Chantal Galladé wechselt von der SP zu den Grünliberalen. Dies gibt die ehemalige SP-Nationalrätin im Interview mit dem Tages Anzeiger bekannt.
Galladé, die vor 30 Jahren der SP beitrat, begründete ihren Entscheid mit der Europapolitik der Partei. «Das Fass endgültig zum Überlaufen gebracht hat die abwehrende Haltung der Gewerkschaften und in deren Schlepptau der SP gegen den Rahmenvertrag. Eine gute Beziehung zu Europa ist für die Chancen unserer Kinder und für unsere Arbeitsplätze zentral», so Galladé gegenüber dem Tagi.
Sie habe keine offenen Rechnungen mit der SP, so die 46-Jährige weiter, sie sei immer hingestanden und habe ihre Meinung vertreten. Dabei stiess sie offenbar auf immer weniger Gehör. «Lange Zeit habe ich versucht, der SP zusammen mit meinen Weggefährten die nötige Breite zu geben. Und musste einsehen, dass ich damit keinen Erfolg habe.»
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— Beat Flach (@beatflach) 26. Februar 2019
Sie schätze an der GLP die Breite, sagt Galladé. «Die GLP arbeitet lösungsorientiert und faktenbasiert, nicht ideologisch und mit Scheuklappen. Und sie geht tolerant mit anderen Meinungen um.»
Eine Kandidatur für den Regierungsrat in vier Jahren will Galladé nicht ausschliessen, vorerst widmet sie ihre Aufmerksamkeit aber ihrem Job als Präsidentin des Winterthurer Schulkreises Stadt-Töss.
Dass sie eine Kettenreaktion auslöst, glaubt Galladé nicht, auch wenn alte Parteigenossen wie etwa Daniel Jositsch oder Pascal Bruderer politisch ähnlich ticken. «Nein, ich will niemanden bekehren – ich war noch nie missionarisch veranlagt.»
Ob sie trotzdem einen Stein ins Rollen gebracht hat, wird sich weisen ... (cma)