bereich feststellbar. Aus diesen Gründen stellt die Kantonspolizei St.Gallen die tägliche Berichterstattung zur "Corona-Sicherheitslage" ein und gibt keine Zahlen mehr bekannt. Allfällige stärkere Veränderungen in der Lage werden wir wie gewohnt aktiv kommunizieren.

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7 Kommentare
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Unicron
27.04.2020 06:10registriert November 2016
Ich habe echt null Verständnis für Raser.
Noch so jung, und schon so viel Ärger am Hals.

Ist sicher ein tolles Gespräch mit den Eltern wenn man erklären muss warum man wieder mit dem Bus zur Arbeit muss.
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Reto Schnurrenberger-Stämpfler
26.04.2020 21:07registriert Dezember 2019
Bei den Rasern, die den Tod von anderen rücksichtslos herausfordern und den unzurechnungsfähigen Poserbubis sollte die volle Härte für Züchtigung sorgen. Lebenslanger Ausweisentzug und viele Sozialstunden für die nächsten 15 Jahre oder wahlweise Knast.
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