Die FDP hatte ihr Strategiepapier mit dem Titel «Volksschule am Anschlag: Zurück zum Bildungsauftrag» bereits im Juni an ihrer Delegiertenversammlung präsentiert. Nun hat sie ihre Forderungen präzisiert und das Paket am Freitag den Medien vorgestellt.
Sie spricht von einer «Toolbox zur Rettung der Volksschule». Denn heute könnten Schulabgängerinnen und -abgänger nicht mehr rechnen und lesen, und die integrative Schule lasse sowohl Lernschwache als auch Begabte im Stich. «Die Volksschule soll sich wieder auf das Vermitteln von Wissen als Kernaufgabe konzentrieren können», sagte Parteipräsident Thierry Burkart.
Zu den fünf Vorstössen der «Toolbox» der Freisinnigen gehört die Abschaffung der integrierten Schule und die Einführung von Förderklassen. Eine künstliche und teure Gleichmacherei nütze niemandem und untergrabe die Chancengleichheit. Auch bei der Sprache will die FDP ansetzen: Kinder, die bei der Einschulung zu wenig gut Deutsch sprechen, sollen zuerst eine Sprachklasse besuchen und danach in die Regelklasse wechseln.
Im Weiteren fordern die Freisinnigen weniger Bürokratie und ein Handyverbot. Zudem wollen sie «keine ideologische Indoktrinierung der Kinder». Darunter verstehen sie beispielsweise Lehrmittel, die sie «woke» nennt. Der Unterrichtsstoff müsse möglichst neutral vermittelt werden.
Auch gegen eine Abschaffung der Schulnoten spricht sich die FDP aus. In den kantonalen Parlamenten seien bereits über 30 politische Vorstösse zu diesen fünf Themenkreisen eingereicht worden oder geplant, schrieb die Partei.
Die Erziehungsdirektorenkonferenz (EDK) wollte auf Anfrage von Keystone-SDA keine Stellung nehmen zu den Forderungen der FDP. Weder die EDK als Konferenz noch Silvia Steiner als Präsidentin würden politische Vorstösse von Parteien kommentieren, hiess es.
Der Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz (LCH) teilte mit, die FDP renne mit einigen Vorschlägen auch bei den Berufsverbänden offene Türen ein. Zur integrativen Schule schrieb Zentralpräsidentin Dagmar Rösler, es sei in praktisch keinem Kanton so, dass sämtliche Kinder und Jugendlichen die Regelklassen besuchen. Die integrative Schule gebe es nicht ohne separative Gefässe: «Das Credo des LCH ist: soviel Integration wie möglich, so viel Separation wie nötig.»
In Bezug auf die Priorisierung der deutschen Sprache bezweifelt der Dachverband, dass die Separation von Fremdsprachigen in Spezialklassen wirklich die Sprachkompetenz fördere. Wichtiger erscheine die Integration in die Regelklassen mit den nötigen Ressourcen für zusätzlichen Deutschunterricht. (sda)
Richtig und wichtig der integrierte Unterricht ist gescheitert. Es werden Kinder in die Regelklasse gezwungen die nicht mithalten können und das Bildungsniveau der ganzen Klasse leidet zusätzlich.
Beim Eintritt in die Volksschule sollen Kinder über genügende Deutsch-Kenntnisse verfügen um dem Unterricht folgen zu können!