Sie habe Lust auf diese spannende Herausforderung, sagte Isabelle Moret im Interview. Sie habe sich Schritt für Schritt für eine Kandidatur entschieden, sagte Moret weiter. Sehr schnell sei für sie klar gewesen, «Ja, der Bundesrat interessiert mich.» Einige Bedingungen müssten für sie aber erfüllt sein, insbesondere die Unterstützung der eigenen Partei, sagte sie weiter. Dass sie eine Frau sei, sei zweitrangig, auch wenn sie vielleicht eine andere Lebenserfahrung in die Regierung einbringen könne.
Die 46-jährige Anwältin sitzt seit 2006 für die FDP des Kantons Waadt im Nationalrat. Sie amtete zudem von 2006 bis 2016 als Vizepräsidentin der FDP Schweiz. Moret ist verheiratet und Mutter von zwei Kindern.
Bis anhin einziger offizieller Kandidat für die Burkhalter-Nachfolge ist Ignazio Cassis. Der Tessiner Nationalrat wurde am 1. August von seiner Kantonalpartei offiziell als Bundesratskandidat nominiert. Daneben haben aber auch bereits mehrere Westschweizer FDP-Politiker ihre Ambitionen angemeldet. Im Kanton Waadt hat neben Moret auch Staatsrätin Jacqueline de Quattro Interesse am Bundesratsamt. Eine Kandidatur überlegt sich auch Ständerat Olivier Français. Die FDP Waadt will die Interessierten am nächsten Donnerstag anhören und dann eine Entscheidung treffen.
Aus dem Kanton Genf will Staatsrat Pierre Maudet den zurücktretenden Burkhalter beerben, wie er am Donnerstag bekanntgegeben hatte. Die Delegierten der FDP Genf werden am Dienstag über die Kandidatur befinden. Maudets Parteikollege, der 54-jährige Genfer Nationalrat Christian Lüscher, hatte am Donnerstag den Verzicht auf eine Kandidatur bekanntgegeben. Als möglicher künftiger Bundesrat aus dem Kanton Freiburg gehandelt wird FDP-Nationalrat Jacques Bourgeois, Direktor des Schweizerischen Bauernverbandes.
Die FDP Schweiz nimmt noch bis am nächsten Freitag Vorschläge der Kantonalparteien zur Bundesratskandidatur entgegen. Am 20. September wählt die Bundesversammlung das neue Mitglied in die Landesregierung. (sda)