In der Walliser Gemeinde Leuk sollen 40 Antennen für das von Elon Musk gegründete US-Satellitennetzwerk Starlink entstehen. Es wäre die erste Station auf Schweizer Boden. Weltweit betreibt Starlink bereits über 150 solcher Bodenstationen, doch die geplante Anlage im Wallis würde zu den grössten in Europa zählen. Zum Vergleich: Eine typische Station besteht aus etwa neun Antennen.
Alain Bregy, Gemeindepräsident von Leuk, sieht in dem Projekt eine grosse Chance für die wirtschaftlich schwache Region. «Ich begrüsse die Ankunft von Starlink zur Ankurbelung der Wirtschaft unserer Gemeinde», sagt er gegenüber der Zeitung «Le Nouvelliste» Anfang Juni.
Derzeit sei das grösste Unternehmen vor Ort ein Altersheim – «das sagt viel aus». Auch Michel Kalbermatter von der mit dem Bau beauftragten Signalhorn AG betont gegenüber SRF die Bedeutung des Projekts: «Wir brauchen diesen neuen Hub, damit unser Standort eine Zukunft hat.»
Doch nicht alle in Leuk sind begeistert. Über 100 Personen kamen zu einer Informationsveranstaltung, bei der Kritik und Sorgen laut wurden. Die Ärztin Hanna Schnyder war Mitorganisatorin des Treffens und warnt vor gesundheitlichen Folgen:
Sie verweist auf eine WHO-Studie vom Mai 2025, die bei hochfrequenter elektromagnetischer Strahlung weiterhin Risiken sieht.
Schnyder hat zusammen mit weiteren Personen die Gruppe «40 neue Satellitenantennen: Nein, so nicht» gegründet. Diese will gegen das Baugesuch Einsprache erheben und sammelt jetzt Unterschriften.
Auch der Arzt Juri Jossen gehört zu den Kritiker. Er sieht neben gesundheitlichen auch sicherheitspolitische Gefahren: Er befürchtet, die Satelliten-Anlage könnte in einer kriegerischen Auseinandersetzung zum Ziel werden. Zudem sei der Name Elon Musk für viele ein Reizthema.
Der Widerstand beschränkt sich nicht auf Leuk. In sozialen Netzwerken wie Facebook machen Gruppen wie «5G en Suisse, non merci» ihre Tausenden Mitglieder mobil, bis Ende Juni Einsprache zu erheben.
Der Gemeindepräsident Bregy versucht zu beruhigen: Das Baugesuch stamme von der Signalhorn AG – «was da sonst noch dahintersteckt, ist nicht unser Problem».
Auch der Standortleiter der Signahlhorn AG Kalbermatter ergänzt: «Wer letzten Endes dahintersteht, wird von unseren Anwälten geprüft. Wir haben unsere Vertragspartner in der Schweiz.» Zur Kundschaft äussere man sich nicht, wie SRF berichtet.
Wie geht es jetzt weiter? Ende Juni läuft die Frist für Einsprachen gegen das Baugesuch ab. Und falls es tatsächlich Einsprachen gibt, wird es dauern, bis das Bauprojekt realisiert wird. (les)
Das klingt irgendwie komischer als es eigentlich ist: Auch in den meisten schweizer Kantonen und Städten ist das Kantonsspital eines der grössten Unternehmen vor Ort. Und ich spreche hier nicht von Klein- und Bergkantonen.
Sie ersetzen 35m Parabolspiegel, welche zur Zeit auf dem Gelände stehen und von weitem sichtbar sind.
Das Argument mit der Strahlung ist ein Witz. Es wird kein Mensch die Antennen umarmen, da das Gelände eh abgetrennt ist. Die Downlink-Strahlung vom Satellit ist eh vorhanden und minimal, egal ob die Antennen dort stehen oder nicht. Das zeigt mir, das Ärzte von Elektrotechnik nicht mal die Grundlagen kennen.