Im laufenden Jahr 2019 hat sich die Zahl der Masernfälle in der Schweiz im Vergleich zum Vorjahr verdreifacht. 160 Masern-Erkrankungen wurden bislang gezählt. Zwei Männer sind an den Folgen der Krankheit gestorben.
Gemäss Statistik sind hierzulande 87 Prozent der Bevölkerung gegen Masern geimpft. Gemäss dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) wäre allerdings eine Impfquote von 95 Prozent nötig, um die Krankheit endgültig ausrotten zu können.
Darum fordern Gesundheitspolitiker jetzt Massnahmen. So schreibt es der «Blick» in ihrer Ausgabe am Montag. Gemäss der Zeitung sagt CVP-Nationalrätin Ruth Humbel: «Wer seine Kinder nicht impft, ist asozial.» Sie verlangt, dass der Bund einen Impfzwang mit Bussensystem prüft, sofern die angestrebte Impfquote von 95 Prozent nicht bald erreicht wird.
Aber nicht nur das: Auch eine höhere finanzielle Beteiligung an den Heilungskosten für nicht geimpfte Personen solle geprüft werden, verlangt Humbel. Unterstützt wird sie von ihrem BDP-Nationalratskollegen Lorenz Hess. Wie der «Blick» schreibt, will er im Parlament einen Vorstoss einreichen und vom Bundesrat Antworten erhalten, wie er die angestrebte Impfquote von 95 Prozent zu erreichen gedenke. Auch er zieht einen Impfzwang in Erwägung, respektive eine Sanktionsmöglichkeit für Impfgegner.
Auch beim sozialdemokratischen Lager rennt man mit der Idee offene Türen ein. Für SP-Nationalrätin Yvonne Feri steht laut der Zeitung einer detaillierten Prüfung mit Chancen und Risiken auch im Vergleich mit anderen Impfungen nichts im Wege.
Nur leider kann man Impfgegner nicht informieren. Die sind bereits bestens «informiert», dazu gehört, dass sie ganz genau «wissen», dass jeder, der etwas Anderes behauptet, zur globalen Pharma-Verschwörung gehört oder auf sie hereingefallen ist. Ausserdem sind sämtliche Zahlen und Fakten gefälscht.
Daher muss wohl oder übel ein Impfzwang her. Schade eigentlich, dass man nicht auf die Vernunft der Menschen zählen kann.