Philipp Müller war noch mitten im Satz, als Politik-Professor Dieter Freiburghaus in der SRF-Sendung Arena am Freitagabend seine Notizen büschelte und kurzerhand das Set verliess. Noch während Moderator Jonas Projer versuchte, den Experten zum Bleiben zu bewegen, war für den Aargauer FDP-Ständerat klar: Das ist «Diskussionsverweigerung».
«Bin ich jetzt schuld, dass er gegangen ist?», fragte Müller dann doch etwas verdutzt.
Auch einen Tag nach der Sendung kann er sich diese Reaktion nicht erklären. Gegenüber Tele M1 hält er aber fest: «Diskussionsverweigerung ist nie eine gute Lösung.» Die Sendung heisse schliesslich «Arena» und dort gehe es nun mal hart zur Sache. «Das ist kein Streichelzoo», so Müller.
Der Aargauer SVP-Nationalrat Luzi Stamm, der in der Sendung als Einzelkämpfer auftrat, sieht in der Reaktion des Professors und Politik-Experten gar Parallelen zum Verhalten der Schweiz gegenüber der EU: Man sei ungeduldig und laufe davon. «Für uns geht es um die Existenz, nämlich um die Einwanderung», sagt der Noch-Vizepräsident der SVP gegenüber Tele M1, «und niemand in der Schweiz hat die Nerven, mit der EU so zu reden, wie man sollte.»
Dieter Freiburghaus besann sich am Freitag aber eines Besseren und kehrte umgehend wieder auf den Experten-Stuhl zurück. Das freut auch Moderator Jonas Projer. Dieser findet: «Es gehört dazu, dass man auch mal emotional wird.» Da könne es halt passieren, dass einer aufsteht. «Ich finde es einfach toll, wenn er wieder zurückkommt. Und das tat er ja.»
Dieter Freiburghaus selbst wollte sich am Samstag nicht zur Sendung äussern. (cze/aargauerzeitung.ch)