Die Stadt Zürich will im Kampf gegen Fangewalt weiterhin Stadionsektoren sperren können. Der Stadtrat zieht den Entscheid des Statthalteramts ans Verwaltungsgericht weiter. Dieses hatte die Sperrung der Zürcher Südkurve als widerrechtlich eingestuft.
Der Entscheid solle gerichtlich geprüft werden, erklärte der Stadtrat am Mittwoch die Beschwerde beim Verwaltungsgericht.
Zuvor hatte der FC Zürich den Entscheid ans Statthalteramt gezogen. Der Statthalter kam zum Schluss, dass die Sperrung der FCZ-Südkurve im Januar 2024 widerrechtlich gewesen sei. Der FCZ nahm diesen Entscheid mit Genugtuung zur Kenntnis. Kollektivstrafen seien im Grundsatz rechtswidrig und abzulehnen.
Auslöser für die Sektorsperre waren Ausschreitungen nach einem Spiel des FCZ gegen den FCB. Rund 100 FCZ-Fans hatten Polizisten beim Bahnhof Altstetten mit Rauchpetarden, Feuerwerk und Steinen angegriffen. Die Ausschreitungen seien gravierend gewesen, schreibt der Stadtrat.
Nachhaltig Eindruck machte den gewaltbereiten Fans die Südkurven-Sperrung jedoch nicht. Drei Monate danach kam es erneut zu Ausschreitungen, dieses Mal in Genf. Mehrere hundert FCZ-Fans griffen den privaten Sicherheitsdienst des Stade de Genève sowie Polizeimitarbeitende an. Die Zürcher Fans bewarfen die Einsatzkräfte mit Metallstangen, Sitzen, Böllern, Pyros und Schottersteinen.
Der FCZ betonte damals in einer Mitteilung, dass er das gewalttätige Verhalten eines Teils seiner Fans natürlich aufs Schärfste verurteile. Allerdings sieht er einen Teil der Schuld auch bei den Sicherheitskräften. Die Mitarbeiter der privaten Sicherheitsfirma im Stadion seien «aggressiv, unkooperativ und unprofessionell» gewesen.
Es ist absehbar, dass sich das Bundesgericht dereinst mit der Rechtmässigkeit von Sektorsperren befassen muss. Auch der FC Basel kündigte bereits an, er werde juristisch gegen diese Massnahme vorgehen. YB und Servette hingegen haben bisherige Sektorsperren akzeptiert. (sda)
Ich bin froh ist das bei uns in St.Gallen (noch) nicht so schlimm.