In Aarau stehen die italienischen Restaurants unter Generalverdacht. Denn in einem Restaurant – dessen Name nicht bekannt ist – stellte das Amt für Verbraucherschutz bei einer Inspektion mehrere Verstösse fest. Der Befund ist ekelhaft: Schimmel an der Pizzastation, überschrittene Bakterien-Richtwerte und Gewürze, deren Mindesthaltbarkeitsdatum seit Jahren überschritten ist.
In der Schweiz gibt es jährlich hunderte Fälle, in denen Lokale mit Ekel-Alarm auffallen. Damit auch du dich bei jedem Restaurantbesuch unwohl fühlst, hat watson für dich einige andere eklige Geschichten aufgelistet.
Der K-Tipp testete im September verschiedene Kebabverkäufer. Das Ergebnis war ernüchternd bis schockierend. So schreibt der K-Tipp, dass in 5 von 21 untersuchten Kebabs zu viele Krankheitserreger gefunden worden seien. Beispielsweise beim Ephèse Kebab in Lausanne und im Kebab Club in St.Gallen fanden Labormitarbeiter das Bakterium Bacillus cereus. Dieses bildet Gifte, die beim Erhitzen nicht zerstört werden. Die Aufnahme von diesen Bakterien kann Erbrechen und Durchfall verursachen.
Weiter hält der K-Tipp fest, dass in einem Kebab aus einem Lokal in St.Gallen Escherichia Coli gefunden wurden. Dies ist ein Darmbakterium. Der Grenzwert für dieses Bakterium liegt bei 100 Kolonien pro Gramm, der untersuchte Kebab enthielt aber über sieben Mal so viele Darmbakterien. Manche Varianten dieses Bakteriums können gefährliche Erkrankungen wie schwere Lebensmittelvergiftungen verursachen, schreibt der K-Tipp.
Eine Kleinbasler Pizzeria fiel zwischen 2020 und 2022 bei Lebensmittelkontrollen mehrfach negativ auf. Die bz schreibt, dass man im Jahr 2020 verschimmelte Pizzasauce und überlagerte Mozzarella und Cervelats fand. Auch der Blick in die Tiefkühltruhe war unappetitlich: Die Erbsen lagen inmitten von Glaceportionen und in den Tortelloni lag rohes Pouletfleisch. Die Kontrollen in den Jahren 2021 und 2022 fielen ebenfalls mangelhaft aus – die Ergebnisse der Kontrolle im Jahr 2023 stehen noch aus.
Das «Tagblatt» erzählte 2021 die Geschichte einer Gossauer Beiz, welche die Hygienevorschriften auch nach mehreren Kontrollen über mehrere Jahre hinweg nicht erfüllen konnte.
Im Strafbefehl stand, dass der Zustand im September 2019 wie folgt war: «Der Fussboden, Ecken, Nischen und Bereiche hinter den Küchengeräten waren in unsauberem Zustand.» Auch die Herkunft von Fleisch und Fisch wurde nicht deklariert. Die verwendeten Produkte waren infolge fehlender Datierung zudem nicht rückverfolgbar. Schlimmer noch: «Aufgrund der unzureichenden Trennung von reinen und unreinen Arbeitsprozessen bei der Zubereitung von Lebensmitteln bestand das Risiko von Kreuzkontamination bereits zubereiteter, verzehrfertiger Speisen.»
Knapp zwei Monate später, im November 2019, folgte der zweite Besuch. Von Besserung war aber keine Spur – im Inspektionsbericht stand: «Abfälle wurden nicht sachgerecht in unmittelbarer Nähe von Lebensmittel zwischengelagert.» Der Fussboden und die Arbeitsflächen sind wie zwei Monate zuvor unsauber. Plus: «Es befand sich Schmutzwäsche in der Küche.»
Aller guten Dinge sind drei, aber bei der Inspektion im Jahr 2020 wurden ebenfalls Mängel festgestellt: Das Frittieröl sei zur Zubereitung von Lebensmitteln nicht mehr geeignet gewesen. «Die Grundhygiene im Küchenbereich war umfangreich mangelhaft und die Küchengeräte waren verschmutzt.» Einige Produkte hätten schon seit längerem überschrittene Verbrauchsdaten aufgewiesen.
Auch bei der vierten Nachinspektion wurden Mängel gefunden, deshalb wurde der Pächter schlussendlich der mehrfachen Übertretung des Bundesgesetzes über die Lebensmittel und die Gebrauchsgegenstände sowie des Ungehorsams gegen amtliche Verfügungen schuldig gesprochen. Der 53-Jährige musste eine Busse von 1200 Franken bezahlen.
2021 führte die Lebensmittelkontrolle eine routinemässige Überprüfung des Gastrobetriebs in Appenzell Ausserrhoden durch. Dabei seien «zahlreiche verdorbene, überlagerte und verschimmelte Lebensmittel» entdeckt worden, die zudem bei zu hohen Temperaturen aufbewahrt wurden, watson berichtete damals.
Die verdorbenen Lebensmittel waren nicht das Einzige, das beim Restaurant bemängelt wurde. Bei der Überprüfung einer Angestellten aus einem Drittland stellte sich heraus, dass sie bereits eine Woche im Betrieb arbeitete – allerdings ohne die benötigten Bewilligungen. Gegen sie wurde die Ausschaffungshaft sowie eine Einreisesperre verfügt. Der Gastwirt wurde angezeigt, weil er gegen das Ausländer- und Integrationsgesetz verstossen hatte.
Das Wohler «Local» schloss im August 2022 seine Tore für immer. Davor wurden in einem Strafbefehl gegen den Wirt auf fast einer Seite verschiedene Mängel aufgezeigt, die bei einer unangemeldeten Kontrolle festgestellt wurden. Die «Aargauer Zeitung» hatte Einsicht in diesen Strafbefehl und den Inspektionsbericht. Sie schreibt, dass in mehreren Räumen Grundreinigungsmängel bestanden hätten, unter anderem bei der Kühlkombination bei der Pizzastation oder beim Milchkühler am Buffet. Zudem sei der Entsorgungsraum in «katastrophalem Zustand und stinkig» gewesen. In der Damen-Toilette war der Wasserhahn defekt. Zudem wurde das Lokal gerügt, weil Bio-Ei-deklarierte Sandwiches mit konventionellen Eiern zubereitet worden seien. Dieser Vorwurf stand im Raum, weil im Kühlraum nebst Schweizer Freilandeiern auch eine Schachtel holländischer Import-Eier gefunden worden war.