Schweiz
Genf

Trinkwasser aus Genfersee hat zu hohe Konzentration von Schadstoffen

Des personnes profitent de la meteo clemente, pour prendre le soleil au bord du Lac Leman, ce dimanche 22 avril 2018 a Geneve. (KEYSTONE/Martial Trezzini)
Im Trinkwasser aus dem Genfersee wurde ein erhöhter Gehalt an 1,2,4-Triazol festgestellt.Bild: KEYSTONE

Zu hohe Konzentration von Schadstoffen im Trinkwasser aus Genfersee

26.09.2025, 13:1826.09.2025, 13:18

Im Trinkwasser aus dem Genfersee hat es einen zu hohen Gehalt an 1,2,4-Triazol. Proben im Sommer haben gezeigt, dass der gemessene Wert über den eidgenössischen Normen für die Trinkwasserqualität liegt. Die betroffenen Kantone – Genf, Waadt und Wallis – suchen nun eine Lösung für das Problem.

In einer gemeinsamen Medienmitteilung vom Freitag betonen sie, dass das 1,2,4-Triazol in den gemessenen Konzentrationen kein nachgewiesenes Gesundheitsrisiko für die Konsumentinnen und Konsumenten darstelle. 1,2,4-Triazol ist ein Bestandteil von Arzneimitteln und Agrochemikalien. Es kann auch aus dem Abbau von Pestiziden, Bioziden oder Medikamenten stammen.

Kürzlich durchgeführte Analysen der Kantonschemiker von Genf und Waadt im Trinkwasserversorgungsnetz des Genfersees ergaben einen durchschnittlichen Gehalt an 1,2,4-Triazol von 0,7 Mikrogramm pro Liter. Laut einer französischen Untersuchung beläuft sich der gesundheitlich unbedenkliche Verzehrwert auf 51 Mikrogramm pro Liter über einen Zeitraum von sechs Jahren.

Wasser weiterhin trinkbar

Dieser Grenzwert, der mehr als fünfzigmal höher ist als die gemessenen Mengen, zeige, dass Leitungswasser weiterhin trinkbar sei, heisst es im Communiqué weiter.

Aufgrund des Vorsorgeprinzips haben die betroffenen Kantone dennoch Massnahmen ergriffen. So prüfen die Versorger derzeit Möglichkeiten zur Änderung der Trinkwasseraufbereitung, um sicherzustellen, dass das Wasser den Bundeswerten entspricht.

Untersuchungen im Wallis haben ergeben, dass die Emissionsquelle dieser Substanz grösstenteils die Industrie und nicht die Landwirtschaft ist. Der Kanton Wallis hat von den betroffenen Unternehmen die Einführung von Massnahmen verlangt, um eine Überschreitung des vom Bund festgelegten Grenzwerts für Trinkwasser zu vermeiden.

Bisherige, entlang der Rhone durchgeführte Analysen haben gezeigt, dass die Emissionen von 1,2,4-Triazol hauptsächlich aus dem Chemiewerk in Monthey stammen. Die Trinkwassernetze in der Rhoneebene von Visp bis Collombey sind nicht von dieser Substanz betroffen.

Die Waadtländer Unternehmen, die diesen Stoff im Einzugsgebiet des Genfersees verwenden oder entsorgen könnten, wurden ebenfalls kontaktiert. Keines von ihnen verwendet oder entsorgt diesen Stoff. (sda)

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