Neue Banknoten für die Schweiz: Diese 6 Konzepte stehen in der engeren Auswahl
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat sechs Finalisten für den Gestaltungswettbewerb der neuen Banknotenserie ausgewählt. Damit geht die Auswahl des neuen Bargeld-Designs in die nächste Runde.
Die Nominierung basierte unter anderem auf einer Bevölkerungsumfrage, an der über 100'000 Personen teilnahmen, wie die SNB am Mittwoch mitteilte. Zudem erfolgte eine Beurteilung durch einen externen Fachbeirat.
In der letzten Wettbewerbsstufe stehen die Gestalterinnen und Gestalter der Entwürfe B, G, H, J, K und L, die nun die mögliche Zusammenarbeit sowie kommerzielle Aspekte mit der SNB abklären werden. Weitere Details zu den einzelnen Konzepten findest du weiter unten. Die Verkündung des Gewinners plant die Nationalbank im ersten Quartal 2026.
Diese 6 Konzepte sind noch im Rennen:
Bis die neuen Noten erscheinen, wird es aber noch mindestens bis Anfang 2030 dauern: Das Design werde noch weiterentwickelt und könne deutlich vom Anfangsentwurf abweichen. Am Schluss entscheidet der Bankrat über die Gestaltung der Banknoten.
An der letzten watson-Umfrage mit über 20'000 Abstimmungen gewann übrigens das Konzept K (20 Prozent) vor Konzept B (17 Prozent). Das mit 13 Prozent auf dem dritten Platz verbliebene Konzept I schaffte es hingegen nicht in die engere Auswahl der SNB.
Diese Ideen stecken hinter den Konzepten
Hinter jedem der sechs Konzepte steckt eine eigene Idee. Das sagen die Urheber dazu:
Konzept B
- Die Schweiz und ihre Höhenlagen
«Die Schweiz beeindruckt durch ihre landschaftliche und kulturelle Vielfalt. Das Konzept der Banknotenserie stellt dieses Facettenreichtum visuell durch drei Aspekte dar, die sich wechselseitig bedingen: Lage, Licht und Leben.»
Konzept G
- Innovation und Tradition
«Höhenlagen sind mehr als Landschaft – sie formen Kultur. So entstehen in abgelegenen Tälern einzigartige Traditionen, während Nähe und Austausch zu bahnbrechenden Innovationen inspirieren. Dieses Konzept würdigt den so entstehenden Reichtum an Tradition und Innovation in der Schweiz. Es zeigt, wie eng beides mit den Gegebenheiten der Höhenlagen verflochten ist.»
Konzept H
- Gestein und Landschaft als Währung
«Kein Land in Europa ist so stark durch Höhenunterschiede geprägt wie die Schweiz. Rund 70 Prozent ihres Territoriums bestehen aus Gebirge – eine landschaftliche Besonderheit, die kulturell und wirtschaftlich prägend ist. Als harte Währung steht der Schweizer Franken international wiederum für Stabilität und Verlässlichkeit.»
Konzept J
- Dialog – Facettenreiche Blickwinkel auf vielschichtige Lebensräume
«Die Landschaft der verschiedenen Höhenlagen prägt den räumlichen Charakter der Schweiz. Auf den Vorderseiten sind – massstabgetreu – heimische Pflanzen zu sehen: eine Einladung, Vertrautes bewusster wahrzunehmen – an der Bushaltestelle, beim Mittagessen oder beim Wandern. Rückseitig weitet sich die Perspektive. Die fragmentarischen Kompositionen verweisen auf identitätsstiftende zivilisatorische Leistungen.»
Konzept K
- Genius Loci
«Das Konzept widmet sich der Schweiz und setzt sie anhand zweier Schwerpunkte in Szene: Land und Landschaft auf der Vorderseite, Beziehung zwischen Mensch und Natur auf der Rückseite. Jede Seite ist einem Grundwert verpflichtet: ‹Demut› vor der Kraft der Natur (Vorderseite), ‹Solidarität› als Fundament einer auf gegenseitiger Unterstützung beruhenden Gesellschaft (Rückseite).»
Konzept L
- Die Schweiz als Ökosystem
«Diese Banknotenserie setzt den Reichtum und die Vielfalt der Schweizer Natur in Szene. Dies erfolgt durch ein verbindendes Motiv: das Ökosystem. Das Thema ‹Die Schweiz und ihre Höhenlagen› wird somit ergänzt und die verschiedenen Höhenstufen werden durch einen übergreifenden Ansatz verbunden. Ob Gebirgsbach oder Auenwiese – es handelt sich jeweils um Ökosysteme, in denen Leben (Biozönose) und Umwelt (Biotop) dynamisch in Wechselwirkung stehen. Diese ganzheitliche Betrachtung zeigt, wie die Schweizer Landschaft – vom Alpengipfel bis zum Flachland – durch ökologische Geflechte durchzogen ist.»
Woher die letzten sechs Konzepte stammen
Die Bevölkerung hat sich für zwei Entwürfe aus Zürich sowie je einen aus Zug, Lausanne, Lugano und Genf entschieden. Zur Entscheidung beigetragen hat auch ein externer Beirat, der aus Philosophie-Professorin Christine Abbt, BAK-Direktorin Carine Bachmann, Grafikerin Andrea Dreier, Printindustrie-Vertreter Beat Kneubühler, Co-Chef einer Kommunikationsagentur Gordon Nemitz sowie Orell-Füssli-Verwaltungsrat Johannes Schaede besteht.
«In die Beurteilung flossen Kriterien wie beispielsweise die gestalterische Kreativität, die grafische Qualität und die thematische Umsetzung der Entwürfe ein», führte ein SNB-Sprecher auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP aus. Das vorgegebene Thema für den Wettbewerb war «Die Schweiz und ihre Höhenlagen». Konkret sollen die neuen Noten die Topografie der Schweiz anhand von sechs Höhenlagen abbilden.
Ausserdem stellt die SNB hohe Anforderungen an die Sicherheit und Funktionalität der neuen Serie. So sind etwa Sicherheitsmerkmale erforderlich, die leicht zu erkennen und schwer zu fälschen sind. Die Nationalbank hatte die Entwicklung der zehnten Banknotenserie im vergangenen Oktober angekündigt, um sicherzustellen, dass die Schweizer Banknoten langfristig den neuesten Sicherheitsstandards entsprechen. (leo/awp/sda)