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Grüsel-Geschichten aus der Schweizer Gourmet-Welt

Bakterien hier, Viren dort – immer wieder werden Restaurants in der Schweiz von der Lebensmittelinspektion gerügt.
Bakterien hier, Viren dort – immer wieder werden Restaurants in der Schweiz von der Lebensmittelinspektion gerügt.Bild: labs.openai.com/watson

Schimmel-Pizzeria ist nicht alleine: Grüsel-Geschichten aus der Schweizer Gourmet-Welt

19.10.2023, 09:28
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In Aarau stehen die italienischen Restaurants unter Generalverdacht. Denn in einem Restaurant – dessen Name nicht bekannt ist – stellte das Amt für Verbraucherschutz bei einer Inspektion mehrere Verstösse fest. Der Befund ist ekelhaft: Schimmel an der Pizzastation, überschrittene Bakterien-Richtwerte und Gewürze, deren Mindesthaltbarkeitsdatum seit Jahren überschritten ist.

In der Schweiz gibt es jährlich hunderte Fälle, in denen Lokale mit Ekel-Alarm auffallen. Damit auch du dich bei jedem Restaurantbesuch unwohl fühlst, hat watson für dich einige andere eklige Geschichten aufgelistet.

Sollten die Namen der Grüsel-Lokale veröffentlicht werden?

Darmbakterium in Kebab in St.Gallen

Der K-Tipp testete im September verschiedene Kebabverkäufer. Das Ergebnis war ernüchternd bis schockierend. So schreibt der K-Tipp, dass in 5 von 21 untersuchten Kebabs zu viele Krankheitserreger gefunden worden seien. Beispielsweise beim Ephèse Kebab in Lausanne und im Kebab Club in St.Gallen fanden Labormitarbeiter das Bakterium Bacillus cereus. Dieses bildet Gifte, die beim Erhitzen nicht zerstört werden. Die Aufnahme von diesen Bakterien kann Erbrechen und Durchfall verursachen.

Weiter hält der K-Tipp fest, dass in einem Kebab aus einem Lokal in St.Gallen Escherichia Coli gefunden wurden. Dies ist ein Darmbakterium. Der Grenzwert für dieses Bakterium liegt bei 100 Kolonien pro Gramm, der untersuchte Kebab enthielt aber über sieben Mal so viele Darmbakterien. Manche Varianten dieses Bakteriums können gefährliche Erkrankungen wie schwere Lebensmittelvergiftungen verursachen, schreibt der K-Tipp.

Kleinbasel: Erbsen inmitten von Glaceportionen

Eine Kleinbasler Pizzeria fiel zwischen 2020 und 2022 bei Lebensmittelkontrollen mehrfach negativ auf. Die bz schreibt, dass man im Jahr 2020 verschimmelte Pizzasauce und überlagerte Mozzarella und Cervelats fand. Auch der Blick in die Tiefkühltruhe war unappetitlich: Die Erbsen lagen inmitten von Glaceportionen und in den Tortelloni lag rohes Pouletfleisch. Die Kontrollen in den Jahren 2021 und 2022 fielen ebenfalls mangelhaft aus – die Ergebnisse der Kontrolle im Jahr 2023 stehen noch aus.

Verdorbenes Frittieröl in Gossau, St.Gallen

Das «Tagblatt» erzählte 2021 die Geschichte einer Gossauer Beiz, welche die Hygienevorschriften auch nach mehreren Kontrollen über mehrere Jahre hinweg nicht erfüllen konnte.

Im Strafbefehl stand, dass der Zustand im September 2019 wie folgt war: «Der Fussboden, Ecken, Nischen und Bereiche hinter den Küchengeräten waren in unsauberem Zustand.» Auch die Herkunft von Fleisch und Fisch wurde nicht deklariert. Die verwendeten Produkte waren infolge fehlender Datierung zudem nicht rückverfolgbar. Schlimmer noch: «Aufgrund der unzureichenden Trennung von reinen und unreinen Arbeitsprozessen bei der Zubereitung von Lebensmitteln bestand das Risiko von Kreuzkontamination bereits zubereiteter, verzehrfertiger Speisen.»

Knapp zwei Monate später, im November 2019, folgte der zweite Besuch. Von Besserung war aber keine Spur – im Inspektionsbericht stand: «Abfälle wurden nicht sachgerecht in unmittelbarer Nähe von Lebensmittel zwischengelagert.» Der Fussboden und die Arbeitsflächen sind wie zwei Monate zuvor unsauber. Plus: «Es befand sich Schmutzwäsche in der Küche.»

Findest du, dass es obligatorisch werden sollte, dass Restaurants in der Schweiz ihr Zertifikat der Lebensmittelkontrolle gut sichtbar aufhängen?

Aller guten Dinge sind drei, aber bei der Inspektion im Jahr 2020 wurden ebenfalls Mängel festgestellt: Das Frittieröl sei zur Zubereitung von Lebensmitteln nicht mehr geeignet gewesen. «Die Grundhygiene im Küchenbereich war umfangreich mangelhaft und die Küchengeräte waren verschmutzt.» Einige Produkte hätten schon seit längerem überschrittene Verbrauchsdaten aufgewiesen.

Auch bei der vierten Nachinspektion wurden Mängel gefunden, deshalb wurde der Pächter schlussendlich der mehrfachen Übertretung des Bundesgesetzes über die Lebensmittel und die Gebrauchsgegenstände sowie des Ungehorsams gegen amtliche Verfügungen schuldig gesprochen. Der 53-Jährige musste eine Busse von 1200 Franken bezahlen.

Verschimmelter Mozzarella in Appenzell Ausserrhoden

2021 führte die Lebensmittelkontrolle eine routinemässige Überprüfung des Gastrobetriebs in Appenzell Ausserrhoden durch. Dabei seien «zahlreiche verdorbene, überlagerte und verschimmelte Lebensmittel» entdeckt worden, die zudem bei zu hohen Temperaturen aufbewahrt wurden, watson berichtete damals.

Verschimmelter Mozzarella in dem Restaurant in Appenzell.
Verschimmelter Mozzarella in dem Restaurant in Appenzell.Bild: kapo appenzell ausserrhoden

Die verdorbenen Lebensmittel waren nicht das Einzige, das beim Restaurant bemängelt wurde. Bei der Überprüfung einer Angestellten aus einem Drittland stellte sich heraus, dass sie bereits eine Woche im Betrieb arbeitete – allerdings ohne die benötigten Bewilligungen. Gegen sie wurde die Ausschaffungshaft sowie eine Einreisesperre verfügt. Der Gastwirt wurde angezeigt, weil er gegen das Ausländer- und Integrationsgesetz verstossen hatte.

Auch auf dem Broccoli spross der Schimmel.
Auch auf dem Broccoli spross der Schimmel.Bild: kapo appenzell ausserrhoden

Grundreinigungsmängel in Wohler «Local»

Das Wohler «Local» schloss im August 2022 seine Tore für immer. Davor wurden in einem Strafbefehl gegen den Wirt auf fast einer Seite verschiedene Mängel aufgezeigt, die bei einer unangemeldeten Kontrolle festgestellt wurden. Die «Aargauer Zeitung» hatte Einsicht in diesen Strafbefehl und den Inspektionsbericht. Sie schreibt, dass in mehreren Räumen Grundreinigungsmängel bestanden hätten, unter anderem bei der Kühlkombination bei der Pizzastation oder beim Milchkühler am Buffet. Zudem sei der Entsorgungsraum in «katastrophalem Zustand und stinkig» gewesen. In der Damen-Toilette war der Wasserhahn defekt. Zudem wurde das Lokal gerügt, weil Bio-Ei-deklarierte Sandwiches mit konventionellen Eiern zubereitet worden seien. Dieser Vorwurf stand im Raum, weil im Kühlraum nebst Schweizer Freilandeiern auch eine Schachtel holländischer Import-Eier gefunden worden war.

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122 Kommentare
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Posersalami
19.10.2023 09:43registriert September 2016
Die Namen der Restaurants, die bei Kontrollen negativ aufgefallen waren, müssen endlich veröffentlicht werden! Von mir aus nicht beim ersten mal, aber wenn bei einer Nachkontrolle immer noch Màngel festgestellt werden, muss das veröffentlich werden!
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der/die Waldpropaganda
19.10.2023 09:59registriert September 2018
Wie kann eien Pizzeria, welche 3 Jahre in Folge durchfiel noch offen sein? Der Bund erarbeitet tausend Konzepte um seine Bürger zu schützen (Maskenpflicht, Verbot gewisser Inhaltsstoffe, etc.) aber die Restaurants lässt man weiterhin seine Kundschaft vergiften. Für mich unverständlich.
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Apostel des Glücks - Der Florist
19.10.2023 09:46registriert Januar 2019
Mitunter anderem war die Hygiene ein Grund dass ich aufgehört habe im Restaurant zu arbeiten. Ich kann mich noch gut an eine Situation erinnern als mein Vorgesetzter mich anschrieh weil ich die Guacamole nicht auf den Burger geben wollte weil sie schon abgelaufen und oben komplett verdorben war. Oder dass monatelang nichts an den verschimmelten Dichtungen beim Milchkühler gemacht wurde. Es wär grundsätzlich nötig öfters mal einen Lebensmittelkontrolleur vorbeizuschicken, genauer kontrollieren zu lassen und dass bei Mängel härter durchgegriffen wird.
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