Im Mai forderte die SP-Nationalrätin Céline Widmer den Bundesrat auf, zu prüfen, wie eine trans-inklusive Sprache in der Bundesverwaltung umgesetzt werden kann. Eine Sprache also, die nicht nur weibliche und männliche Formen nennt, sondern alle Personen sämtlicher Geschlechter anspricht. Beispielsweise auch trans oder non-binäre Personen. Umsetzen könne man diese mit dem Gendersternchen, empfahl Widmer in ihrem Postulat.
Erwartungsgemäss bewegte der Vorstoss die Gemüter, sorgte auf der einen Seite für Applaus und auf der anderen für Schnappatmung. Einige fragten zynisch, ob die Politikerinnen und Politiker der Sozialdemokraten denn kein anderes Problem hätten, um das sie sich zu kümmern haben.
Der Bundesrat positionierte sich gegen die Einführung des Gendersternchens und beantragte Ende August die Ablehnung des Postulats. In seiner Stellungnahme schrieb er, man anerkenne zwar das Anliegen hinter dem Genderstern und ähnlichen neueren Schreibweisen wie dem Doppelpunkt oder «Gender-Gap». Doch er halte «diese noch stark experimentellen Schreibweisen für nicht geeignet, das Anliegen einer inklusiven Sprache in den Texten des Bundes umzusetzen».
Statt dass der Vorstoss nun im Stände- und Nationalrat besprochen wird, entschied sich Widmer, das Postulat zurückzuziehen. Das habe aber nicht mit der Kritik zu tun, auf die ihr Anliegen bei der politischen Gegnerschaft gestossen ist, sagt die SP-Nationalrätin. Vielmehr fand sie die Begründung des Bundesrates überzeugend. «Dass er zumindest den Bedarf einer trans-inklusiven Sprache anerkennt, finde ich fortschrittlich. Ausserdem führt er in einem Leitfaden die Möglichkeiten aus, wie man auch ohne Sonderzeichen möglichst alle Menschen sprachlich einbeziehen kann.» Damit habe sich ihr Anliegen vorerst erledigt.
Allerdings ist diese Argumentation des Bundesrates nicht wirklich neu. Der Leitfaden für eine gendergerechte Sprache in Texten des Bundes wurde bereits im Juni 2021 publiziert. Darin steht, die deutsche Sprache habe bislang keine Mittel herausgebildet, um Menschen, die weder weiblichen noch männlichen Geschlechts sind, spezifisch zu benennen. Es wird empfohlen, Doppelnennungen, also «Politikerinnen und Politiker», oder wo möglich eine neutrale Formulierung zu verwenden. (sar)
Was für ein gugus. Natürlich gehts um die Kritik! Wenigstens Eine die den Gong gehört hat. Wenn die SP weiter auf so Nebensächlichkeiten rumreitet, gehts schnurstracks Richtung 10%-Partei. Da ist dann nix mehr mit 2 Bundesräten. Und das ist noch nett, andere Parteien haben mit 10% sogar 0!
Wir werden es nöchstes Jahr dann wissen....